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Spuren der Familie Notthafft in Regensburg
Es gibt wohl keine zweite Stadt in Deutschland, die eine so frühe schriftliche Gründungsurkunde aufweisen kann, als Regensburg. Im Zuge der Absicherung des römischen Reiches gegen die Germanen hatte Kaiser Marc Aurel im Kern des heutigen Stadtgebietes ein Kastell errichten lassen, dessen Bau 179 n. Chr. vollendet war. "Der Imperator Cäsar, des göttlichen Antoinus Pius Sohn, des göttlichen Verus, des größten Parthersiegers, Bruder, des göttlichen Hadrianus Enkel, des göttlichen Traianus, des Parthersiegers, Urenkel, des göttlichen Nerva Ururenkel, Marcus Aurelius Antonius Augustus, Germanensiegers, Samatensiegers, Oberster Priester, mit Tribunengewalt zum 36. Mal (richtig wäre 34. Mal), Feldherr zum neunten Mal, Konsul zum dritten Mal, Vater des Vaterlandes, und der Imperator Cäsar Marcus Aurelius Commodus Antonius Augustus, der Sarmatensieger, der allergrößte Germanensieger, des Imperators Antonius Sohn, des göttlichen Pius Enkel, des göttlichen Hadrianus Urenkel, des göttlichen Traianus, des Parthersiegers, Ururenkel, des göttlichen Nerva Urururenkel, mit Tribunengewalt zum vierten Mal, Feldherr zum zweiten Mal, Konsul zum zweiten Mal (Vater des Vaterlandes), haben die Mauer mit Toren und Türmen machen lassen durch die 3. italische Legion, die Einträchtige, unter der Leitung von Marcus Helvius Clemens Dextrianus, des kaiserlichen Legaten mit proprätorischer Gewalt (= des Statthalters)."1

Titelblatt der Rettinger Chronik, 1531

Im Sturm der Völkerwanderung versank das römische Reich. Die letzten römischen Legionäre mögen Castra Regina im frühen 5. Jahrhundert verlassen haben. Wie die bei den Ausgrabungen unter dem Niedermünster in den Resten römischer Baracken gefundene germanische Keramik bezeugt, blieb das ehemalige Militärlager auch weiterhin von einer größeren zivilen Bevölkerungsgruppe bewohnt; am ehesten ist daran zu denken, dass sich germanische Söldner und neue Zuzügler innerhalb des stark befestigten Kastells niederliessen. Im 6. Jahrhundert errichteten sich die Agilolfinger im Nordosten des Kastells, im Bereich des heutigen Alten Kornmarktes eine Residenz und wählten Regensburg zur Hauptstadt ihres Bayerischen Herzogtums. Mit der Absetzung Herzog Tassilos durch Karl den Grossen im Jahr 788 traten die Karolinger das agilolfingische Erbe an. Ludwig der Deutsche (825-876) baute die alte Herzogsresidenz zur Königspfalz aus. Nach dem Erlöschen der Karolinger mit  dem Tode von Ludwig dem Kind (+ 911) wurde Regensburg wieder Mittelpunkt des bayerischen Herzogtums. Unter Herzog Arnulf (913-937) kam es zu einer ersten Stadterweiterung ausserhalb der Kastellmauern.2

Ausserhalb des ehemaligen befestigten Legionslagers lag die Georgskapelle, in der um 685 der heilige Emmeram bestattet wurde. Die sich aus diesen Anfängen entwickelnde Benediktinerabtei St. Emmeram wurde bald zum Nationalheiligtum der frühbayerischen Zeit. 739 erfolgte durch Bonifatius im Auftrag von Papst Gregor III. die kanonische Errichtung der vier bayerischen Bistümer Regensburg, Freising, Salzburg und Passau. In den drei erstgenannten Bistümern waren bis zu diesem Zeitpunkt nur sogenannte Wanderbischöfe ohne Residenzpflicht tätig. Nur in Passau fand Bonifatius einen festen Bischofssitz mit dem Bischof Vivilo, den er nur noch bestätigte. Der Bischofsitz Passau geht wahrscheinlich auf Herzog Theodo zurück, der 716 beim Papst die Trennung von Mainz und die Errichtung eines eigenen bayerischen Metropolitansitzes forderte. In Regensburg setzte Bonifatius den bisherigen Wanderbischof Wikterp ab, um Gaubald, den Abt von St. Emmeram als Bischof einzusetzen. Seitdem war der Bischofstuhl von Regensburg in Personalunion mit der Abtswürde von St. Emmeram verbunden, bis der Hl. Wolfgang, im Spätherbst 972 zum Bischof in Regensburg geweiht, diese Verbindung aufhob und Ramwold aus dem Trierer Domkloster St. Maximin, den er aus gemeinsam in Trier verbrachten Jahren kannte, als Abt nach St. Emmeram berief. Nach dem Sturz von Herzog Tassilo III. durch Karl den Größen wurde Salzburg Sitz des Erzbischofes und nicht, wie von bayerischer Seite geplant, Regensburg, die alte bayerische Hauptstadt. Persönliches Eingreifen von Karl ist denkbar.3

Nach Krankheit und verschiedenen Bekehrungserlebnissen beendet der aus einer wohlhabenden Familie stammende Franz von Assisi (geb. 1181 oder 82 in Assisi, gest. 1226 in Assisi) sein bisheriges Leben. Er pflegt jetzt Aussätzige und führt ein Bettlerleben. Sein Beispiel macht Schule und ab 1209 schließen sich ihm einige Gefährten an, die er mit Texten aus dem Neuen Testament auf eine neue Lebensnorm und zum Dienst in Armut und Buße an Menschheit und Kirche als "Mindere Brüder" verpflichtet. 1223 wird der neue Bettelorden von Papst Honorius III. nach 1210 erfolgter mündlicher Billigung durch Papst Innozenz III., endgültig bestätigt.
Bereits zwei Jahre vorher, im Jahr 1221 lassen sich die Minoriten, die schon 1218 vorübergehend in Regensburg wirkten, dauerhaft in der Stadt nieder. Damit ist Regensburg eine der ersten deutschen Städte in der die Gefolgsleute von Franz von Assisi sesshaft werden. Zunächst überlässt die Regensburger Bürgerschaft den Minoriten - auch Barfüßer genannt - die nicht mehr lokalisierbare Kapelle St. Margaretha bei der Brücke. Wenige Jahre später erhalten sie von Bischof Konrad das außerhalb der damaligen Stadtmauer stehende Salvatorkirchlein und ein nebenan liegendes Haus. Bis zum Jahr 1233 können sie ihren Besitz durch Schenkungen von einem Hof und zwei Scheunen in unmittelbarer Nähe des Salvatorkirchleins vermehren.4

Die Minoriten erwerben sich durch ihren Predigteifer einen so guten Ruf, dass im Jahr 1264 der Passauer Bischof Otto den Kirchenvorständen seiner Diözese mitteilt, er habe den Minoriten von Regensburg gestattet in der ganzen Passauer Diözese zu predigen und Beichte zu hören. Einer der bekanntesten Angehörigen des Regensburger Minoritenklosters ist der im Dezember 1272 verstorbene Bruder Berthold von Regensburg, der auf seinen ausgedehnten Predigtreisen durch ganz Mitteleuropa immer Tausende von Zuhörern in seinen Bann zieht. Zusammen mit dem vormaligen Regensburger Bischof Albertus Magnus wird er 1263 durch päpstliches Breve Urbans IV. mit Predigten gegen die Waldenser beauftragt.
In die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts Zeit fällt auch der Beginn des Neubaus der gewaltigen Predigerkirche, eine große frühgotische Basilika, mit langem einschiffigem Chor, den ursprünglich der 1724 abgebrochene Lettner vom Langhaus trennte.

Die Klostergebäude sind abgesehen vom Kreuzgang in einfachem, der franziskanischen Regel entsprechenden, gotischem Stil gehalten.
Nachdem die Freie Reichstadt Regensburg sich 1542 dem lutherischen Bekenntnis anschließt, übergeben die letzten vier Mönche das Kloster an die Stadt gegen Zusicherung lebenslangen Unterhalts. Religiöse Streitigkeiten führen dazu, dass die Stadt schon zehn Jahre später den Minoriten ihr Kloster St. Salvator wieder zurückgeben muss, die von da an bis zur Säkularisation von 1803 in Regensburg wirken.
1810 wird das ehemalige Kloster als Kaserne und die Klosterkirche als Maut- und Exerzierhalle genutzt. Teile des Klosters dienen als Lazarett. Bei dieser rigorosen Änderung der ursprünglichen Bestimmung, werden leider wie so häufig wertvolle Bestände vernichtet und mit verschiedenen Umbauten nicht wieder gut zu machende Schäden angerichtet. So wird eine große Anzahl von marmornen Grabtafeln zum Pflastern von Latrinen verwendet oder kurzerhand verkauft. Die besten kommen, wie auch die wertvollen Kirchenfenster ins Münchner Nationalmuseum.5 Das Hochaltarbild von Rubens, oder einem seiner Schüler, ist verschollen. Totenschilde, die aus der Minoritenkirche in die Kirche von Niedermünster kommen, sind durch unsachgemäße Restaurierungen im 19. Jahrhundert zerstört worden.
1931 erwirbt die Stadt den ganzen Komplex und errichtet darin ab 1949 das Städtische Historische Museum.

Das edelfreie Geschlecht der Weintinger nannte sich nach dem heute zur Stadt Regensburg gehörigen Burgweinting, das bis 1352 nur Weinting hieß. Angehörige

dieser Familie waren auch in Regensburg ansässig.
Friedrich Weintinger lässt für seine Familie bei der Minoritenkirche an der Nordseite des Chores eine Grabkapelle, die "sacellum Mariae maioris" errichten, deren Vollendung um 1280 anzunehmen ist und in der er 1304 auch bestattet wird. Der spätere Chorbau bedingt die Neuwölbung der Kapelle, was mit dem ursprünglichen Material vorgenommen wird. In der Altarnische steht unter einem Sprengwerkbaldachin Christus mit der Dornenkrone, die Wundmale zeigend. Drei kleinfigürliche Apostel knien zu seinen Füßen. Eine Kopie dieser spätgotischen steinernen Figurengruppe (um 1500) befindet sich am ehemaligen Waisenhaus St. Peter von Stadtamhof.6 Das Langhaus weist zwei Joche auf. An der Nordostecke des Schiffes befindet sich an einem Strebpfeiler das Wappen der Weintinger. Ein weiteres Weintingerwappen findet sich noch an der Außenwand des Chores der Kirche.7
In der Kapelle liegt heute nur noch ein großes Epitaph mit drei Rundfeldern, wobei sich das obere auf Greimoldus Prunleitner (gest. 1350), das untere auf dessen Frau Ursula (gest. 1362) und das mittlere auf Franz Prunleitner (gest. 1380) bezieht.
Interessanterweise hängt auf der rechten Langhausseite an einem großen Pfeilervorbau, zum Chor hin gewandt, ein schwarzer notthafftischer Grabstein mit den ungefähren Maßen von 108 cm x 42 cm. Von der nicht ganz erhaltenen gotischen Umschrift lässt sich nur noch entziffern "…in jar starb der edell jungling hainrich nothaft von werenberck ain ...". Es handelt sich einen 1475 verstorbenen Sohn von Heinrich VII. Nothaft v. Wernberg zu Aholming und Weichs und dessen zweiter Gemahlin Barbara v. Rohrbach.8 Das gevierte Wappenschild zeigt in den Feldern 1 und 4 das Wappen der Familie Notthafft. Die beiden anderen Felder tragen das v. Rohrbachische Wappen.

Nach der Familiengeschichte von Franz Notthafft Frhr. v. Weißenstein befanden sich noch weitere Notthafft-Grabdenkmäler in der Regensburger Minoritenkirche: Er schreibt "Heinrich III. (Nothaft zu Wernberg) starb nach dem Jahr- und Totenbuch des Minoritenklosters zu Regensburg am 30. Juli 1373. In der Weintinger Kapelle des Klosters befand sich bis 1863 sein Grabstein. Auf dem Rand war Heinrich knieend in goldenem Harnisch, rotem und weißverbrämtem Überrock und mit beiden Händen eine blaue Feldmütze haltend dargestellt. Zu Füßen stand sein Schild, der Stein trug zwei Wappenschilde, die der Nothaft und Rohrbach."9 Und auch der am 18. Juni / 22. Juli 1709 im Alter von 27 Jahren verstorbene Johann Abraham Notthafft hatte in der Minoritenkirche zu Regensburg einen Grabstein.10
An der südlichen vorderen Langhauswand der Kapelle befindet sich ein Ölbergrelief aus dem 15. Jahrhundert, das aus der südlich vom Chor der ehemaligen Klosterkirche liegenden
Onofriuskapelle stammt. Zwei Plastiken, eine einen "wilder Mann" darstellend, die andere nur noch den Torso eines männlichen Kriegers bildend vervollständigen die Einrichtung der Kapelle.

Heinrich VII. Notthafft mit den Wappen seiner Ehefrauen Barbara v. Hohenrechberg und Barbara v. Rohrbach (Rettingers Chronik, 1531)

Die Paulsdorfer, die ursprünglich aus Tännesberg stammten und sich später nach Kürn nannten, haben sich um das Minoritenkloster schon sehr früh große Verdienste erworben. Bereits Konrad von Paulsdorf (gest. 1296 oder 1299) wird gestattet, eine eigene Kapelle als Erbbegräbnis seiner Familie zu errichten.11 Als die Minoriten im Jahr 1432 während des Basler Konzils dort ihr Generalkapitel halten, übertragen sie den Paulsdorfern von Kürn die Schirmvogtei über das Regensburger Minoritenkloster. Dafür bestätigt ihnen das Kloster das bisherige Erbbegräbnis,12 das sich in der Kapelle im Ostflügel der ehemaligen Klostergebäude befindet.
Nach alten Schilderungen befanden sich in der südlich an den am Chor liegenden Teil des Kreuzgangs angebauten Paulsdorferkapelle die schönsten und wertvollsten Grabdenkmäler. Die 1837 im Band 4 der Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg veröffentlichte Abhandlung von Anton Resch nennt insgesamt dreizehn Grabdenkmäler der Familie Paulsdorfer aus den Jahren 1296 bis 1628, die sich ursprünglich in der Kapelle befunden haben. Davon ist heute nur noch eines zu sehen. Ein großer dunkler Stein, der wahrscheinlich über der Gruft liegt und an die Brüder Heinrich (gest. 1467) und Wilhelm Paulsdorfer (gest. 1478) von der Kürn erinnert. Daneben befanden sich in der Paulsdorferkapelle laut der oben angeführten Abhandlung noch vier Totenschilde aus den Jahren 1519 bis 1637, die ebenfalls nicht mehr auffindbar sind.
Nach unbestätigten Berichten soll unter den Paulsdorfer Grabdenkmälern auch ein Grabstein für einen Notthafft gewesen sein, von dem nichts Näheres mehr bekannt ist. Auch der oben angeführte Anton Resch erwähnt davon nichts.

Früher wurden in der Paulsdorferkapelle auch zwei Turniersättel mit dem Paulsdorferwappen aufbewahrt, von denen sich heute einer im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg befinden soll, der andere, aus der Zeit um 1400 stammend, aber jetzt in der Kapelle ausgestellt ist. An den Seitenflächen erkennt man den zweifach diagonal geteilten Schild der Paulsdorfer, wobei das dadurch gebildete obere und untere Segment in rot, das rechte und das linke Segment silbern ausgeführt ist.
Zu erwähnen ist noch ein an der Südwand sehender Flügelaltar aus der ehemaligen Minoritenklosterkirche vom Jahr 1519, der von Albrecht Altdorfer, oder von einem seiner Schüler stammen dürfte.

Die in den Jahren 1964 bis 1968 erfolgten archäologischen Ausgrabungen in der Niedermünsterkirche erbrachten interessante Einblicke in die frühe Geschichte der Stadt Regensburg. Die Archäologen stießen auf Reste von Truppenunterkünften des Legionslagers Regina Castra aus dem 2. und 3. nachchristlichen Jahrhundert, auf ein spätrömisches Wohngebäude des 4. Jahrhunderts und deckten interessante Befunde aus der frühbayerischen Zeit vom 5. bis zum 7. Jahrhundert auf. Die älteste Kirche am Platz des Niedermünsters war in massiver Bauweise in der Zeit um 700 entstanden. Der Hl. Erhard und dessen zufällig in Regensburg verstorbener Schüler, Albert von Cashel (Irland), fanden in dieser Kirche ihre letzte Ruhestätte. Eine 784 im Salburger St. Peterskloster entstandene Liste der bayerischen Bischöfe führt den Namen Erhards zwischen Emmeram (+ um 685) und dem 739 nach kanonischem Recht an Stelle des Wanderbischofs Wikterp eingesetzten ersten Regensburger Bischof Gaubald auf. Wahrscheinlich handelte es sich bei diesem Kirchenbau um die auf herzoglichen Befehl für die damals am Hof des Herzogs tätigen Wanderbischöfe errichtete erste Regensburger Bischofskirche.

Nachdem wohl der letzte bayerische Agilolfinger Herzog Tassilo III. (748 - 788) oder der ab 788 auch in Bayern regierenden Kaiser Karl der Grosse im Bereich der alten Bischofskirche ein adeliges Stift gegründet hatte, von dem allerdings unbekannt ist, ob es sich anfangs um ein Kanoniker- oder Kanonissenstift gehandelt hat, musste die alte Kirche in den Jahren zwischen 825 und 856 einem Kirchenneubau weichen, der rund hundert Jahre später, unter Herzog Heinrich I. (947 - 955), durch einen weiteren Kirchenneubau ersetzt wurde. Herzog Heinrich I., der Bruder König Ottos I., legte den Grund für die ein halbes Jahrhundert währende enge Beziehung des Stiftes zum sächsischen Königshaus. Durch Heinrichs Ehefrau Judith erhielt das Stift seine definitive Ausgestaltung als adeliges Damenstift. Um 973 nahm sie selbst den Schleier in Niedermünster und erhielt von Kaiser Otto I. ansehnliche Güter für das Stift. Als deren Enkel, Herzog Heinrich IV. als Heinrich II. zum König gewählt worden war, nahm dieser das Stift am 20. November 1002 unter seinen königlichen Schutz und gewährte ihm die bis zur Säkularisation im Jahr 1803 bewahrte Reichsfreiheit sowie die freie Wahl von Äbtissin und Vogt. Diese mit drei Apsiden versehen gewesene Ottonische Basilika war Zeugin der Heiligsprechung des Bischofs Erhard. 1052 weilten Papst Leo IX. und Kaiser Heinrich III. in Regensburg um der Eröffnung der Gräber von Bischof Wolfgang in St. Emmeram (+ 994) und Bischof Erhard im Niedermünster beizuwohnen.
Mit dem noch heute bestehenden, wenn auch in der Barockzeit umgestalteten, hochromanischen Kirchenbau, wurde wahrscheinlich noch vor der großen Feuersbrunst am 14. April 1152 begonnen. Aus einem Brief des Regensburger Klerikers Gebhard an den Mailänder Erubischof Obert geht hervor, dass um 1146 ein Trupp oberitalienischer Bauleute aus Como in Regensburg tätig war. Diese seien, nachdem es Auseinandersetzungen um ihre Beteiligung am Bau der Kirche des von Gebhard gegründeten Chorherrenstifts St. Mang gegeben hatte, "zu einer reichen Äbtissin in der Nähe" geschickt worden, die eine neue Kirche baue. Diese Aussage kann sich nur auf Niedermünster beziehen, da die beiden anderen Damenstifte Mittel- und Obermünster im 12. Jahrhundert keine Kirchenneubauten erhielten.13 Der Brand von 1152 scheint besonders den Südturm betroffen zu haben, dessen Oberteil nach dem Brand abgetragen und neu aufgebaut werden musste. Rötliche Verfärbungen des Mauerwerks an der Westseite des Südturmes und der anschliessenden Langhauswand, bezeugen das Brandunglück noch heute. In den Jahren um 1160/1170 entstanden die westliche Portalvorhalle, das Südportal und die Doppelarkade im 1. Obergeschoss des Südturms.

Ähnlich wie wir es bei der Notthafft-Exkursion 2002 im Stift Oberstenfeld in Schwaben kennengelernt haben, erhielten auch die drei Regensburger Damenstifte Ober-, Mittel- und Niedermünster ihren Nachwuchs vornehmlich aus dem Adel. Dieser betrachtete diese Einrichtungen nicht so sehr als Stätten des frommen, bußfertigen klösterlichen Lebens, sondern vor allem als Versorgungsinstitutionen der unverheiratet gebliebenen Töchter. Unter den Stiftsfrauen von Niedermünster finden sich auch verschiedene Töchter aus der Familie Notthafft. So erscheint die 1509 geborene Scholastika, Tochter von Kaspar Notthafft v. Wernberg zu Aholming und Lutzmannstein, als Stiftsfräulein in Niedermünster. 1528 vermählte sie sich mit dem Münchener Landhofmeister Christoph v. Schwarzenberg. Nach dessen Tod im Jahr 1558 ging sie mit ihrer Mutter in das "Frauenzimmer" (am herzoglichen Hof) nach München. Sie starb 1592 hochbetagt in München. Auch ihre Schwester Kunigunde war Klosterfrau im Reichsstift Niedermünster. Dort starb sie 1560 und wurde in der Achatzkapelle begraben.14 Agnes, Tochter des Albrecht Notthafft von Wernberg (1422 - 1468) und Enkeltochter von Heinrich V. Notthafft - "dem Reichen", war von 1475 bis 1520 Äbtissin des Damenstifts Niedermünster. Sie starb am 17. August 1520 im einem Alter von über 80 Jahren.15 Ihre Nichte Kunigunde, eine Tochter von Agnes' Bruder Heinrich "mit dem Maal", trat ebenfalls in das Damenstift ein. 1533 verzichtete sie auf ihr väterliches und mütterliches Erbe; 1560 erscheint sie noch als "Altfrau" in Niedermünster.16

Regina, eine Tochter Achatz I. Notthafft v. Thann, war zunächst Klosterfrau in Niedermünster zu Regensburg, heiratete aber 1550 Wolf Steyerer v. Steyersberg. Deren Großcousine Margaretha, Urenkelin von Achatz I. und Tochter von Georg Achatz Notthafft zu Thann, erscheint ebenfalls als Stiftsfrau zu Niedermünster.17 Margaretha, eine Enkelin Achatz I. von Thann und Tochter Achatz' II., starb 1587 im Alter von 25 Jahren als Klosterfrau im Niedermünster; ihr Bruder war jener Domherr Achatz III. Notthafft (+ 1596) dessen Grabstein noch im Regensburger Dom zu sehen ist.18 Maria Josepha Barbara, Tochter des Georg Christoph Cajetan Ferdinand Notthafft Frhr. v. Weissenstein zu Ober- und Niederhatzkofen (1662 - 1737), war ebenfalls als Stiftsdame in Niedermünster aufgenommen, heiratete später jedoch den Freiherrn Franz Xaver v. Würschnitz; 1738 stritt sie sich mit ihrem Bruder Johann Joseph Anton Cajetan Notthafft um die väterliche Erbschaft.19
1416 hatte die Äbtissin Barbara samt ihrem Konvent die Propstei über das Kloster Niedermünster, die vorher in den Händen des sel. Georg v. Abensberg gelegen hatte, dem Niederbayerischen Vicedom Heinrich V. Notthafft v. Wernberg als Leibgeding übertragen. Dieser versprach, dieses Amt treulich zu versehen und die Gülten und Zinsen zur rechten Zeit einzubringen.20

Grabdenkmäler:
In der Portalvorhalle sind unter den an der Wand stehenden Grabsteinen auch die Epitaphien zweier Stiftsdamen aus der Familie v. Notthafft:
8. Venerabilis et religiosa Agnes Nothaft, Äbtissin, + 27. August 1520. Rotmarmor mit Reliefbildnis der Verstorbenen in ganzer Figur. Daneben hält ein Engel den Stab. Zu Füssen der dargestellten links das Klosterwappen, rechts das Notthafftische Familienwappen. H. 2,15 m
17. Kunigund Nothaft, Stiftsdame, + 1540. Mit Reliefbildnis in ganzer Figur. H. 1.85 m.21

Wappentafel
Zwei Wappentafeln, nach Aussage des Kunstdenkmälerbandes 1666 ausgeführte Kopien nach einer auf die Wand des sog. Oberen Kreuzgangs gemalten Serie, mit Wappen der Äbtissinnen (und Stiftsdamen). Auf einer der beiden Tafeln das Notthafft-Wappen mit folgender Aufschrift darüber: "Vrsula, Margaretha vnd Cunigund Notthaftinnen aus disem geschlecht, Ao. 1450, 1486, (15)12 gewesen." Die Jahreszahlen geben wohl die Eintrittsjahre wieder.22

Um das Jahr 400 finden wir mit dem römischen Grabstein der Sarmanina den ersten Nachweis für das Christentum in Regensburg. Ab der Mitte des 6. Jahrhunderts werden mit dem bayerischen Herzogsgeschlecht der Agilolfinger, das sich das unzerstörte Regensburg zu seiner Hauptstadt erwählt, weitere Zeugen des Christentums in Regensburg sichtbar. Waren in den ersten zwei Jahrhunderten für die Pastorierung der Bevölkerung nur Wander- bzw. Hofbischöfe tätig, darunter so bedeutende wie St. Rupert, St. Emmeram, oder St. Erhard, so ändert sich dies im Jahr 739, als Bonifatius im Auftrag von Papst Gregor III. die vier altbayerischen Bistümer Regensburg, Freising, Salzburg und Passau nach Der Regensburger Domkreuzgang, der im Zentrum eines der wichtigsten frühmittelalterlichen Bezirke der Stadt liegt, ist den auswärtigen Dombesuchern, die eine Domführung mit Kreuzgang buchen, meist besser bekannt als vielen Einheimischen, ausgenommen den an der Kirchen- und Kunstgeschichte Interessierten.
Der mögliche Ursprung des Domkreuzganges hängt eng mit der Geschichte des romanischen Doms und des Regensburger Bischofshofes zusammen. Das unregelmäßige Kreuzgangsgeviert erstreckt sich zwischen dem Domkapitelhaus im Süden, das altbayerischen Bistümer Regensburg, Freising, Salzburg und Passau nach kanonischem Recht errichtet. Nur der Passauer Bischof Vivilo wird in seinem Amt bestätigt, die anderen jetzt festen Bischofssitze werden von Bonifatius mit neuen Leuten, denen er die Bischofsweihe erteilt, besetzt. Bis zum Jahr 973 sind das Amt des Regensburger Bischofs und das des Abtes von St. Emmeram immer bei nur einer Person.
Da im Jahr 973 unter Bischof Wolfgang die Lösung der Personalunion zwischen Abt und Bischof erfolgt, setzte man diesen Zeitpunkt ursprünglich mit der Gründung des Dombezirks gleich. Im Gegensatz zu dieser früheren Ansicht, sieht man nach dem heutigen Forschungsstand, dessen Anfänge bereits in der späten agilolfingischen Zeit. Damit ist die Zeit bald nach der kanonischen Bistumsgründung gemeint. Spätestens unter Herzog Tassilo III. (geb. um 742, gest. nach 794, Regierungszeit von 748 bis 788) wird den Bischöfen der Dombezirk, der sich an die Herzogspfalz anschließt übereignet. Von diesem ersten Dom haben wir nur Nachricht durch die 932 im Dom abgehaltenen Regensburger Synode, sowie aus dem Jahr 852, in dem eine Kathedrale mit dem Patrozinium St. Peter genannt wird. Die durch Ausgrabungen nachgewiesenen Reste lassen eine dreischiffige, flach gedeckte Basilika ohne Querschiffe und ohne Türme vermuten. Das Patronat des Domes wird in der folgenden Zeit auch für die Stadt übernommen, wovon noch das Stadtwappen - die gekreuzten Schlüssel Zeugnis geben.


Für die Hälfte des 12. Jahrhunderts sind verschiedene Brände am Dom verzeichnet, die zu einem Umbau und teilweisen Neubau des Domes führen. So wird ein Westchor mit zwei Türmen errichtet, dem ein Atrium oder Paradies genannter Säulenhof, sowie ein abschließendes Querhaus vorgelagert wird.
Um 1260 wird mit dem Bau des gotischen Doms - ca. 60 Meter nach Westen verschoben - begonnen. Überbleibsel des romanischen Um- bzw. Neubaus ist der an der Nordseite des östlichen Querschiffs noch stehende Eselsturm, der frühere Nordwestturm des alten Doms. Der seltsame Name stammt von der alten Deutung, dass in dem Turm, der einen nach Art einer Wendeltreppe spiralförmigen, gewölbten Gang ohne Stufen aufweist, das Baumaterial von Eseln nach oben gebracht wurde.
Westlich durch einen Hof getrennt, lag vor dem Dom das ehemalige Baptisterium St. Johannes. Wenn die Taufkapelle, Ende des 12. Jahrhunderts als "ecclesia transversa" bezeichnet wird, bedeutet dies, dass sie ursprünglich quer zum Dom lag. Der fortschreitende Dombau erforderte um 1380 den Abriss der Kirche, die anschließend weiter westlich und wie der Dom geostet, neu errichtet wird. Das 1127 gegründete Stift regulierter Chorherren wird gegen Ende des 13. Jahrhundert in ein Kollegiatstift umgewandelt, das noch heute besteht.23

Im Domschatzmuseum befinden sich noch zwei große Risse, einer eine zweitürmige, der andere eine eintürmige, ähnlich dem Straßburger, Freiburger oder Ulmer Münster Westfassade zeigend, von denen keiner der wirklichen Ausführungen entspricht. Dieser Dom, dessen erste Bauphase rund 250 Jahre dauert, wird mit Recht als eines der bedeutendsten gotischen Bauwerke im süddeutschen Raum bezeichnet. Die lange Bauzeit bedingt auch die im Detail sichtbaren Merkmale von der frühen bis zur späten Gotik. Unter Leitung des Architekten Friedrich von Gärtner erfolgt ab 1834 eine Purifizierung des Innenraums, bei der das barocke Vierungsgewölbe durch ein neugotisches ersetzt wird. Die beiden barocken Musikchöre, Tribünen und Oratorien, barocke Altäre, sogar Grabdenkmäler werden beseitigt.24 Die seit dem Mittelalter unvollendet gebliebenen Türme, die nur unwesentlich den Westgiebel überragten und mit ganz flachen Pyramidendächern gedeckt waren, werden von 1859 bis 1869 nach Forschungsergebnissen von Schuegraf25 mit großer Unterstützung durch König Ludwig I. und den Regensburger Bischof Ignatius von Senstréy vom Regensburger Dombaumeister Franz Denzinger ausgebaut. Die letzte wesentliche Veränderung erfährt der Dom 1985/86 durch den Einbau einer Bischofsgruft in der Mitte des Langhauses, die in den Jahren 1985 bis 1988 durchgeführte Innenrestaurierung und die seit 1989 erfolgte Reinigung und Konservierung der Außenfassaden. Seitdem erstrahlen der ganze Dom und vor allem die eindrucksvolle Westfassade wieder in neuem Glanz.

Von großer kunsthistorischer Bedeutung im Regensburger Dom sind die in den Jahren von 1220 bis 1370 entstandenen bunten Glasfenster und die Figuren des Erminoldmeisters vom Beginn des 14. Jahrhunderts,26 die am nordwestlichen Vierungspfeiler stehende Verkündigungs-Madonna und der ihr gegenüber am südwestlichen Vierungspfeiler stehende Erzengel Gabriel, der so genannte "Lachende Engel". Beachtenswert ist auch das im rückwärtigen Teil des Mittelschiffs s tehende große Bronzedenkmal für den 1598 gestorbenen Fürstbischof Kardinal Philipp Wilhelm, einem Bruder des Kurfürsten Maximilian I., der dieses Grabmal 1611 von Hans Krumper errichten ließ.

Von den im Dom bestatteten Bischöfen sind noch 22 Grabsteine, Epitaphien, das älteste von 1381, oder kunstvolle Grabdenkmäler erhalten. Daneben befinden sich im Dom weitere 56 Grabsteine und Epitaphien von Weihbischöfen, Dompröpsten, Generalvikaren und Kanonikern des Domstiftes oder des benachbarten Stiftes St. Johann.
Im südlichen Seitenschiff des Doms befindet sich der Grabstein des Kanonikus Achatz Notthafft von Weißenstein, dem Herrn zu Thann und Flischbach (siehe dort), der am 16. August 1596 verstorben ist. Der Stein aus Salzburger Rotmarmor mit den Abmessungen von 2 x 0,83 Meter liegt in West-Ost-Richtung unmittelbar links vom südwestlichen Eingang zum Dom. Neben der außen umlaufenden spätgotischen Inschrift, zeigt der Stein in der Mitte das noch gut erkennbare Wappen der Notthafft und an den vier Ecken Agnatenwappen, wovon nur noch das obere linke als das notthafftische gut zu erkennen ist. Die drei anderen dagegen, wie auch die ganze untere Hälfte des Steins sind sehr stark abgetreten.

Der Regensburger Domkreuzgang, der im Zentrum eines der wichtigsten frühmittelalterlichen Bezirke der Stadt liegt, ist den auswärtigen Dombesuchern, die eine Domführung mit Kreuzgang buchen, meist besser bekannt als vielen Einheimischen, ausgenommen den an der Kirchen- und Kunstgeschichte Interessierten.
Der mögliche Ursprung des Domkreuzganges hängt eng mit der Geschichte des romanischen Doms und des Regensburger Bischofshofes zusammen. Das unregelmäßige Kreuzgangsgeviert erstreckt sich zwischen dem Domkapitelhaus im Süden, das heißt dem nördlichen Seitenschiff des romanischen Doms, der St. Stephanskapelle im Norden, dem ebenfalls aus dem 11. Jahrhundert stammenden Domvikarsgebäude im Westen, das den ältesten mittelalterlichen Teil des Bischofshofes darstellt und dem Dommesnerhaus im Osten , das gleichfalls ein Bau aus der Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert ist. Eine breite Mittelhalle teilt den Kreuzgang in eine östliche und eine westliche Hälfte von denen jede einen Innenhof umschließt. Sie verbindet den vormaligen romanischen Dom mit St. Stephan, das mit großer Sicherheit die Kapelle für das Chorgebet der Domkanoniker war, auch wenn sich heute weitgehend die Bezeichnung "Alter Dom" eingebürgert hat, was nicht der Wahrheit entspricht. Die nach Osten gerichtete Allerheiligenkapelle, die in den östlichen Innenhof hineingebaut wurde stammt aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Die äußere Südwand des Domkreuzgangs ist bis zum Ansatz der spätgotischen Fenster identisch mit einem Teil der Nordwand des ehemaligen Doms. Um 1410 erfolgt unter Bischof Albert III. von Stauffenberg ein erster Umbau des Domkreuzgangs. Die alten Arkaden werden endgültig beseitigt und die flache Holzdecke wird durch eine Einwölbung ersetzt. Seit einem zweiten Umbau in den Jahren 1517/18, bei dem die Fenster in den Kreuzgangflügeln und in der Mittelhalle neu geschaffen werden, ist an dem Bauwerk nichts Wesentliches mehr verändert worden. Eine letzte Änderung erfolgt 1926, bei der der Domkreuzgang entrümpelt und die Einrichtung des Lapidariums nach musealen Gesichtspunkten vorgenommen wird.27

Im Lapidarium finden sich heute insgesamt 267 Grabsteine und Epitaphien, die aus der Zeit vom 13. bis zum 19. Jahrhundert stammen. Von diesen sind knapp 70 Prozent geistlichen Berufen vorbehalten, beginnend beim Bischof, über Domherren, bis zu einfachen Priestern. Die restlichen wurden für Angestellte des Bistums oder des Hochstifts Regensburg, sowie für hochgestellte Bürger geschaffen, die im Bereich des Dombezirks ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Grabsteine und Epitaphien aus dem 15. und 16. Jahrhundert bilden mit je 31 Prozent, das 18. Jahrhundert mit knapp 19 Prozent die Schwerpunkte.
Am Boden der Mittelhalle des Domkreuzgangs in der östlichen Reihe befindet sich das Epitaph für Georg Notthafft von Weißenstein, Kanonikus und bischöflicher Kaplan, verstorben am 9. Juni 1504. Das Epitaph zeigt ein Reliefbild des Georg von Notthafft An den Ecken sind vier Agnatenwappen. Georg war der Sohn des Achatz I. Notthafft von Hillstett und der Barbara Gruber. Die Schwester von Georg Notthafft mit Namen Regina, ist in das adelige, reichsfreie Stift Niedermünster in Regensburg eingetreten, hat aber um 1550 den Wolf Steyerer von Steyersberg geheiratet.
Das Epitaph aus Salzburger Rotmarmor mit den Abmessungen 2,3 mal 1,15 Meter erinnert gleichzeitig mit kleineren Inschriften an Niklas Notthafft von W(eißenstein ?), der 1404 verstorben ist und an den am 1. September 1542 verstorbenen Kanoniker Johann Notthafft von Bodenstein, der auch Pfarrer von Westkirchen war.
Der als Domherr zu Regensburg 1404 verstorbene Niklas Notthafft war der Sohn des Hansel Notthafft von Leibatsch, von dem nichts Näheres bekannt ist.
Der 1542 verstorbene Kanoniker Johann Notthafft von Bodenstein war der Sohn von Heinrich Notthafft auf Runding, der mit Regina von Frauenberg verheiratet war und der Enkelsohn von Heinrich Notthafft mit dem Mal, ebenfalls auf Runding.

Um die Damenstifte Ober- und Niedermünster auf ein strengeres klösterliches Leben nach der Regel des hl. Benedikt zu verpflichten, gründete der hl. Wolfgang im Jahr 983 das Benediktinerinnenkloster St. Paul. Seiner Lage zwischen den Stiften Ober- und Niedermünster entsprechend, führte es auch den Namen "Mittelmünster". Der Wunsch des Gründers, dass die Benediktinerinnen zu St. Paul durch die strenge Einhaltung der Benediktinerregel ein Vorbild für die Stiftsdamen zu Ober- und Niedermünster sein sollten, erfüllte sich nicht. Vielmehr waren die Insassinnen des Klosters bemüht, die strenge Ordensregel zu lockern, bis sie gleich den Damen von Ober- und Niedermünster nach dem Gewohnheiten weltoffener Kanonissen lebten. 1546 wurden die Kirche und Siftsgebäude durch einen Brand schwer beschädigt; 1555 lebten unter dem Einfluss der Reformation nur noch 5 Kanonissen im Stift St. Paul. Nachdem die Zahl der Insassinnen 1588 auf zwei zurückgegangen war, verfügte Papst Sixtus im genannten Jahr die Auflösung des Stifts. 1589 wurden die Gebäude des erloschenen Stifts Mittelmünster den Jesuiten eingeräumt. Das Kolleg mit "seinem vortrefflichen Gymnasium" blühte bis zur Aufhebung des Jesuitenordens im Jahr 1773. Danach bewirkte Bischof Ignaz Graf Fugger, dass die Brüder als Säkularpriester unter bischöflicher Autorität und Administration weiterhin zusammenleben und ihr Gymnasium weiterführen durften; sie wurden nun gewöhnlich Paulaner genannt. Bei der Beschiessung Regensburgs durch die Franzosen im Jahr 1809 brannte der gesamte Gebäudekomplex nieder und wurde dadurch aus dem Regensburger Stadtbild getilgt.28
Auch im Damenstift Mittelmünster finden sich zwei Kanonissen aus der Familie v. Notthafft: Ursula, eine Tochter Heinrichs IV. Notthafft v. Wernberg war seit 1422 Klosterfrau und und von 1472 bis 1478 sogar Äbtissin zu St. Paul in Regensburg.29 Barbara, eine Tochter von Engelhard und Enkelin von Achatz I. Notthafft v. Thann, findet sich in der Familienchronik Franz Notthaffts als Stiftsfrau zu St. Paul in Regensburg.30

Der Nordgauer Hof am St. Emmeramsplatz

Das Haus an der Pforte vor St. Emmeram erbte Heinrich V. Notthafft "der Erwerber" von seiner Tante Siguna v. Preysing. Am 21. Juni 1410 vertrug er sich mit dem Miterben Sigmund Frauenberger zu Frauenberg dahingehend, dass ihm dieser das Haus gegen die Bezahlung einer Abfindungssumme überlassen solle.31 1426 veräusserte Heinrich Notthafft das Anwesen um 900 Gulden an Pfalzgraf Johann, weshalb dasselbe dann der "Pfälzer- oder Nordgauerhof" genannt wurde. 1537 erwarb das Kloster St. Emmeram das Anwesen, um es 1654 an das Bistum Freising zu veräussern. 1748 mietete der zum Prinzipalkommissär am Immerwährenden Reichstag ernannte und aus Frankfurt am Main kommende Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis das Haus vom Freisinger Bischof. Nachdem es 1792 durch Feuer total zerstört worden war, kaufte das fürstliche Haus 1804 die Brandstätte um 22.000 fl. um sie im selben Jahr an Carl v. Dalberg um 3000 fl. weiter zu verkaufen, da Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis die Kosten für einen Neubau zu hoch waren. Dalberg ließ durch Emanuel d' Herigoyen in den Jahren 1805 bis 1807 den heutigen Bau erstellen, der 1884 und 1896 verändert worden ist.32

St. Ägid und die Deutschordenskommende in Regensburg

Schon 1128 war in Jerusalem von deutschen Pilgern ein deutsches Hospital gegründet worden. Der dritte Kreuzzug (1189-1190), dem sich auch Bischof Konrad II. von Regensburg (1186 - 1204) angeschlossen hatte, brachte dem Kaiser Friedrich I. Barbarossa am 10. Juni 1190 unweit der Stadt Seleucia den nassen Tod im Flusse Saleph. Nach diesem Unglück entschlossen sich viele Kreuzritter zur Rückkehr nach Europa. Die übrigen aber zogen über Tyrus vor das seit 1189 von christlichen Kriegern eingeschlossene Akkon, um bei der Belagerung zu helfen. Die Seuchen, die vor Akkon unter den vom Hunger und dem ungewohnten Klima geschwächten Kreuzfahrern wüteten, waren der Anlass zur Stiftung des Ordens der deutschen Hospitalbrüder, bei dessen Konstituierung am 19. November 1190 auch Bischof Konrad von Regensburg anwesend war. Dieser Orden wurde schliesslich während des nächsten Kreuzzuges, am 5. März 1198, zu Akkon in einen Ritterorden, den Deutschen Orden, umgestaltet.
Im Jahre 1210 übergab Herzog Ludwig von Bayern die Arnulfspfalz, die bisherige Residenz der Burggrafen von Regensburg, samt der dazugehörigen Kirche St. Egid, dem Deutschen Orden. Als erster Komtur des Hauses St. Gilg (auch Gilgenhof genannt) erscheint 1224 Heinrich v. Wildenau. Im Lauf der Zeit erwarb die Kommende umfangreichen Besitz in der Stadt und in der Umgebung Regensburgs. Sie wurde zur Ballei Franken gerechnet und bestand bis 1809.

Die Ägidienkirche wurde 1152 durch Bischof Heinrich geweiht. Um 1250 - 60 fügte der Deutsche Orden an diese Kirche, die wahrscheinlich die Stelle des heutigen Chores eingenommen hat, ein zunächst einschiffiges Langhaus an, an das wohl im 14. Jahrhundert, unter gleichzeitiger Verlängerung nach Westen, zwei ungleiche Seitenschiffe angebaut wurden. 1278 wurde die Kirche zur Personalpfarrkirche des Deutschen Ordens bestimmt. Um 1884 ließ der Buchdruckereibesitzer Karl Pustet die Kirche restaurieren, wobei die barocke Einrichtung entfernt wurde und neugotische Altäre in die Kirche kamen.

Auch mehrere Glieder der Familie v. Notthafft traten in den Deutschen Orden ein und wirkten vor allem Preußen. Der erste bekannte Deutschordensherr aus der Familie ist Johann II., ein Sohn Conrad Notthaffts I. von Heilsberg. Er erscheint schon bei seiner ersten Erwähnung am 7. Mai 1337 als Gebietiger, und zwar als Komtur zu Birglau im Kulmerlande. 1343 beteiligte er sich an der Niederschlagung eines Aufstandes der Esten und wurde mit einem Teil des preußischen Aufgebots auf die Ordensburg Weißenstein in Estland entsandt, um von dort - offensichtlich in Zusammenwirken mit dem livländischen Ordensheer - den Aufstand vollständig niederzuwerfen. Bald darauf wurde er zum Komtur in der zu den hochmeisterlichen Kammerballeien gehörigen Ballei Bozen in Südtirol befördert; in zwei Verträgen zwischen den Vettern Albrecht Nothaft v. Weißenstein und Conrad II. Notthafft v. Heilsberg aus dem Jahr 1345 erscheint er als Landkomtur des Deutschen Ordens in Bozen. Schon 1346 findet er sich jedoch wieder in Preußen, und zwar als Komtur in der wichtigen Komturei Thorn. Von dort wurde er, nachdem ihn die Untertanen der Komturei Thorn als wahren Unhold dargestellt hatten, in die Ballei an der Etsch versetzt, wo er von 1350 bis 1357 als Landkomtur erscheint.33 Am 23. August des letztgenannten Jahres urkundete er wieder als Landkomtur in Bozen. Um 1360 kommt Johann Notthafft nach Regensburg; am 13. Juli 1363 einigte er sich mit Heinrich dem Wilbrant, Komtur zu St. Gilgen in Regensburg, wegen des Eckhauses am St. Gilgenhof daselbst dahingehend, dass Johann das Eckhaus inne haben soll, so lange er lebe. Nach seinem Tode solle es aber an den Konvent zu St. Gilgen fallen.34 1366 urkundete Johann der Notthafft als Komtur zu St. Lienhard35 in Regensburg, welches Amt er wohl bis zu seinem Tode um 1370 inne hatte.36
Doch auch später sind zahlreiche Notthaffte als Deutschordensritter in Preußen aktiv: Ein Engelhard Nothaft erscheint vom 1413 - 1419 als Münzmeister in Thorn, ein weiterer Engelhard Nothaft zur selben Zeit als Glockenmeister in Marienburg.

Heinrich Nothaft war 1450 Kellermeister in Elbing und erscheint von 1450 - 1462 als unterster Kumpan des Hochmeisters Ludwig v. Erlichshausen. Wenn der Arzt Dr. Hermann v. Birken am 5. Mai 1462 berichtet, daß der alte und der junge Herr Nothaft gar sere krank seien, so dass der ältere kaum mit dem Leben davon kommen werde, während bei dem jüngeren noch Hoffnung bestünde, so dürfte der alte Herr Nothaft mit dem Kumpan Heinrich Nothaft identisch sein. Der jüngere Nothaft ist möglicherweise jener Ordensbruder Konrad Nothaft, der 1471 - 1472 als Hauskomtur von Brandenburg, 1482 - 1484 als Pfleger in Barten und 1486 - 1490 als Komtur in Ragnit bezeugt ist.37 Nach Franz v. Notthaffts Familiengeschichte war er ein Bruder von Christoph Notthafft v. Weissenstein zu Thumsenreuth, und verglich sich 1461 mit seinem genannten Bruder wegen des väterlichen und mütterlichen Erbes.38 Aber auch als Söldner des Deutschen Ordens finden sich Angehörige der Familie in Preußen, so etwa 1411 Konrad Nothaft und 1466 - 1468 Ulrich Nothaft v. Weissenstein. In den deutschen Balleien sind ferner nachweisbar: Hans Nothaft 1483 als Deutschordensamtmann in Prozelten, Johann Nothaft 1512 - 1518 als Komtur in Mergentheim, Hans Jakob Nothaft als Komtur in Regensburg und Wilhelm Nothaft 1545 als Hauskomtur in Horneck.39 Der genannte Hans Jakob Nothaft, an dessen Einkleidung im Jahr 1525 in der St. Ägidienkirche in Regensburg ein Wappenschild erinnert,40 war ein Sohn Bernhard Notthaffts zu Aholming und Schneiding. Rettinger schreibt von ihm 1531 in seiner Familienchronik:

Der Deutschherr Hans Jacob Notthafft in Rettingers Familienchronik, 1530

"Hanns Jacob Notthafft der erst des Namens von Wernberg Zu Ahelming vnnd schneiding etc. Ein Teutscher Herr zu Elling Im Franckenlandt, des Pernhardt Notthafft des ersten Sune, auß der edlen vnd dugenthafften Frawen Barbara Laymingerin von Ahaim geboren, Herr Haimeran Notthafft den II. Enenkel vnnd des yetzo vorbenenten Haymeran Notthafften des dritten Brued[er]. Diser Notthafft, ein Jungling groß vnnd Ernstlichs gemueths, wellcher sich noch also Junger auß radt vnnd maynung seiner Frauen Muetter, auch and[er]n seiner freundt In den Orden der Teutschen Ritterschafft willigklich hat gegeben vnd den selben Orden hat an sich genomen Zu Elling Im frenckischen Landt, Alß man hat gezelt 1524 Jar Im Herbst vnd auch also die Ritterschafft Empfangen, In wellichen Orden er noch pis hieherr (1531) In Dugenten groß hat aufgenomen vnnd die weil dann diser Dugentreich ritter Herr Hanns Jacob Notthafft diser Zeit noch in leben ist, will ich sein kunfftigk guett thatten vnd Leben dem zukunfftig[en] Kronickhschreiber hiemit haym gestellt haben."41

Quellenverweis auf Harald Stark  Homepage:  



Archivalische Quellen:
Feldforschung:
Das Notthafft-Archiv im Bayerischen Hauptstaatsarchiv
- Heiratsverträge
- Administrative und militärische Dienstverhältnisse
- Testamente
- Kopialbücher
- Archivalien zur Geschichte von Burg und Herrschaft Runding
- Memorialbücher des Johann Heinrich Notthafft v. Wernberg

Urkunden im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg

Die Familienchroniken
- Chronik der Bodensteiner und Weissensteiner Linie, 1628
- Älteste Chronik der Wernberger Linie, 1531
- Chronik der Wernberger Linie, 1625

Die Familie v. Notthafft im Egerland
- Die Senioratslehen im Egerland und Elbogener Kreis
- Untersuchung über die Afterlehen im Egerland, 1787
- Monumenta Egrana
- Die Herren v. Falkenberg im Egerland
- Die Herren von Liebenstein im Egerland Weißenstein – Sanierung der Burgruine 1995 bis 2002

Wernberg 1991 - 1998

Über Ursprung und Bedeutung des Wernberger Wappenfrieses
Spuren der Familie Notthafft in Regensburg


Auf den Spuren des Berchtesgadener Fürstpropsts Cajetan Anton Notthafft

Grablegen der Familie Notthafft

- Notthafft-Epitaphien in Chammünster
- Grabdenkmäler in der Karmelitenkirche in Straubing
- Der Waldfriedhof in Friedenfels
- Sitz und Grablege Schönach

Notthafft-Exkursion 1998
Blaibach - Runding - Chammünster - Krummennaab - Thumsenreuth - Friedenfels - Weißenstein - Thierstein - Oberköblitz - Wernberg

Notthafft-Exkursion 2000
Bodenstein - Reichenbach - Zenching/Kalkofen - Haidstein - Runding - Blaibach - Altrandsberg - Wiesenfelden - Karmelitenkloster in Straubing - Aholming/Moos - Neufahrn - Andermannsdorf - Niederhatzkofen - Eggmühl - Neuegloffsheim - Niedertraubling

Notthafft-Exkursion 2001
Weißenstein, Schirnding, Hohenberg, Neudürrlas, Thiersheim, Eger (Cheb), Wildstein (Skalná), Altenteich (St. Rybnik), Ottengrün, Seeberg (Ostroh), Liebenstein (Libá), Markhausen (Pomezná), Nebanitz (Nebanice), Birndorf (Hrušková), Falkenau (Sokolov), Hartenberg (Høebeny), Gossengrün (Krajková), Maria Kulm (Chlum sv. Máøí)

Notthafft-Exkursion 2002
Aldingen, Mühlhausen, Oßweil, Beihingen, Kleiningersheim, Oberstenfeld, Hochberg, Helfenberg, Hochdorf

Notthafft-Exkursion 2003
Treffelstein, Hiltersried, Seebarn, Pemfling, Runding, Lichteneck, Sackenried, Böhmisch Eisenstein (Zelená Ruda), Schönach, Wörth, Regensburg

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