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Rutingen / Rötingen  ( RÖTTINGEN)
Die genaue Gründungszeit der Stadt liegt im Dunkeln. Erst im späten 5. Jahrhundert dürfte die alemannische Sippe der "Ruoter" (Ruotingen - Röttingen) Röttingen gegründet haben. Die ersten Überlieferungen stammen ab 1045; die erste sichere urkundliche Überlieferung stammt aus dem Jahre 1103.

Erste urkundliche Nennungen

Die erste in Röttingen urkundliche Erwähnung stammt vom 18.Januar 1103, Ritter Diermar von Rötingen in der es Hinweise darauf gibt, dass Mitglieder des salischen Kaiserhauses Besitztümer in -> Rötingen haben. Röttingen hat zu dieser Zeit bereits eine Kirche und ist Wohnsitz dieses Rittergeschlechts. Die Geschichte begann jedoch schon früher.......

Das Rittergeschlecht von Rötingen

Auf dem adeligen Rittersitz Burg Brattenstein, der schon oft die Phantasie der Geschichtsforscher beflügelte, saß sicherlich als Erster der uns bekannten Edelherren schon 1045 ein Ebo, reich an Gütern zu sein.


Das Rittergeschlecht derer von Rötingen verfügten über Güter in Röttingen, Rietenau, Bauergüter, Wälder, Bieberehren, Oberndorf und Degelbronn, etc. mit Sitz auf Burg Brattenstein.



( Verwandt mit Reginboto, Sigebodo, Richolff und Stephan von Mörlheim )

hatte gemäß der Sage und den Recherchen 6 Söhne:

Ritter  Diemar de Rutingen ( von Rötingen ) Später Mönch von Hirsau
         Domnus Diemarus de Rutingen


Ritter  Diemarurs de Drivels (Trifels)
         Diemarus Quidam de Drivels

 
         Goswinus de Mergentheim

         Gerune de Rutingen

         Rihmunt et Adelbert

         Diemarus de Merleheim

         Miles Quidam de Rutingen

         C?ono de Tahenstein

Der Welfen - Ritter Diemarus als verdienter Kriegshauptmann unter den Ersten in Ostfranken in großem Ansehen stand und der bewaffneten Dienstmannschaft des salischen Königs angehörte.


Die Übergabe des Herzogtums Bayern an Herzog Welf I. unter dem Salischen Kaiser Heinrich IV. (1056-1106) läutet das »welfische Jahrhundert« ein, das bis zum Jahre 1180 andauerte. Im folgenden Jahrhundert konnten die Welfen die Herrschaft in Bayern in ungeahnter Weise ausbauen und verteidigen.

Das Rittergeschlecht de Rutingen ( derer von Rötingen / Röttingen ) verfügten über Güter in Rutingen ( Rötingen / Röttingen ), Rietenau, , Bieberehren, Oberndorf, Kälbershausen (Mosbach), Laudenbach, Strüth, Stupferich, Malsga (Malsch) Frubrechtshusen, Obrigheim, Katzenbach und Degelbronn sowie div. Bauerngüter, Wälder, etc. mit Sitz auf Burg Brattenstein.

Weitere urkundlich bekannte Familienangehörige zwischen Anno 1100 bis 1200

 

         Diemar de Rötingen  (Namensgleicher Onkel vom Mönch von Hirsau)

         Otto de Rotingen ( Mon. boic. IV )

Pilgrim de Rotingen ( Mon. boic. IV )

Henricius de Rotingen ( Mon. boic. IV )
         Herimannus de Rotingen ( Mon. boic. IV )
         Herman de Rotingen ( Mon. boic. IV )
         Herrimanus de Rotingen ( Mon. boic. IV
         Herwich de Rotingen ( Mon. boic. VI )
         Diepolt filius Bernhardi de Rettinger. ( Mon. boic. II )
         Dietricus de Rotingen ( Mon. boic. IV )
         Henricius de Roting ( Mon. boic. IV )
         Otachar de Rotingen ( Mon. boic. IV )
         Herbort de Rotingen ( Mon.boic. XXVII )
         Rauenoldi     

         Mengingos

         Engelwart

RÖTTINGEN

1080 Diemar von Trivels, Sohn des Erchenbert von Rötingen erhebliche Schenkungen dem Kloster Hirsau einbrauchte, mit welchem das Kloster Reichenbach erbaut wurde.

Diemarus de Triuels ( Rötinger), der um 1080 eine besonders reiche Schenkung an Hirsau machte, die Abt Wilhelm als Gründungsgut an Kloster Reichenbach weitergab, weswegen sie auch im dortigen Schenkungsbuch erscheint, mit der Angabe Diemarus quidam, capitaneus de Driuels, veniens Hirsaugiam ad conversionem. [259 Cod. Hirs., 27a–b; Reichenbacher Schenkungsbuch … (Vgl. Fußnote 89898990) P20, 123, St19

Das Kloster Reichenbach
wurde 1118 von Nordgaugraf Diepold III. auf Wunsch seiner Mutter Luitgard, aber sicher auch aus religiösen und dynastischen Zielen gegründet.

Die ersten Mönche kamen aus dem Kloster Kastl, einem Hirschauer Reformkloster. Das Kloster erlebte in kurzer Zeit einen großen wirtschaftlichen und geistigen Aufschwung. Die Blütezeit erreichte das Kloster unter Abt Johann Strolenfelser im 15. Jahrhundert.
Am 1. Mai 1803 erfolgte durch die  Säkularisation die zweite Klosteraufhebung. Die Mönche mußten das Kloster verlassen; die Archive und die Bibliothek wurden in alle Winde zerstreut. Das Klostergebäude fand unterschiedliche Verwendung; unter anderem betrieben ab 1840 Heinrich Waffler und später Joseph Aumüller hier eine Steingutfabrik. 1891 erwarb der Orden der Barmherzigen Brüder das Kloster und errichtete eine Pflegeanstalt.

Wenn von Reichenbach die Rede ist, so denkt man unwillkürlich nicht an das Dorf Reichenbach am Regen, sondern an das Kloster über dem Flusse. Das Kloster ist eine Gründung des Markgrafen Diepold III. von Cham-Vohburg aus dem Jahre 1118, der durch Kauf und Schenkungen wie bekannt, einen mächtigen Besitz erreichte.

Kloster Reichenbach

Diemar von Trifels (Rötinger)
Heinrich Markgraf von Hildrizhausen
-----------
um 1087/89 
Sohn des 1078 gefallenen Grafen Heinrich von Hildrizhausen
 

Lorenz, Sönke: Seite 299-301
************
"Staufer, Tübinger und andere Herrschaftsträger im Schönbuch"

In der Glehuntare etablierte sich spätestens in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts eine Adelsfamilie, die sich nach ihrer Burg in oder bei Hildrizhausen benannte.

Die Lage der 1165 zerstörten Burg konnte noch nicht ermittelt werden. Comes Heinrich von Hildrizhausen wird im Schenkungsbuch von Kloster Reichenbach faßbar anläßlich der großen Schenkung des Diemar von Trifels (Rötinger) an Hirsau.

Der Schenkungsvorgang fällt in das Ende der 80-er Jahre des 11. Jahrhunderts und wird von den führenden schwäbischen Parteigängern des Papsttums bezeugt:

Abt Wilhelm von Hirsau (+ 1091), der Hirsauer Vogt Graf Adalbert II. von Calw (+ 1099), Herzog Berthold II. von Zähringen (+ 1111), Graf Liutold von Achalm (+ 1098) und sein Bruder Graf Cuno von Wülfingen (+ 1092), Graf Friedrich I. von Zollern, Graf Hugo II. von Tübingen und sein Bruder Heinrich, dann Graf Heinrich von Hildrizhausen und sein Bruder Hugo von Kräheneck, Konrad von Württemberg und andere namentlich genannte Adlige.

Über Heinrich von Hildrizhausen liegen nur bruchstückhafte Nachrichten vor. Er war mit Beatrix (gestorben 1104), einer der fünf Erbtöchter Herzog Ottos III. von Schwaben (gestorben 1057), des letzten Grafen von Schweinfurt, verheiratet und soll seinen Schwerpunkt an den Main verlegt und als Markgraf der Nordmark agiert haben. Als Kinder sind bezeugt:

Ein Konrad (als adolescens 1104 kurz vor der Mutter ums Leben gekommen), Otto der Blinde (um 1100 Mönch in Hirsau), Eberhard (von 1097 bis zu seinem Tod 1112 Bischof von Eichstätt und 1104 Erbe von Schweinfurt), und Beatrix.

Beatrix aber wurde die Frau Graf Gottfrieds (I.) von Cappenberg (gestorben 1106) und gebar ihm die späteren Gründer des Prämonstratenserstifts, die Grafen Gottfried (II.) und Otto.

oo Beatrix von Schweinfurt, Tochter des Markgrafen Otto
       um 1040-   1104

Beatrix war die Erbin von Schweinfurt.
Kinder: 
  Konrad
         -   1104 gefallen 
  Otto der Blinde Mönch zu Hirsau
        - 
  Eberhard Bischof von Eichstätt (1106-1112)
  um 1065/70 -6.1.1112

  Beatrix
         -   1115/22 
  1. oo Gottfried I. Graf von Cappenberg
                  -   1106 gefallen 
  2. oo Heinrich I. Graf von Rietberg
                 -   1115/18 
 Literatur:
-----------
Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977 Seite 245 - Lorenz, Sönke: Staufer, Tübinger und andere Herrschaftsträger im Schönbuch, in Von Schwaben bis Jerusalem von Sönke Lorenz/Ulrich Schmidt (Hg), Seite 285-321 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995 Seite 299-301 - Schütz Alois: Die Andechs-Meranier in Franken und ihre Rolle in der europäischen Politik des Hochmittelalter, in Die Andechs-Meranier in Franken. Europäisches Fürstentum im Hochmittelalter. Verlag Philipp von Zabern Mainz 1998, Seite 4,13 - 


Ritter Erchenbert von Röttingen im Jahr 1083


Gemeinde Hüffenhardts

Die erste urkundliche Erwähnung Hüffenhardts datiert aus einer Schenkung von Gütern, die Ritter Erchenbert von Röttingen im Jahr 1083 dem Kloster Hirsau vermacht hat. Um das Jahr 1150, so lässt sich einer Eintragung im Schenkungsbuch des Klosters Reichenbach im Schwarzwald entnehmen, geht der Ort (Hufelinhart) in den Besitz der Reichenbacher Mönche über. Die Ortschaft, die zu dieser Zeit der Lehnsherrschaft des Bistums Worms untersteht, entstand vermutlich im 10. Jahrhundert.

In einer Urkunde aus dem Jahr 1094 ist als Zeuge genannt der Pilgrim de Rotingen ( Mon. boic. IV )

Die Röttinger Burg Brattenstein, Sitz des Rittergeschlechtes Erchenbertus und Sohn Diermar von Röttingen (Rötingen)


- eine ehemalige Ritterburg - wurde 1230 erstmals erwähnt. Sie gehörte bis 1345 den Herren von Hohenlohe, danach zum Hochstift Würzburg. Die ältesten Gebäude der Burg Brattenstein stammen aus dem 12. und 13. Jahrhundert und waren in seiner sehr wechselvollen Geschichte Sitz der Burgherren und verschiedener Adelsfamilien. Die Burg lag ursprünglich außerhalb der Ringmauer und war Teil der Stadtbefestigung. Seit dem 16. Jahrhundert diente die Burg einem fürstbischöflichen Amtmann als Wohnung

Erste urkundliche Nennungen


Die erste urkundliche Erwähnung stammt vom 18.Januar 1103, Ritter Diermar von Rötingen in der es Hinweise darauf gibt, dass Mitglieder des salischen Kaiserhauses Besitztümer in -> Röttingen haben.

Röttingen hat zu dieser Zeit bereits eine Kirche und ist Wohnsitz eines Rittergeschlechts.

Eine Urkunde vom 18. Januar 1103, nach der Ritter Diemar von Röttingen dem Kloster Hirsau all seinen Besitz - darunter eben auch XX hubas et multum de silva (20 Bauerngüter und viel Wald) in Rietenowa vermachte und in dasselbe eintrat. Diemar von Röttingen hatte seinen Besitz in Rietenau wahrscheinlich zuvor als Lehen der Grafen von Calw verliehen bekommen, die auch die weltliche Herrschaft über das Kloster Hirsau ausübten. Erst mit ihrem Aussterben im Jahr 1131 gelangte das Kloster Hirsau und damit auch Rietenau in den Besitz der Grafen von Löwenstein.

Die erste urkundliche Erwähnung stammt vom 18.Januar 1103, Ritter Diermar von Rötingen in der es Hinweise darauf gibt, dass Mitglieder des salischen Kaiserhauses Besitztümer in -> Röttingen haben. Röttingen hat zu dieser Zeit bereits eine Kirche und ist Wohnsitz eines Rittergeschlechts von Röttingen.

Am 18. Januar 1103 übergab weiterhin Ritter Diemarus von Rotingen - von der weltlichen und geistlichen Obrigkeit beeinflusst oder die göttliche Weisung zum Seelenheil klug beachtend - seinen überreichen Besitz an Huben und Gütern teils auch an das Kloster Hirsau, das damals einen sehr großen Einfluss auf das geistige Leben des Reiches ausübte.

In der Chronik heißt es:

Am 18. Januar 1103 übergab der Ritter "Diemar von Rotingen" alles was ihm gehörte und was er von seinen Eltern geerbt hatte - zum Heil seiner Seele - dem Kloster Hirsau in Schwaben und beschloss, als Mönch in das Kloster einzutreten. In seinem Besitz befanden sich auch Güter zu Bieberehren und Rietenau.

Auch betrieb das Kloster Hirsau eine bis dahin unbekannte Agitation für die cluniazensische Klosterform.

In Neubronn waren es 23 Huben, die laut Schenkungsurkunde des Ritter Diemarus von Rötingen in die Zins- und Gültpflicht des Schwarzwaldklosters Hirsau fielen.

Dabei muss festgestellt werden, dass Ritter Diemarus als verdienter Kriegshauptmann unter den Ersten in Ostfranken in großem Ansehen stand und der bewaffneten Dienstmannschaft des salischen Königs angehörte.


Sein Erblehen, das er von seinen Eltern aus dem ehemaligen Königs-Kronbesitz übereignet bekam, und nun dem heiligen Bischof Aurelius und zum Nutzen der im Kloster dienenden Brüder von Ritter Diemarus übergeben wurde, bestand ausschließlich aus den Zins- und Gülteinnahmen von Bauernhuben und Gütern.

Ritter Diemarus von Rotingen war ein Ministeriale und verfügte nicht über die Grundherrschaft Röttingen, zu der Neubronn mit seinen Weilern Oberndorf und Degelbronn (abgegangen) von Anbeginn gehörte.

Diemar & Erckenbrechte de Rötinger und Hirsau und die nach Hildegard von Bingen

In Hirsau gab es auch eine Anniversarstiftung von Diemarus de Merleheim (Rötinger), [253 Müller, Traditiones Hirsaugienses, S. 44: anderthalb Mark aus Derdingen.] wohl dem obengenannten Sohn des Erkenbert. Die Namenskonstellation gibt es doppelt, nämlich mit einem gleichnamigen Mönch von Hirsau, vorher miles quidam de Rutingen, dessen Vater Erckinbertus de Rutingen 15 Huben in Kälbertshausen (Ks. Mosbach) schenkte, die der Hirsauer Tochtergründung Schönrain überlassen wurden. [254 Cod. Hirs., 32a–35a.] Der Eintrag geht über zu seinem Sohn Diemar, der Mönch in Hirsau wird und alle seine Habe dem Kloster überträgt. In der danach festgehaltenen Schenkungsurkunde von 1103 Januar 16 heißt es, dass er, cum inter capitaneos [255 Capitaneus nennen die Hirsauer, bzw. Reichenbacher nur diesen Diemar de Rötingen und seinen gleichnamigen Onkel! Das seltene Wort begegnet uns auch in der Vita S. Hildegardis I, 3, 21: Sie spricht vom Mainzer Domkapitel (oder einer Art Priorenkolleg?) als den capitaneis ecclesie.] principes provincie, que dicitur Osterfrancka, genere et possessione preditus non parve estimationis haberetur, auf den Ruf Gottes sich und seine Habe dem Kloster übertrug. Die lag hauptsächlich in Röttingen an der Tauber, ubi ipsius mansio precipue erat. (In diesem „wo er hauptsächlich wohnte“ wird sehr deutlich, wie die alten Zunamen vergeben wurden.) Diemar besaß in Rutingen zwar die salica terra und 7 Huben mit einem Weinberg.  Ihre Erträgnisse übertrugen an Hirsau filii Rauenoldi aus drei Huben und zwei Mühlen, Megingos aus zwei Huben und drei in Strüth (Ks. Aub), Engelwart aus drei und großem Besitz in Laudenbach. Von weiteren Indizien seien erwähnt die Spitzenzeugen (nach Grafen) Ebo et filius eius Goswinus de Mergentheim, Gerunc de Rutingen et duo filii fratris sui Rihmunt et Adelbert, Embrich et frater eius de Rathersheim sowie ein Tausch über Kauf/Verkauf mit einer Schenkung der Geba, die ein Viertel von Rutingen besitzt.

Diese schenkte um 1110 [256 Cod. Hirs., 28a–b.] als conversa et comitissa de Osterfrancken neben viel Geld und Geldeswert acht von ihr gekaufte Huben in Westheim [257 Man könnte dortige Mitschenker und -besitzer mit ihr in Verbindung bringen…], acht in Strüth (s. o.), die früher domnus Diemarus besaß, in Stupferich sechs von Reginboto comite de Malsga (Malsch) gekaufte, 12 eigene. Die Rechtsübergabe geschah durch die Brüder Luf und Gosmar in Gartach, den Besitz in Frubrechtshusen sollte das Kloster ihrem Bruder Goswin [258 Es könnte sich um den Goswin von Mergentheim handeln, der mit seinem Vater 1103 für Diemar von Rötingen Zeuge stand, und selber vier Huben in Ostheim schenkte.

Der Vorbesitzer in Strüth scheint identisch mit dem Diemarus de Triuels ( Rötinger), der um 1080 eine besonders reiche Schenkung an Hirsau machte, die Abt Wilhelm als Gründungsgut an Kloster Reichenbach weitergab, weswegen sie auch im dortigen Schenkungsbuch erscheint, mit der Angabe Diemarus quidam, capitaneus de Driuels, veniens Hirsaugiam ad conversionem. [259 Cod. Hirs., 27a–b; Reichenbacher Schenkungsbuch … (Vgl. Fußnote 89898990) P20, 123, St19. Ist Diemar auch nach Reichenbach mitgegangen?] Im nächsten Eintrag erscheint Erchenbertus de Rotingen, zweifellos der Vater des Hirsauer Mönchs Diemar und ein Bruder Diemars von Trifels, im drittnächsten ein C?ono de Tahenstein, der wie Diemar in Obrigheim und Katzenbach schenkte. Aus dem Reichenbacher Schenkungsbuch [260 Reichenbacher Schenkungsbuch …P 123] geht hervor: Diemars von Trifels , Sohn des Erchenbertus de Rotingen, Nepos war der Dominus Meginlach von Obrigheim, sein Schwestermann der Straßburger Hochstiftsvogt H(einrich). [261Hans Werle.

Der Trifels als Dynastenburg, in: MittHistVPfalz 51 (1953), S. 111ff.] Aus diesen und weiteren Angaben könnte man schon eine hübsche Stammtafel eines Geschlechts der Diemar und Erkenbrechte de Rötingen zusammenstellen.
Die Familie jener Geba, die wohl die Frau des ältesten Erkenbrecht war, wird in Umrissen deutlich. Wenn sie – und nicht eine ihrer in Schwaben verwirrend häufigen Nichten oder Kusinen gleichen Namens (s. 3.3.13.3.13.3.13.3.1) –  ihren Namen der ungefähr drei Generationen jüngeren Rupertsberg-Stifterin vererbte, dann eher über ihre Verwandten Reginboto, Sigebodo, Richolff. Stephan von Mörlheim hätte dann eine entfernte Verwandte im mindesten dritten Grad geheiratet, was gut zu den mittelalterlichen Heiratsstrategien passt.

Sein Vater  von 1109 war aber mit den Diemar & Erkenbrechten schon des neuen Namensguts halber nicht agnatisch verwandt, denn sein und Conrads Vater hatte offensichtlich eingeheiratet, eine Tochter oder Nichte oder Schwester Diemars von Trifels, die ihm reichen Besitz in der Vorderpfalz zubrachte. Für seine Herkunft gibt es aber nicht nur die selten zu eindeutigen Ergebnissen führende Namensvererbung.



Die Geschichte der Wertheimer Grafen 

Wertheim. Hätte es den Ritter Diemar von Röttingen nicht gegeben und wäre dieser nicht so großzügig gewesen, könnte Wertheim in diesem Jahr nicht, oder zumindest nur verhalten, jubeln. Weil aber besagter Diemar 1103 seine gesamten weltlichen Güter dem Kloster Hirsau schenkte und es darüber eine Notiz im "Codex Hirsaugiensis" gibt, wird nun das Jubiläum "900 Jahre Grafschaft Wertheim" gefeiert. Der "wissenschaftliche Beginn des Jubeljahres", so Dr. Jörg Paczkowski, fand am Mittwochabend im Modersohnsaal des Grafschaftsmuseums statt. Und der Andrang war riesig. Jeder wollte Dr. Peter Rückert sehen und hören, Mitarbeiter am Hauptstaatsarchiv Stuttgart und "der Verursacher des ganzen Trubels". Schließlich hat er die Eintragung entdeckt, in der als Zeuge der Schenkung auch ein Graf Bruno von Wertheim erwähnt wird.

Rückert war nicht alleine gekommen, er hatte etwas ganz Besonderes mitgebracht -eben jenen "Hirsauer Codex", der ansonsten als ein ganz besonderer Schatz im Hauptstaatsarchiv verwahrt und so gut wie nie ausgeliehen wird. Zumindest seit er am Hauptstaatsarchiv arbeite, sei dies noch nicht geschehen, stellte Rückert fest. Der Codex ist Prunkstück der Ausstellung zum Grafschaftsjubiläum, die morgen im Museum eröffnet wird. Und er ist eine der wichtigsten Quellen der südwestdeutschen Geschichte, zahlreiche Orte und Persönlichkeiten sind darin erstmals urkundlich erwähnt.

70 Pergamentblätter umfasst dieser "Glücksfall für das an Quellen so arme Hochmittelalter". Und auf Blatt 34 findet sich die Eintragung über jenen 18. Januar 1103, der Beleg, dass die Grafen von Wertheim nicht im Jahre 1132 "unvermittelt ins Licht der Geschichte" traten, wie es noch Dr. Hermann Ehmer, früherer Leiter des Staatsarchivs Wertheim, schrieb.

Öffentliche Inszenierung

Da die Verwandschaft des Röttinger Ritters von der Übertragung des Erbes an das Kloster Hirsau wohl nicht begeistert gewesen sein möge, habe die bedeutende Schenkung unangreifbar öffentlich inszeniert werden müssen, so Rückert. Und als einer der vier vornehmsten unter vielen hochkarätigen Zeugen werde eben jener "bruno comes de wertheim" erwähnt.

"Erstmals hat sich hier ein Herr nach Wertheim benannt und führt den Grafentitel", unterstrich der Referent die Bedeutung dieses Eintrags. Und wahrscheinlich reiche die Geschichte sogar noch einige Jahre weiter zurück, denn schon 1091 finde sich ein Graf Bruno im "Komburger Schenkungsbuch" als Zeuge eines Gütertausches, leider ohne weiteren Namenszusatz. Man dürfe aber davon ausgehen, dass es sich um ein und dieselbe Person handele, gebe es doch hier, wie zwölf Jahre später, eine enge Verflechtung zum Hochstift Würzburg und den Grafen von Komburg.

Warum aber dann 1103 und nicht schon 1091 "Graf von Wertheim"? Dr. Peter Rückert stellte dies in den Kontext der Zeit, das Zeitalter des so genannten Investiturstreites und der kirchlichen Reformbewegung, in deren Gefolge der Adel erstarkt sei. Alle in den benannten Dokumenten erwähnten Zeugen "saßen damals auf neuen Hochburgen und nannten sich auch danach". Die Adelsburgen seien Statussymbole gewesen, der "Weg in die Höhe versinnbildlicht den sozialen und gesellschaftlichen Aufstieg". Mit einiger Überraschung nahmen die Zuhörer zur Kenntnis, dass die Burg Wertheim also um das Jahr 1100 herum entstanden sein muss, "archäologische Funde sprechen dafür" und im alten Wertheim, dem heutigen Kreuzwertheim, fehle jegliches Anzeichen für einen repräsentativen Adelssitz.

Herrschaftlicher Funktionär

Der Referent blendete dann zurück in die frühmittelalterlichen Anfänge der Siedlung Wertheim und später in das Jahr 1009, als am 22. Oktober König Heinrich II. mit einer in Straßburg ausgestellten Urkunde dem Bischof Heinrich von Würzburg das Recht einräumte, in Wertheim - dem heutigen Kreuzwertheim - einen Markt einzurichten. Er referierte die fortschreitende Bedeutung des Grafentitels, noch im achten Jahrhundert "ein herrschaftlicher Funktionär in Vertretung des Königs", im ausgehenden elften Jahrhundert dann immer mehr ein Titel, der die herausgehobene Stellung des Trägers unterstreicht.

Schwierig gestaltet sich die Rekonstruktion der familiären Verhältnisse und Verflechtungen jenes Grafen Bruno. Rückert wagte sich dennoch ein Stück weit daran. Verwandschaftliche Beziehungen zu jenem Wolfram von Wertheim, der, laut Ehmer, 1132 ins "Licht der Geschichte" trat und der dann 1143 als Graf bezeichnet wurde, seien "keineswegs auszuschließen". Damit schließe sich der Kreis zum bislang bekannten Forschungsstand. Die gräfliche Stadt Wertheim habe der später Kreuzwertheim genannten Ursiedlung bald den Rang abgelaufen.

Dass die Wertheimer nicht zu den unbedeutendsten gehörten, machte Rückert am Beispiel der Nähe von Poppo I. und Poppo II. zum Königs- beziehungsweise Kaiserhaus ersichtlich, und natürlich durften auch die Erwähnung von "min herre der grave von Wertheim" im "Parzival" des Wolfram von Eschenbach und die Abbildung des Wertheimer Wappens in der Handschrift der "Eneide" von Heinrich von Veldeke nicht fehlen.

Ritter Diemar von Rotingen übergibt in Riedenheim an der Stätte des Gerichts seine Güter an das Kloster Hirsau"

Ritter Röttinger... Stelle lag der Fronhof des Edlen Dietmar von Röttingen. ... und die Fähre über den Main
dem Benediktinerkloster Hirsau. ... kam der Grundbesitz an das Kloster Ebrach ...

Bis um das Jahr 1000 n. Chr. befand sich Heilbronn wesentlich unter dem Einfluss des jeweiligen Herrschers. Doch dann begann die Auflösung des Königsgutes, wobei der Bischof von Würzburg, die Grafen von Calw und später die Herren von Dürn zunehmende Bedeutung erlangten.

Aus dem Calwer Familiengut verfügte Uta (die ältere) in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts eine umfangreiche Schenkung von Gütern im Heilbronner Raum an das Benediktinerkloster Hirsau. Diese Schenkung wurde jedoch erst im Jahre 1146 tatsächlich vollzogen, worüber der Hirsauer Codex berichtet. Er belegt für Heilbronn in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts einen Markt, eine Münze und eine Schiffsanlände. Darüber hinaus enthält diese Quelle den frühesten Nachweis für den Weinbau in Heilbronn.

(Hauptstaatsarchiv Stuttgart H 14 Bd. 143 Bl. 47r und 48v)


Ochsenfurt wird schon in einer Handschrift aus dem neunten Jahrhundert, im Zusammenhang mit einer Kirchenweihe, in "Martyrologium Bedae" erwähnt, mit "Ohsnofurt", in einer Lebensbeschreibung des hl. Bonifatius, die im Kloster Fulda um 1063/66 überarbeitet wurde, "Ohsnofurt" genannt. Beide Notizen reichen bis in eine Zeit zurück, in der Handel mit Rindern in einer Gegend noch nicht stattgefunden hat, zumal der Main, der in dieser frühen Zeit wesentlich breiter und wahrscheinlich auch viel tiefer war, damals die Durchquerung einer Rinderherde nicht zu ließ.

Bereits im Jahre 1103 wird von einer Fähre gesprochen im Zusammenhang mit einer Schenkung des Diemar von Röttingen an das Kloster Hirsau. Von namhaften Forschern wird angenommen, dass schon im 12. Jahrhundert eine Holzbrücke in Ochsenfurt den Main überquerte, also in der Zeit, in der hier eine Ansiedlung sich ständig vergrößerte und an Bedeutung gewann, so dass eine Fähre, später eine Brücke für den Flussübergang benötigt wurde, also bei Bedarf Rinderherden trockenen Fußes den Main überqueren konnten. Die Deutung des Namens "Ochsenfurt" durch Johann-Baptist Kestler ist daher wohl abzulehnen.

Franz Anton Passmann bringt in seinem Buch "Licht in dunkler Vorzeit" den "Ochsen" mit dem Stier als keltische Gottheit im Zusammenhang, als er nach keltischen Kultstätten in einer umfangreichen Forschungsarbeit Ausschau gehalten hat. Ähnlich deutet auch Dr. Karl Stuhl (Frankenwarte 1935, Nummer 52) darauf hin, dass auf der Höhe in Kleinochsenfurt eine Gerichtsstätte in grauer Vorzeit sich befand. Ebenso wies er auf den Gott der Karer OSOGON, der für Recht und Rechtsprechung zuständig war, wobei dann von dort der Name auf die spätere Siedlung Ochsenfurt übertragen wurde.


Ritters Diemar von Rotingen (Röttingen)

In der ältesten Tauberrettersheimer Urkunde vom Jahre 1103 ist dieser Name enthalten. Da unterzeichnen Embrich und Cunradis de (von) Rathersheim als Zeugen eine Schenkung von Gütern des Ritters Diemar von Rotingen (Röttingen) an das Kloster Hirsau in Württemberg. Aus einer Urkunde des Klosters Fulda geht hervor, dass das Dorf Tauberrettersheim, wie auch die anderen Dörfer der Umgebung, im 8. Jahrhundert für das Christentum gewonnen wurde. Auch die Wahl des hl. Vitus zum Kirchenpatron deutet auf eine fuldaische Gründung hin. Dieser Heilige ist nehen dem hl. Bonifatius der besondere Kirchenheilige des Klosters Fulda. Der erste Dorfherr von Tauberrettersheim war demnach der Fürstabt von Fulda. Das spätmittelalterliche Dorf Tauberrettersheim ist durch seine teilweise heute noch erhaltenen Dorfgraben, durch den Friedhof bei der Kirche und durch den nördlich davon liegenden Fronhof oder Zehnthof (jetzt Judenhof) einwandfrei bestimmt. Die Fuldaer Missionare haben wohlweblich mit Absicht in einiger Entfernung vom Reihengräberfeld am Ortsrand das mittelalterliche Tauberrettersheim angelegt.

Die Herren von Hohenlohe unter Kaiser Friedrich II. (1212-1250) waren dann nach dem Bischof von Würzburg die reichsten Grundherren Ostfrankens. 1345 überträgt der Fürstabt Heinrich von Fulda seine Rechte über das Dorf "Retersheim" an der Tuber dem edlen Graf von Hohenlohe zu Weikersheim. Über mehrere Jahrhunderte nimmt das Haus Hohenlohe eine bedeutsame Stellung in der Geschichte des Ortes ein. 1398 gingen die Dorfherrenrechte infolge Verpfändung vom Haus Hohenlohe an das Edelgeschlecht der Weinsberg, von diesen durch Heirat an die Herren von Königstein und 1521 durch Kauf an das Hochstift Würzburg über. Neben dem Haus Hohenlohe besaßen auch das Prämonstrantenser zu Schäftersheim und das Kloster Frauental Grundherrenrechte über viele Behausungen und Feldgüter in Tauberrettersheim und zwar schon um 13. Jahrhundert an. Mit der Plünderung und Zerstörung dieser Klöster im Bauernkrieg 1525 durch den "Tauberhaufen" übernahm wieder Hohenlohe die Obrigkeitsrechte, die es in den Wirren der Reformation wieder verlor. So kamen die Pfarrei, die Kirchen von Schäftersheim und Neubronn und die Herren von Berlichingen in des Besitz des Ortes, bis dann ab 1585 auf Geheiß Fürstbischofs Julius Echter Tauberrettersheim Probstlehen des Neumünsterstiftes zu Würzburg wurde. Jetzt kamen bessere Zeiten für die hiesigen Bauern: denn besonders in den Zeiten des Julius Echter scheint das Sprichwort in Erfüllung gegangen zu sein: "Unter dem Krummstab ist gut leben". Aus dieser Zeit stammt auch der Zehntamtshof (jetzt Judenhof) mit den noch heute erhaltenen zwei großen Zehntkellern.  

Über die Tauber führt die alte von Balthasar Neumann erbaute Steinbrücke. Urkundlich wird Tauberrettersheim das erste mal 1103 genannt.

Hier treten ein EMBRICH und ein GUNRADIS von RATTERSHEIM als Zeugen bei einer Schenkung auf. Doch geht aus Grabfunden -ein Steinbeil- hervor, dass der Ort schon in der jüngeren Steinzeit 2-3000Jahre v. Chr. eine menschliche Siedlung war. Im Jahre 1345 gibt der Fürstabt. HEINRICH von FULDA das Dorf RETTERSHEIM an der Tauber, sowie die Dörfer NEUBRONN, OBERNDORF und  STANDORF ein Kraft von HOHENLOHE zu LEHEN. Später kam das Dorf an das KLOSTER SCHÄFTERSHEIM.

Nach dem Bauerkrieg und Verwüstungen, sowie Aufhebung des Klosters, wurden die HOHENLOHER wieder Lehnsherren. Wie weit die Tauberrettersheimer sich am Bauerkrieg beteiligten, ist unbekannt, doch waren unter den Rädelsführern die in AUB hingerichtet wurden 2 Tauberrettersheimer dabei.

Nach dem Bauernkrieg kamen ganz schlechte Zeiten für Tauberrettersheim. Doch als dann das NEUMÜNSTERSTIFT in WÜRZBURG um die Mitte des 16.Jahrhunderts die Dorfherrschaft, übernahm, kamen bessere Zeiten.

Besonders in der Zeit von FÜRSTBISCHOF JULIUS ECHTER  1572-1617 scheint das Sprichwort in Erfüllung gegangen zu sein „unter dem Krumstab ist gut leben“

Der Weinbau wurde stark ausgedehnt. Aus dieser Zeit stammen auch 2 große Zehntkeller, die heute noch erhalten sind. Leider kam gleich darauf der 30jährige Krieg der großes Unheil über das Dorf brachte. Zweimal wütete die Pest. Im Schwedenkrieg wurde fast das ganze Dorf niedergebrannt, samt Kirche, Schule und Pfarrhaus. Der Gottesdienst wurde im Freien vom Pfarrer aus Röttingen abgehalten.1663 wurde eine neue Kirche gebaut. Diese wurde bald wieder zu klein. 1753 wurde eine neue größere Kirche erbaut, deren Turm heute noch steht. Die heutige Kirche wurde in den Jahren 1863-69 erbaut.

Im Revolutionsjahr 1848 bekamen die Bürger größere Freiheiten. Doch waren dir Besitzverhältnisse durch die fränkische Erbteilung sehr klein geworden. Die Weinberge ließen im Ertrag nach, besonders als die Peronospora stark auftrat, wurden viele Weinberge gerodet. Viele Einwohner wanderten nach Amerika aus und brachten es dort zu Besitz und Ansehen. 1870/71 mussten 2 Tauberrettersheimer ihr junges Leben in Frankreich lassen. Auch die beiden Weltkriege forderten ihre Opfer.

1932 wurde von Pfarrer APPRICH ein Kindergarten erbaut und 1937 am Brunnenberg eine Kapelle, die sich sehr gut in die Landschaft einfügt. Beim Einzug der Amerikaner 1945 blieb das Dorf ganz ohne Zerstörung, nur die Tauberbrücke wurde von den abziehenden Deutschen gesprengt. Sie wurde aber schon 1946 wieder instandgesetzt.

Ein Aushängeschild ist der Weinbau seit 1275. In einer Urkunde von 1610 ist bereits von 56 Winzerfamilien die Rede, und um 1800 ernteten diese Trauben von über 100 Ha Reben. Dieses Datum markiert auch den Höhepunkt des Weinbaus im Ort.

Heute stehen in Tauberrettersheim 46 Ha Reben im Ertrag. Der kleine Ort hat sich mittlerweile zu einem echten Weinort gemausert und das passt natürlich herrlich in diese Region.

Tauberrettersheim ist ein Dorf mit 900jähriger Geschichte, eingebettet in die einzigartige Landschaft des Taubertals. Das Ortsbild wird geprägt durch die noch einzige erhaltene Steinbrücke von Balthasar Neumann, dem Baumeister der Würzburger Residenz. Sie führt Sie direkt in unser reizvolles Dorf.

Den Mittelpunkt des Häckerdorfes bildet die Sankt-Vitus-Kirche. Bei Ihrem Spaziergang durch unseren Ort finden Sie typisch fränkische Häuser mit Blumenschmuck und liebevoll angelegte Gärten. Die Landschaft des Taubertals lädt Sie ein zu erlebnisreichen Wanderungen über Höhenrücken mit herrlicher Aussicht durch die sonnigen Weinberge. Seit Hunderten von Jahren wird in der Lage „Königin“ der Frankenwein angebaut. Viele Freunde des Frankenweines finden sich zum jährlichen Weinfest im Mai ein.

Lassen Sie sich bei uns mit fränkischen Spezialitäten und einem edlen Tropfen Wein verwöhnen. Unsere Landgasthöfe garantieren Ihnen die sprichwörtlich „Fränkische Gastlichkeit“.



Neubronn einst Brunnen und bald auch Nuwenbrunnen genannt, würdigt vom 20. bis 22. Juni mit einem großen Dorfjubiläum seine erste Nennung vor 900 Jahren. Am 18. Januar 1103 übergab Ritter Diemarus von Rotingen - von der weltlichen und geistlichen Obrigkeit beeinflusst oder die göttliche Weisung zum Seelenheil klug beachtend - seinen überreichen Besitz an Huben und Gütern allesamt an das Kloster Hirsau, das damals einen sehr großen Einfluss auf das geistige Leben des Reiches ausübte.

Auch betrieb das Kloster Hirsau eine bis dahin unbekannte Agitation für die cluniazensische Klosterform.

In Neubronn waren es 23 Huben, die laut Schenkungsurkunde in die Zins- und Gültpflicht des Schwarzwaldklosters Hirsau fielen.

Dabei muss festgestellt werden, dass Ritter Diemarus als verdienter Kriegshauptmann unter den Ersten in Ostfranken in großem Ansehen stand und der bewaffneten Dienstmannschaft des salischen Königs angehörte.

Sein Erblehen, das er von seinen Eltern aus dem ehemaligen Königs-Kronbesitz übereignet bekam, und nun dem heiligen Bischof Aurelius und zum Nutzen der im Kloster dienenden Brüder übergeben wurde, bestand ausschließlich aus den Zins- und Gülteinnahmen von Bauernhuben und Gütern.

Ritter Diemarus von Rotingen war ein Ministeriale und verfügte nicht über die Grundherrschaft Röttingen, zu der Neubronn mit seinen Weilern Oberndorf und Degelbronn (abgegangen) von Anbeginn gehörte.

Grundherrschaft Röttingen

In Röttingen verrät links der Tauber die sagenumwobene Altebürg, von der schon längst nur noch das Viereck einer Erderhöhung, unter dem die letzten Mauerreste verborgen sind, den ältesten mittelalterlichen Adelssitz.

Auf diesem Herrensitz, der schon oft die Phantasie der Geschichtsforscher beflügelte, saß sicherlich als Erster der uns bekannten Edelherren schon 1045 ein Ebo, reich an Gütern im Tauber- und Gollachgau.

Auch in seinem Sohne gleichen Namens, dem Vater des Grafen Gozwin von Mergentheim, erkennen wir die ersten Gebietsverwalter der reichsunmittelbaren Grundherrschaft Röttingen, zu der auch Neubronn schon in der salischen Kaiserzeit bis 1125 gehörte.

Danach, als das Königtum der Staufer sich zu eigenen Landesherrschaften ausbreitete, residierten in Röttingen die Reichserbschenken von Schüpf. Als Vögte und ständige Räte des deutschen Königs verwalteten sie den Reichsbesitz an der mittleren Tauber, die im Reichshof Röttingen zusammengefasst waren.

Dass diese Dienstmannschaft von besonderem Rang auch die Dorfherren von Neubronn geworden waren, bestätigt das Vermächtnis des Schenken Siegfried von Schüpf und seiner Gemahlin Richburgis im Jahre 1168. Mit dinglicher Sicherheit auf ihre Grundstücke in Nuwenbrunnen vermachten sie - der christlichen Rechtsordnung vertrauend und jährlich zu ihrem Gedächtnis - 30 Denari und acht Scheffel Getreide je Jahresernte dem Neumünsterstift zu Würzburg.

Ritter Conrad von Rosenberg erwirbt Neubronn und Oberndorf: Aus den Händen des Konrad von Weinsberg wurden dann 1430 mit Burg und Stadt Weikersheim und anderen Dorfschaften auch Neubronn und Oberndorf an den Ritter Conrad von Rosenberg auf Bartenstein versetzt.

Um sich dieser Erwerbung sicher zu sein, - zumal die Hohenloher sich 1398 das Wiederkaufsrecht über die veräußerten Dörfer vorbehalten hatten - , machte der Rosenberger 1458 seine Herrschaft Haltenbergstettten, zu der Neubronn und Oberndorf gehörten, zu einem bischöflich würzburgischen Mannlehen.

Die Grafen von Hatzfeld

Das Wesen der Ritter von Rosenberg ist gekennzeichnet durch ihre Zielstrebigkeit, mit der sie ihren Besitz vergrößerten und abrundeten. Doch menschliche Tragik überschattete auch dieses Geschlecht, das mit dem Hauptmann des Rittercantons Odenwald, Albrecht Christoph von Rosenberg, 1632 erlosch.


Die Röttinger Tradition gleicht den Erzählungen über das Iphöfer Blutwunder. Unter Berufung auf Laurentius Beyerlinck in Theatro vitae humanae 3 S. 430 berichtete darüber auch Ignatius Gropp, Collectio 1 S. 9.

Sucht man nach historischen Fakten und Motiven für die Entstehung der Erzählungen um das Iphöfer Blutwunder, so bleiben die Hinweise auf die Ausschreitungen gegen die Juden, wird doch in den meisten Darstellungen von der Zerstörung des Judenhauses und der Bestrafung der Schuldigen berichtet. Der oben beschriebene Bericht Rudolfs von Schlettstadt stellt eine eindeutige Verbindung zum „Rintfleisch“-Pogrom[1][30] von 1298 her. Als in Röttingen angeblich der von Juden zerstochene Leib des Herrn zu bluten begann[2][31], zog eine Gruppe von „Judenschlägern“ unter der Anführung des „nobilis Rintfleusch“, wohl eines verarmten Röttinger Ritters[3][32], quer durch Franken und fand auch unter den Juden Iphofens ihre Opfer. Rintfleisch verkündete, er habe vom Himmel eine persönliche Botschaft erhalten und sei zum Vernichter aller Juden ernannt worden. Am 20. April 1298 begannen die Ausschreitungen in Röttingen, griffen am 23. Juni nach Neustadt an der Aisch und Windsheim über, erreichten am folgenden Tag Iphofen, am 29. Juni Ochsenfurt, am nächsten Tag Mergentheim und Kitzingen[4][33].

Im Verlauf dieser Ausschreitungen wurden am 24. Juni 1298 in Iphofen 25 Juden ermordet, darunter der alte Mordechai ben Ascher, vielleicht Michelmann zusammen mit seinen drei Töchtern und seinem Enkel[5][34]. Kräfte, die Juden in diesen Auseinandersetzungen hätten schützen können, waren vielfach in den gleichzeitigen Auseinandersetzungen zwischen dem abgewählten König Adolf von Nassau und Albrecht I. von Habsburg gebunden, was die Ausbreitung der Rintfleisch-Verfolgung begünstigte. Wie lassen sich die historischen Fakten des Pogroms von 1298 mit den Mirakelgeschichten in Verbindung bringen? Wenn Zink das angebliche Iphöfer Blutwunder in das Jahr 1297 datierte[6][35], konnte er darin ein Motiv für die Ausschreitungen des folgenden Jahres sehen. Auch Wolfgang Brückner setzt die Entstehung der Mirakelgeschichte ins Jahr 1297 und zählt somit Iphofen zu den „Stätten solcher Legenden-Verortungen von Strafmirakeln zur Pogromauslösung“[7][36]. Harald Schwillus dagegen setzt für die Mirakelgeschichte ein späteres Entstehungsdatum an und gelangt so zu einer sinnvolleren Deutung der Zusammenhänge: „Nachdem es im Zuge des Rintfleischpogroms auch in Iphofen zur Ermordung der dort lebenden Juden gekommen war, entstand nach vielfach auch andernorts belegbarem Muster eine Legende von einer angeblichen Hostienschändung durch Juden“[8][37]. Die Opfer der Verfolgung wurden so nachträglich zu Tätern gemacht, um den Pogrom im Nachhinein zu rechtfertigen.  


Auf der Burg Brattenstein zu Rötingen nach einer Sage, lebte Ritter Erchenbertus von Rötingen mit seiner hartherzigen Frau, deren sehnlichster Wunsch es war, männliche Nachkommen zu haben.
Jedoch war dieser Wunsch bis dahin unerfüllt geblieben.
Es begab sich eines Tages, als der Ritter zur Jagd fort war, dass eine Zigeunerin auf die Burg kam. Sie bettelte um ein Almosen. Die Herrin jagte die Frau mit lauten Worten aus der Burg, während im Hofe sieben schwarze Hunde reichliches Futter fraßen.
Da ergrimmte das Bettelweib über solche Hartherzigkeit, verfluchte die Rittersfrau und drohte ihr, sie würde sieben Knäblein auf einmal zur Welt bringen.

Bevor ein Jahr verging, erfüllte sich die Prophezeihung der Zigeunerin und die Burgherrin gebar sieben Knäblein.
Darüber erschrak diese so heftig, dass sie sogleich eine alte Frau rufen ließ, ausser dem Knaben Diemarus die sechs weiteren Knäblein in der Tauber ertränken solle.

Wenn sie unterwegs gefragt würde, was sie im Korb trüge, so solle sie antworten: junge Hunde! Auf dem Weg hinunter zur Tauber begegnete der alten Frau der Burgherr, und er fragte sie: Was trägt du in dem Korbe?
Die alte Fau antwortete, wie ihr aufgetragen: junge Hunde. Jedoch ließ sich der Herr mit der Antwort nicht abspeisen und die Alte mußte den Korb öffnen und den wahren Inhalt preisgeben. Der Ritter befahl der Alten über alles zu schweigen, entlohnte sie und ließ nun seine sechs Söhne heimlich großziehen.

Als nach einigen Jahren auf der Burg ein Fest gefeiert wurde, ließ er auch seine anderen sechs Söhne auf die Burg kommen und führte sie vor seine Frau.
Alle waren im großen Rittersaal versammelt und der Ritter fragte sein Weib, welche Strafe gebührt einer Mutter, die sechs ihrer Kinder habe umbringen lassen.
Kaum hörte die Burgherrin die Worte, da wurde sie leichenblaß und eine schlimme Ahnung stieg in ihr auf.

Mit scheinbarer Fassung jedoch innerlich voller Furcht gab sie zur Antwort: Ihr gebühret, dass man sie in ein Faß stecke, dass inwändig mit spitzen Nägeln gespickt ist. Darin soll sie den Berg hinuntergerollt werden.
Nun, sprach der Ritter, so hast du dir dein eigenes Urteil gesprochen. Für deinen Frevel soll dir geschehen, wie du gesagt hast.
Die schreckliche Strafe wurde sogleich vollzogen und die hartherzige Burgherrin im Nagelfaß den Berg hinuntergerollt.
Zum Gedächtnis und als Zeichen für alle nahm der Ritter einen Hund in sein Wappen, darüber das Bild seiner Frau, die in Todesangst mit ihren Händen ringt und verewigte dies am Hundsheimer Tor in Röttingen.

Diese sechs Ritter - Söhne des Geschechtes der Röttinger verließen später die Burg Brattenstein um an anderen Orten ansässig zu werden.

Woher das Hundheimer Tor zu Röttingen seinen Namen bekommen hat

In Röttingen stand vorzeiten ein altes Schloß, das jetzige Rentamtsgebäude. In die Gartenmauer dieses Gebäudes sind zwei Steine eingemauert; auf dem einen ist ein kleiner, vorwärts gebeugter Hund ausgehauen, unter diesem auf dem anderen Stein eine halbe weibliche Figur mit der Grafenkrone auf dem Haupt und die Hände über den Kopf zusammenschlagend; nebenan steht unleserlich »Anno Dm. 1300«.

In besagtem Schloß lebte ein Graf mit seinem gegen die Armen hartherzigen Weib. Ihr Wunsch, Nachkommen zu haben, war bis jetzt noch nicht in Erfüllung gegangen. Eines Tages, als der Graf wie gewöhnlich zur Jagd geritten war, kam eine Bettlerin und flehte um eine Gabe, die ihr unter harten Worten von der Burgfrau verweigert wurde, während im Hof sieben Hunde reichlich aus ihren Schüsseln fraßen. Ergrimmt über solche Hartherzigkeit fluchte das Bettelweib der Gräfin und wünschte ihr, wie sie da sieben Hunde habe, daß sie sieben Knaben auf einmal zur Welt bringen sollte.

Dieser Fluch ging nur zu bald in Erfüllung. Bevor ein Jahr verflossen war, kam die Gräfin mit sieben Knäblein nieder. Darüber erschrak sie höchlich und ließ sogleich eine alte Frau zu sich rufen, die sollte sechs von den Knaben in der Tauber ersäufen. Wenn sie aber unterwegs gefragt würde, was sie im Korb trüge, sollte sie nur sagen, sie trüge junge Hunde ins Wasser.

Die Alte hatte indessen selbst Mitleid mit den unschuldigen Kindern, und als sie nun mit dem Korb der Tauber zuging, traf es sich, daß ihr gerade der Graf begegnete. Auf seine Frage nach dem Inhalt des Korbes, antwortete sie zwar nach Befehl, sie trüge junge Hunde ins Wasser, sie öffnete dagegen sogleich bereitwillig den Korb, dem Grafen die armen Geschöpfe zu zeigen. Da gebot ihr der Graf, die sechs Knaben mit nach Hause zu nehmen und im stillen zu erziehen; er wollte schon für alles Sorge tragen, nur müßte sie schweigen, wofür er sie reichlich belohnen werde. Gegen sein Weib ließ er sich gar nichts anmerken.

Als nun sein einziges, zurückbehaltenes Söhnlein groß geworden war und das heilige Abendmahl empfangen sollte, wünschte der Graf, daß alle Knaben seines Alters dieselbe Feier mitbegehen sollten, und so kamen denn auch jene sechs Knaben in die Burg, und noch dazu alle sechs so gekleidet wie der Sohn des Grafen. Auch waren viele Bekannte und Freunde zum Fest geladen.

Als nun alles in großer Fröhlichkeit bei Tisch versammelt war, fragte der Graf sein Weib, welche Strafe einer Mutter gebühre, die sechs Kinder habe umbringen lassen. Die Gräfin erwiderte, sie verdiente lebendig eingemauert zu werden. »Und so soll dir geschehen«, versetzte der Graf, indem er ihr nun die sechs Knaben der Reihe nach vorstellte.

Dieses Urteil ist auch wirklich vollzogen worden; jenes Tor aber, das gen Tauberrettersheim führt, soll von dem Hinaustragen der vermeintlichen Hunde den Namen Hundheimer Tor erhalten haben.


Im Rentamtsgebäude (ehemals Schloß) zu Röttingen sitzt hinter einem Steinwappen ein Bienenstock. Von diesem geht die Sage, er befinde sich schon seit der Zeit des Schwedenkrieges dort, und er heißt danach allgemein der »Schwedenbien«. Wenn er im Frühling einen jungen Schwarm treibt, so ist es ein sicheres Zeichen, daß im selben Jahr der Wein gedeiht. Im Frühjahr 1852 hat er, nachdem er längere Jahre ausgesetzt hat, auch wieder geschwärmt.

Die verwunschene Jungfrau auf Schloß Schönstein bei RöttingenEtwa ein halbes Stündlein von Röttingen an der Tauber gegen Stalldorf zu, liegt ein Waldgebiet, das den Namen Schönstein führt. Dieser Wald bildete vor Zeiten die Grenzmarkung eines Dorfes, das einstmals hier stand; noch heutzutage findet man im Gestrüpp Spuren vom Mauerwerk, deutlich sind die Gewölbe eines Schlosses zu erkennen. Wie das Dorf zugrunde ging und weshalb die Gemeinde sich auflöste, ist unbekannt. Ein großer Teil der Bewohner ist nach Röttingen gezogen. Vom Schloß Schönstein weiß die Sage allerlei zu berichten.

Vor vielen Jahren lebte ein schöner junger Schäfer in der Gegend, der seine Herde oft in der Nähe des schon damals verfallenen Schlosses weidete. Eines Abends hörte er den traurigen Gesang einer zarten Frauenstimme aus dem Innern der Burg dringen. Aber vergebens spähte er nach allen Seiten aus, um die Sängerin dieser zarten Lieder zu entdecken.

Die Stimme ließ sich mehrere Abende nacheinander hören, bis der Hirt einmal aus seinem Versteck das holde singende Fräulein auf dem Gemäuer des Schlosses wandeln sah. Anstatt aber beherzt zu ihr zu gehen, ergriff der gute Schäfer, von heimlicher Furcht überfallen, die Flucht, eilte geraden Weges nach Hause und berichtete dem Pfarrer seines Ortes, was er soeben erlebt hatte. Der Geistliche sprach ihm Mut zu und gab ihm den Rat, sollte er noch einmal die Erscheinung sehen, möge er sogleich auf sie zugehen, sie in Gottes Namen anrufen und fragen, was ihr Begehr sei und wie man ihr helfen könne.

Der Jüngling versprach, das gute Werk zu vollbringen, betete inbrünstig zu Gott um Beistand und zog am nächsten Morgen guten Mutes mit seiner Herde in die Nähe des alten Gemäuers. Es währte nicht allzulange, da ließ sich der traurige Gesang wieder vernehmen, und bald zeigte sich auch die gleiche Frauengestalt, in ein weißes Gewand gehüllt und von einem weißen Schleier umflattert. Nun faßte sich der Jüngling ein Herz, schritt auf die Gastalt zu und fragte sie im Namen Gottes, wie er ihr helfen könne.

Das Fräulein antwortete, sie sei hierher verbannt und müsse einen großen Schatz hüten, bis ein unschuldiger Jüngling käme und sie erlöse. Zu diesem Werk habe sie ihn auserkoren, er möge den Mut nicht verlieren, sich aber auf einen harten Kampf gefaßt machen. Am Walpurgistag solle er wieder kommen, jedoch seine Herde daheim lassen, dann müsse er, ohne sich umzusehen, entschlossen nach der Burg eilen, dürfe sich aber durch keine Trugbilder und Erscheinungen abschrecken lassen, sondern möge kühn von ihrem Hals einen Schlüssel nehmen. Damit sei das Werk ihrer Erlösung vollbracht, ihm aber werde ein reicher Schatz zufallen.

Der Jüngling versprach, diese Worte genau zu befolgen. Darauf verschwand das Fräulein sogleich von der Mauer. Der junge Schäfer aber machte sich nachdenklich auf den Rückweg und berichtete seinem Pfarrherrn, was vorgegangen war. Dieser ermunterte ihn aufs neue, nur den Mut nicht zu verlieren; denn er könne ein gutes Werk vollbringen und noch dazu für sich und seine armen Eltern reichlichen Lohn gewinnen.

Als schließlich der festgesetzte Tag herangekommen war, machte sich der Schäfer, nachdem er sich noch durch Buße vorbereitet hatte, beherzt auf den Weg, dem Schönsteiner Schloß zu. Kaum näherte er sich dem Gehölz, da stieg plötzlich ein mächtiger Geier vor ihm auf und umkreiste sein Haupt mit wildem Gekreisch und Flügelschlag. Doch der Schäfer ließ sich dadurch nicht aufhalten, still und vertrauensvoll ging er seines Weges weiter. Gleich darauf sprang ein gräßlicher Wolf, die Zähne fletschend, vor seinen Weg, während sich eine grüne Schlange neben ihm auf dem Boden hinringelte und in den Lüften das "wilde Heer" mit Höllenlärm vorbeibrauste. Gleichzeitig rollte der Donner, zuckten die Blitze neben und über ihm, und wildes Gewürm umkroch seine Füße, daß er meinte, keinen Schritt weiter tun zu können.

Doch all diese Schrecknisse vermochten den Mut des Jünglings nicht zu erschüttern; wacker schritt er aus, auf die Jungfrau zu, die er auf einmal auf dem Gemäuer droben stehen sah. Aber, o Graus! Um ihren Hals wanden sich zwei scheußliche Schlangen, die zischend um sich züngelten und den goldenen Schlüssel mit ihren Ringelleibern festhielten. Aus diesem Knäuel giftigen Gewürms sollte der Jüngling den Schlüssel nehmen! Dazu gehörte mehr als der Mut eines Menschen!

Schon war der junge Schäfer nahe daran, wieder umzukehren, als ein Blick auf die arme, still duldende Jungfrau sein Herz noch einmal mit frischem Mut und neuem Mitleid erfüllte. So wagte er, den - letzten Schritt zu tun : schon streckte er seine Hand aus, den Schlüssel vom Hals des Fräuleins zu nehmen, da fuhr eine Schlange zischend und Feuer sprühend auf ihn los, der Jüngling taumelte zurück, und im gleichen Augenblick waren Schlangen und Schlüssel verschwunden, und die Jungfrau stand allein und wehklagend vor dem betäubten Schäfer. Darauf hob sie eine Eichel vom Boden auf, stampfte diese mit den Füßen in die Erde und rief: "Ich pflanze diese Eichel, aus ihr wird ein gewaltiger Baum werden, den man dereinst fällen wird. Aus seinen Brettern wird eine Wiege gefertigt, in dieser Wiege wird ein Knäblein liegen, dieses Knäblein wird nach Jahren zum Jüngling heranreifen, und dann erst wird dieser Jüngling mich dereinst erlösen!"

Nach diesen klagenden Worten verschwand die Jungfrau. Der arme Schäfer aber stand wie vernichtet verlassen im Wald und dachte schmerzerfüllt an die unglückliche Jungfrau und an sein entschwundenes Glück. Oft hat er nachher seine Herde an dem Schönstein geweidet, aber die Jungfrau hat er, wie die Sage vom Schloß Schönstein berichtet, nie wiedergesehen.


Heute sagenumwoben, gab es bis etwa in die Mitte des 14. Jahrhunderts eine Wasserburg in Röttingen, von der heute nur noch ein kleiner Erdhügel und Fundamentreste am Tauberufer Zeugnis ablegen.

Auf einer Seite von der Tauber umflossen, war die strategische Lage der Burg gut gewählt. Möglicherweise gab es einen Wassergraben, der von der Tauber gespeist wurde und weitere Ansiedlungen um die Burganlage herum. Weitläufig erkennbare Aufwerfungen im Boden lassen diesen Schluß zu. 
 
Ebenso wie Schönstheim im Jahr 1467 nicht mehr bewohnt gewesen sein soll war zum gleichen Zeitpunkt kaum mehr etwas von der Altenburg vorhanden gewesen.

Im Herbst gut erkennbare Fundamentreste am Tauberufer. Es kann sich dabei um Turm- oder auch Brunnenreste handeln.
 
Um die Burg selbst ranken sich einige Sagen.
Einen unterirdischen Verbindungsgang zwischen der Altenburg und der Burg Brattenstein soll es noch bis in die Neuzeit gegeben haben. Jedoch findet sich kaum einer, der den Gang gesehen hat und etwas darüber erzählen könnte.


Etwa ein halbes Stündlein von Röttingen an der Tauber gegen Stalldorf zu liegt ein Waldbezirk ausgebreitet, der den Namen Schönstheim oder auch Schönstein führt. Dieser Wald bildete vorzeiten die Markung eines hier gestandenen Dorfes, und noch heutzutage findet man im Gestrüpp Spuren von Mauerwerk, namentlich von Gewölben eines ehemaligen Schlosses. Wie das Dorf zugrunde gegangen ist und die Gemeinde sich aufgelöst hat, ist nicht ermittelt. Ein großer Teil der Bewohner ist nach Röttingen gezogen, wo bis auf diesen Tag die Gemeinde Schönstein in den Gemeindebüchern als eigene Gemeinde aufgeführt wird, wie denn auch die Besitzer besagten Waldbezirkes als Glieder dieser Gemeinde besonders berechtigt sind. Von jenem Schloß Schönstein nun geht die folgende Sage im Munde des Volkes.

Es sind wohl über vierhundert Jahre, da war einmal ein schöner, junger Schäfer, der weidete oft seine Herde in der Nähe des schon damals verfallenen Schlosses. Eines Abends hörte er einen traurigen Gesang wie von einer zarten Frauenstimme aus dem Inneren der Burg erschallen; aber vergebens spähte er nach allen Seiten hin, die Sängerin dieser schönen Lieder zu entdecken. Dies wiederholte sich mehrere Abende nacheinander, bis einmal der Hirt aus seinem Versteck das holde Fräulein, von dem der Gesang herkam, auf dem Gemäuer des Schlosses wandeln sah. Anstatt aber beherzt daraufloszugehen, ergriff der gute Schäfer, von heimlicher Furcht überfallen, die Flucht, eilte geradewegs nach Hause und verkündete dem Pfarrer seines Ortes, was er soeben gehört und gesehen habe. Dieser sprach ihm indessen Mut zu und gab ihm den Rat, sollte er noch einmal die Erscheinung sehen, sogleich daraufloszugehen und sie im Namen Gottes anzurufen, was ihr Begehr sei und wie ihr zu helfen wäre.

So tat der Jüngling; er betete inbrünstig zu Gott und allen seinen Heiligen um Beistand, das gute Werk zu vollbringen, und zog dann guten Mutes wie alle Tage mit seiner Herde in die Nähe des Schlosses. Es währte auch nicht lange, da ließ sich der traurige Sang von neuem hören, und bald zeigte sich auch die holde Frauengestalt, in weißes Gewand und weißen Schleier gehüllt. Da faßte sich der Jüngling ein Herz, schritt keck auf sie zu und fragte sie im Namen Gottes, was ihr Begehr sei und wie er ihr helfen könnte.

Das Fräulein antwortete, es sei hierher verbannt und müsse einen großen Schatz so lange hüten, bis ein unschuldiger Jüngling käme und es erlöste. Zu diesem Werk habe es ihn auserkoren, nur solle er den Mut nicht verlieren und sich gefaßt machen, einen harten Kampf zu bestehen. Am Walpurgistag solle er wiederkommen, jedoch seine Herde daheim lassen; dann solle er, ohne umzusehen, keck nach der Burg eilen, sich durch keine Trugbilder und Erscheinungen abschrecken lassen und vom Hals des Fräuleins einen Schlüssel nehmen, wodurch es erlöst und für ihn der Schatz gehoben werde.

Der Jüngling versprach diesen Worten genaue Folge zu leisten. Darauf verschwand das Fräulein, der gute Schäfer aber machte sich nachdenklich auf den Rückweg und erzählte abermals seinem Pfarrherrn, was vorgegangen war. Dieser ermunterte ihn aufs neue, Mut zu fassen, da er ein gutes Werk vollbringen und noch dazu für sich und seine armen Eltern einen reichlichen Lohn davontragen werde.

Als nun der festgesetzte Tag herangekommen war, machte sich der Schäfer, nachdem er sich noch durch Beichte und Abendmahl vorbereitet hatte, beherzt auf den Weg, dem Schönsteiner Schloß zu. Kaum näherte er sich aber dem Wald, da stieg plötzlich vor ihm ein mächtiger Geier auf und umkreiste sein Haupt unter wildem Gekreisch und Flügelschlag. Das kümmerte aber den Schäfer wenig; still und vertrauend ging er seines Weges weiter. Gleich darauf sprang ein greulicher Wolf die Zähne fletschend vor ihn auf den Weg, während sich eine grüne Schlange auf dem Boden hinwand und in den Lüften das Wilde Heer mit einem Höllenlärm vorüberbrauste. Dazu rollte der Donner schrecklich und zuckten die Blitze neben und über ihm, und wildes Gewürm umkroch seine Füße, so daß er keinen Schritt weiter tun zu können glaubte. Doch all das hatte seinen Mut nicht erschüttert; mutig schritt er vorwärts auf die Jungfrau zu, die er auf dem Gemäuer stehen sah.

Aber welch ein Anblick! Um ihren Hals waren zwei greuliche Schlangen gewunden, die sich zischend hin und her bewegten und den goldenen Schlüssel in ihren Ringen festhielten. Aus diesem Knäuel giftigen Gewürms sollte der Jüngling den Schlüssel nehmen; dazu gehörte wohl mehr als menschliche Herzhaftigkeit. Schon war er willens, wieder umzukehren, als ihn ein Blick auf die arme, still duldende Jungfrau noch einmal mit frischem Mut entzündete!

Also wagte er's, die letzten Schritte zu tun, und schon streckte er seine Hand aus, den Schlüssel vom Hals zu nehmen – da fährt die eine Schlange zischend und feuersprühend auf ihn los, der Jüngling taumelt zurück – und in demselben Augenblick sind Schlangen und Schlüssel verschwunden, und die Jungfrau steht allein und wehklagend vor dem betäubten Jüngling. Darauf nahm sie eine Eichel vom Boden, stampfte sie mit dem Fuß in die Erde und sprach: »Ich pflanze diese Eiche, aus dieser wird ein gewaltiger Baum, dieser Baum wird gefällt, und aus seinen Brettern wird eine Wiege, und in dieser Wiege liegt ein Knäblein, und dieses Knäblein reift zum Jüngling, und dieser Jüngling erst kann mich erlösen.«

Nach diesen Worten verschwand die Jungfrau, der arme Schäfer aber stand wie vernichtet im Wald und dachte an die unglückliche Jungfrau und an sein verschwundenes Glück. Oft hat er später die Herde am Schönstein geweidet, aber die Jungfrau hat er sein Lebtag nicht wiedergesehen.  


Erstmals namentlich erwähnt wird Rietenau im so genannten Codex Hirsaugiensis aus dem frühen 16. Jahrhundert, in dem u. a. auch ein Verzeichnis der Schenkungen und Erwerbungen des Klosters Hirsau enthalten ist, das bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht.

Für Rietenau entscheidend ist dabei eine Urkunde vom 18. Januar 1103, nach der Ritter Diemar von Röttingen dem Kloster Hirsau all seinen Besitz - darunter eben auch XX hubas et multum de silva (20 Bauerngüter und viel Wald) in Rietenowa vermachte und in dasselbe eintrat. Diemar von Röttingen (bei Mergentheim) hatte seinen Besitz in Rietenau wahrscheinlich zuvor als Lehen der Grafen von Calw verliehen bekommen, die auch die weltliche Herrschaft über das Kloster Hirsau ausübten. Erst mit ihrem Aussterben im Jahr 1131 gelangte das Kloster Hirsau und damit auch Rietenau in den Besitz der Grafen von Löwenstein.

Spuren der hirsauischen Zeit finden sich noch in der Rietenauer St. Ulrich-Kirche, die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch Mönche aus Hirsau erbaut worden sein dürfte. Vom ursprünglichen Gotteshaus ist heute jedoch nur noch der Turmchor erhalten, das restliche Gebäude erfuhr in den nachfolgenden Jahrhunderten mehrere grundlegende Veränderungen.

Das vormals so bedeutende Kloster Hirsau geriet in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts in größte wirtschaftliche Schwierigkeiten. Um für seine Schulden aufkommen zu können, musste sich das Kloster von einem Teil seiner Besitztümer trennen. Zu den Notverkäufen gehörte auch Rietnowe, das am 6. Oktober 1262 mitsamt allem Zubehör und dem Patronatrecht der Kirche an das erst kurz zuvor gegründete Dominikanerinnenkloster Steinheim an der Murr veräußert wurde.

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