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Richard Löwenherz Krönung und Kreuzzug Richard Löwenherz im Zweikampf mit Saladin. Darstellung England um 1340 Richard ging jedoch zunächst nicht an die Festigung seiner Herrschaft, sondern bereitete die Erfüllung des Kreuzzugsgelübdes vor, das er gemeinsam mit Philippe II. Auguste abgelegt hatte. Kurz darauf führte er den erfolglosen Dritten Kreuzzug (1189-1192) zur Befreiung Jerusalems von den Truppen des Sultans Saladin an. Auf dem Weg in das Heilige Land eroberte Richard I. Zypern und nahm dessen ersten und einzigen Kaiser Isaak Komnenos gefangen. Am 11. Mai1191 heiratete er in Limassol Berengaria von Navarra. Mit dieser Heirat sollte unter anderem der französische Reichsteil abgesichert werden, dessen Regentschaft Richard für die Dauer des Kreuzzuges seinem Schwiegervater Sancho VI. von Navarra und seiner Mutter Eleonore von Aquitanien anvertraut hatte. Herrschaft in Bedrängnis Heinrich verlangte ein gigantisches Lösegeld und versuchte, Richard dazu zu zwingen, das Angevinische Reich als Lehen aus der Hand des Kaisers zu empfangen. Die gemeinsame Mutter Eleonore von Aquitanien unterstützte während Richards Gefangenschaft die Opposition eines Teils der Stände im gesamten Reich gegen Johann. Gleichzeitig gelang es ihr, das immense Lösegeld aufzubringen, das den gesamten Einnahmen aus dem englischen Reichsteil in zwei Jahren entsprach. Gleichzeitig übte Papst Coelestin III. Druck gegen die widerrechtliche Gefangennahme eines Kreuzfahrers aus. Am 4. Februar 1194 wurde Richard I. aus der Burg Trifels freigelassen nachdem das Lösegeld von 6000 Eimern Silber bezahlt wurde. Die Rückeroberung Das späte 12. Jahrhundert gilt als eine Hochzeit der englischen Geschichtsschreibung. Aus den Händen klösterlicher Chronisten liegen so viele Schriften vor wie über keine vorherige Epoche der englischen Geschichte. Richard erscheint meist als Idealfigur des zugleich ritterlichen, weisen und gutmütigen Königs. In der älteren französischen Geschichtsschreibung wird Richard vor allem deshalb kritisiert, weil er durch seine Ansprüche auf die Normandie der Staatskonsolidierung unter Philipp II. entgegen stand. Die Sagengestalt Robin Hood soll zur Zeit Richards in England gelebt haben. Ein Teil dieser Idealisierung beruht auf gezielter "Propaganda" schon zu Lebenszeit. So inszenierten sich König und Hof als ritterliche Idealbilder. Die Artus-Sage spielte dabei eine große Rolle. So besaß Richard ein Schwert, das man als Excalibur, die mythische Klinge Artus', ansah. Richards unbestreitbare militärische Fähigkeiten wurden maßlos übertrieben. Beispielsweise wurde behauptet, er habe in Jaffa gemeinsam mit nur sechs Rittern dreitausend Sarazenen in die Flucht geschlagen. Sicherlich ist Richard Plantagenet eine der schillerndsten Personen des Hochmittelalters. Richard hatte ebenso wie sein Vater ungeheures Charisma, war in jeder Hinsicht ein entschlossener Entscheider. Grundsätzlich handelte er stets sofort und konsequent. Obgleich ihm als Normannen die Angelsachsen nicht am Herz lagen, erkannte Richard dennoch die Wichtigkeit der Beilegung des Konflikts zwischen den siegreichen Normannen und den unterlegenen Angelsachsen. Wollte er die Angelsachsen für seine militärischen Pläne zuverlässig nutzen können, so musste er nicht nur deren Treue, sondern auch deren Akzeptanz bei den Normannen gewinnen. Gegen die Widerstände des normannischen Adels erließ Richard das Edikt, dass es fortan keine Unterscheidung mehr nach Normannen und Angelsachsen gäbe, sondern nur noch ein Volk: das der Engländer. Da es den widerständlerischen normannischen Adligen an einer einigenden Gegenfigur fehlte, die ein Richard ebenbürtiges Format gehabt hätte, erzielte der König mit dieser Maßnahme einen verblüffenden Erfolg und trug damit den ersten Schritt zu seiner Legendenbildung bereits bei. Richard war für seine Zeit sehr groß (1,86m), und seine roten Haare sowie sein roter Bart verrieten deutlich seine normannische Herkunft und somit seine Wurzeln als Wikinger. Ihm fehlte es tatsächlich in Gefechten nicht an Mut, und es ist auch bekannt, dass er auch für Gegner zeitweilig große Achtung und Bewunderung empfand. Erfunden ist jedoch, dass er sich persönlich jemals mit Saladin getroffen hätte, dem Sultan von Ägypten und islamischer Führer im Kampf gegen die christlichen Kreuzritter dieser Zeit, deren Anführer Richard war. Noch mehr ins Reich der Märchen gehört, dass die Männer Freunde gewesen seien. Belegt hingegen ist jedoch, dass sie jeweils große Achtung voreinander empfanden. Doch Richard Plantagenet war nicht nur der strahlende charismatische König, sondern er konnte mitunter recht grausam sein. So ließ er nach einem mißglückten Versuch Jerusalem einzunehmen vor dessen Toren und unter den Augen der islamischen Besatzung 3.000 Frauen, Alte und Kinder zusammentreiben und niedermetzeln. Den Quellen nach zu urteilen war Richard, wie die übrigen frühen normannischen Könige, sehr belesen und unter anderem des Lateins im hohen Maße mächtig. Richard verfügte darüber hinaus jedoch auch über einen bemerkenswerten Mangel an diplomatischen Fähigkeiten, wie die Beleidigung des Erzherzogs Leopold V. von Österreich zeigte, die in letztendlicher Konsequenz Richard in Haft brachten. Auf dem Rückweg von Palästina nach Frankreich wurde er in Österreich gefangen genommen, nachdem man ihn an einem seiner Handschuhe erkannt hatte. Die Zeit seiner Haft verbrachte er zunächst in Burg Dürnstein an der Donau, später in der Reichsburg Trifels nahe Landau in der Pfalz. Es ist glaubhaft überliefert, dass er sich gerade im Trifels mit seinen Bewachern gut verstanden hatte und den pfälzischen Wein sehr schätzte. Seine Freilassung kostete die Engländer ein erhebliches Maß an Lösegeld, nämlich die ungeheure Summe von 100.000 Silbermark, und das Ablegen des Lehenseides gegenüber dem deutschen Kaiser. Das Lösegeld hatte während Richards Abwesenheit sein Bruder und Vertreter Prinz Johann aus Steuererhöhungen aufzubringen. Die Zahlungen führten England an den Rande des Staatsbankrotts und die Steuererhöhungen zu Unruhen in der Bevölkerung, die die Robin Hood-Legende gebaren. Johann brachte dies lediglich einen schlechten Ruf ein, obgleich in Wahrheit die Maßnahmen ja der Befreiung Richards dienten. Ebenfalls ins Reich der Legenden gehört Richards angebliche Liebe zu England. Tatsächlich fühlte sich Richard im Inneren ganz und gar als Aquitanier, also als Franzose. Er haßte dieses kalte regnerische England und nutzte jeden Vorwand nicht dort sein zu müssen. So kam es, dass er insgesamt während seiner gesamt Regierungszeit von 10 Jahren sich nicht länger als 10 Monate tatsächlich in England aufhielt. Die Legende seiner Ritterlichkeit begründet sich nicht zuletzt in der ebenfalls teilweise erfundenen Geschichte um seinen Tod. Wahr ist, dass Richard während eines Gefechtes in Frankreich, Châlus, Haute-Vienne, von einem vergifteten Pfeil getroffen wurde und nach einigen Tagen daran starb. Nach der Legende ließ er den feindlichen Schützen des tödlichen Pfeiles nach der gewonnenen Schlacht suchen und zu sich bringen, und schlug diesen mit den Worten zum Ritter: "Wer fähig ist mich, den König, zu töten, der ist es Wert ein Ritter zu sein." Inwieweit dies der Wahrheit entspricht, ist unklar. Tatsächlich wurde der Schütze jedenfalls nach dem Tod Richards von dessen Angehörigen grausam getötet. Richard starb am 6. April 1199 und wurde in der Abtei Fontevrault begraben. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||