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Hans Jakob Röttinger aus Nürnberg; Glasmaler. 1863 Bürger zu Zürich; Jakob G. Röttinger * 1862 Glasmaler in Zürich und dessen Bruder Heinrich Röttinger * 1866


Ein weiteres Zentrum der neuen Glasmaterial bildete sich seit den 30er Jahren in Zürich, nun aber bereits als eindeutiger Ableger der Nürnberger bzw. Münchner Schule:

1828 ließ sich der aus  Nürnberg gebürtige Portfair-, Email- und Glasmaler Johann Andreas Hirnschrot (1799-1845) in Zürich nieder. Er hatte in seiner Heimatstadt von 1821-1826 die Malerakademie besucht, anschließend in Sevres als Porzellanmaler und in mehreren Schweizer Städten als Portraitist gearbeitet. Eine Reise nach München und Nürnberg 1830/31 regte ihn an, sich ebenfalls der dort wieder aufgelebten Glasmalerei zuzuwenden. – Jenny Schneider nannte von seinen  Arbeiten Wappenscheiben im Schützenhaus im Sihlhölzli / Zürich sowie ein Maßwerkfragment im Engel, signiert und datiert 1844; es schmückte früher das Nordportal-Fenster der Augustinerkirsche und gelangte 1964 als Schenkung in das schweizerische Landesmuseum.

Hirnschrots Nachfolger war der ebenfalls aus Nürnberg stammende Johann Jakob Röttinger (1817-1877), Sohn des dort tätigen Nadlermeisters Konrad  Röttinger. Nach Brun besuchte er die Kunstschulen von Nürnberg und Düsseldorf, bereiste mehrere Jahre des Ausland, war in Zürich zunächst im Atelier Hirnschrots tätig, assozierte sich kurze Zeit mit einem Glaser namens Weiß und gründete 1848 sein eigenes Geschäft.

Die Niederlassungsakte seiner Heimstadt ergaben, daß Röttinger 1844 einen Paß für die Schweiz, respektive Zürich, erhielt und seine Mutter 1846 in Nürnberg einen Antrag stellte, diesen Paß für Besuche nach Italien und Frankreich zu erweitern.

1847 erbat sie für ihn einen sog. Heimatschein, gültig für drei Jahre, der dem Sohn die Eigenschaft eines Bayern bestätigte mit dem Beweis des Rechtes des Inhabers, in das Königreich Bayern zurückkehren zu dürfen.

1849 wurde die Mutter zweimal beim Magistrat vorstellig, wegen eines neuerlichen Heimatscheines und weil ihr Sohn beabsichtigte, sich mit der Schweizerin Verena Fehr aus Ossingen (Kanton Zürich) zu verheiraten. Neben einer Vielzahl anderer Dokumente- leider alle nicht erhalten- legte sie ein Zeugnis des verstorbenen Glasmalers Sauterleiter und ein Leumundzeugnis der Malersfrau Hirnschrott bei.

Nach dem aufgenommenen Protokoll befand sich Johann Jakob, welcher dahier die Glasmalerei erlernt hat, auch eine Zeitlang Gehilfe des berühmten Glasmalers Sauterleiter gewesen ist, seit fünf Jahren in Zürich, und er  hat sein Geschäft, welches das einzige der Art in der Eidgenossenschaft ist (sic! D. Verf.), zu vergrößern und vervollkommnen gesucht.

Sein Jahresverdienst belief sich auf ca. 100 Franken.1863 meldete sich Röttinger selbst aus Zürich: er habe nach 20jährigem Aufenthalt da Bürgerecht erworben und bitte, als Staatsbürger Bayerns entlassen zu werden. Einen seiner beiden Söhne, Jakob Georg (1862-1913), schickte Röttinger senior auf die Kunstgewerbeschule seiner Vaterstadt, und danach war dieser mehrere Jahre in den größten Ateliers Deutschlands und Österreichs tätig, bevor er 1888 das väterliche Geschäft übernahm. In Nürnberg soll er unter dem Architekten Essenwein an der Restaurierung der Fenster der Frauenkirche mitgewirkt haben.

PETER MATHIAS VAN TREECK IM ATELIER RÖTINGER

In den 40er Jahren wechselte am Niederrhein, in Hüls bei Krefeld der zunächst als Anstreicher tätig gewesene Peter Matthias van Treeck (1816-1889) zur Glasmalerei; das erste erhaltene Zeugnis seiner Versuche, eine Türfüllung mit Rocaille-Ornamenten, signierte er 1845. Für kurze Zeit kam 1860 Wilhelm Derix als Lehrling zu ihm, Wechselte aber bald zu Oidtmann in Linnich über, wo auch Hertel (später Hertel & Lerch/Düsseldrf )und Schneider (später Schneider und Schmolz/Köln) zunächst arbeiteten. Seinen Sohn Gustav schickte P.M. von Treeck 1867 auf die Nürnberger Kunstgewerbeschule. Beim Kastellan der Burg, dem Glasmaler Georg Kellner, war er in Kost und Logis; Wanderer und Kreling waren seine Lehrer. Von den gemeinschaftlichen Arbeiten der beiden van Treeck für das heimatliche Gebiet läst sich bisher lediglich ein Fenster für das Münster von Mönchengladbach – leider nur noch in den Akten – nachweisen. Anders steht es mit Werken des Sohnes Gustav. Dieser zog nach einigen Monaten Mitarbeit im Atelier Röttingers in Zürich nach München, war dort etliche Jahre bei Zettler angestellt und gründete 1887 seine eigene, heute noch existierende Werkstatt.

Gustav van Treeck (1854-1930), der vom Niederrhein nach München zog, war nach einigen Angaben in einer Kurzen Selbstbiographie und nach den Aussagen deren, die Ihn kannten, ein schwieriger Mensch. Der hoch begabt Mann scheint darunter gelitten zu haben, daß er nur die Nürnberger Kunstgewerbeschule besuchen konnte und dort etwas, aber noch zu wenig lernte. Ein Skizzenbuch aus seiner Nürnberger Zeit zeigt die guten Anlagen des damals Vierzehnjährigen. Der Drang, mehr zu lernen, ließ den jungen Glasmaler nach Zürich zu Röttinger und Schließlich ende des Jahres 1872 nach München ziehen, womit sein sehnlichster Wunsch in Erfüllung ging.

Drei Schüler Sauterleutes waren Röttinger, Itzel und Böhmländer. von Leopold Itzels Tätigkeit als Glasmaler ist bisher nur ein Chorfenster bekannt, das er als Gehilfe des Münchner Porzellan- und Glasmalers Nathan Prager ausführte für dir durch Anton v. Braunmühl, einen Gärtner-Schüler, neuerbaute Niederstotziger Kirche im Kreis Heidenheim.

Anläßlich der Restaurierung des Baseler Münsters erteilte die Glasgemälde-Kommission den ersten Auftrag, die Verglasung des Hochchores, trotz des großen Renommees der königlichen Glasmalereianstalt dem billigeren Konkurrenten, Ainmillers ehemaligem Mitarbeiter Franz Xaver Eggert.

Die sechs Rosetten der Chorempore übertrug man dem Glasmaler Röttinger, die vier Fenster des Chorumgangs der Firma Laurent & gsell in Paris. Bei den Beratungen über das Thema der Rosette im Südlichen Querhaus entschied man sich für das Thema Zukunft Christi, d.h., der Weltenrichter aus den Wolken des Himmels, umgeben von Engeln. Entwürfe forderte man von Melchior Paul v. Deschwanden (1811-1881) und Carl Gottfried Pfanschmidt aus Berlin an und übertrug die Arbeit schließlich der königl. Glasmalereianstalt.

Jakob Georg Röttinger war in Nürnberg zur Ausbildung;

  • Der zweite Sohn Heinrich (1866-1948) hatte gute Beziehungen zur Firma F.X. Zettler in München.
  • - Jakob Georg starb ledig.
  • Der Bruder Heinrich Röttinger hatte zwei Söhne,
  • Heinrich (geb. 1903) und
  • Georg Walter (geb.1905). Georg Walter Röttinger war Glasmaler und Heraldiker und Spezialisierte sich auf Wappenscheiben;1923 übernahm er das Geschäft des Onkels.

Das Chorfenster

Das farbige Fenster im Chor mit der Darstellung des Guten Hirten ist ein Werk des einst vielgefragten Zürcher Glasmalers Georg Röttinger (1862-1913). Es wurde, gleichzeitig mit den übrigen, farbig bordierten Fenstern, anlässlich der grossen Renovation von 1896 angebracht und bildet eine Stiftung der damaligen Jugend der Kirchgemeinde. 


Glasmalerei und Davidsstern

Die meisten farbigen Fensterscheiben stammen aus dem 19. Jahrhundert. Von den alten Farbverglasungen war damals schon fast nichts mehr erhalten.


In der oberen, gotischen Chorpartie sind Scheiben im neogotischen Stil angebracht, mit Moses, David, den vier Evangelisten, sowie Petrus und Paulus (von Eggert, München). Darunter in den reizvollen, von Johannes von Gmünd nach dem Erdbeben geschaffenen, rotationsymmetrischen Masswerkfenstern findet man Glasgemälde von J.J. Röttinger und im romanischen Teil des Chores die neoromanischen Medaillonfenster (von Gsell, Paris) mit dem Leben Christi.


Die Glasscheiben der grossen Radfenster im nördlichen und südlichen Querschiff (Kelterborn, Röttinger, Deschwanden und Ainmüller) stammen auch aus dem 19. Jahrhundert und zeigen die Taufe Christi (Aussenseite das Glücksrad) und Christus mit den Engeln des Weltgerichts (Davidsstern aus Holz). Besonders interessant ist dieses Radfenster mit dem grossen Davidsstern aus Eichenholz. Die Deutungen des Davidssterns sind zahlreich: Polarität Himmel und Erde (zwei Dreiecke), Symbol des Alten Testamentes oder das Zeichen einer Steinmetz-Bruderschaft (heute noch in Frankreich tätig).

Glasfenster zur Predigt: "Jesus und die Frau am Jakobsbrunnen"

"Jesus und die Samariterin am Jakobsbrunnen", so lautet der Titel des Jugendstil-Glasfensters auf der Südseite der Unterdorfkirche. Es wurde der Kirche Unterdorf vor 75 Jahren, 1925, gestiftet. Und zwar aus dem Nachlass von Elise Schumacher, einer im Jahre 1919 in den USA verstorbenen Bürgerin von Zürich-Affoltern.

Das Glasfenster wurde vom Berner Kunstmaler Rudolf Münger entworfen. Rudolf Münger (1868 - 1929) ist unter anderem auch dafür bekannt, dass er 1928 nach alten Stichen die neue farbige Berner Tracht (die sogenannte Müngertracht) geschaffen hat. Ausgeführt wurde das Fenster von Heinrich Röttinger-Zweifel (1866 - 1948), der zur bekannten Zürcher Glasmaler Dynastie der Röttinger gehörte.

Quellen:

Nürnberger Stadtarchiv: C7/II NL, NR. 3, 984 und 11886. – c. BRUN, Künstlerlexikon BD. II, S. 661 schreibt: Sohn des Kunstmalers A. Röttinger. Die Akten (in 11886)besagen, Johann Jakob sei der Sohn der Nadlerswitwe Susanna Helena Zeitler, die in erster Ehe mit Nadelmeister Konrad Röttinger verheiratet war. Konrad (geb. 1782)war der 2. Sohn des Nürnberger Nadelmeisters Johann Stefan Röttinger (geb. 1775) und August (geb. 1786).

Der Name Röttinger kommt weder in den Matrikeln der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf noch in den Schulakten der Jülich-Bergischen Landesinstitute vor, vgl. H. MERCKENS, Namenliste, S. 111-117.

Laut Familienschein von 1863 hatte das Ehepaar Röttinger damals fünf Töchter und einen Sohn, Jakob Georg, - Nach C. BRUN (Künstlerlexikon) war Jakob Georg außer in Nürnberg auch auf der Münchner Kunstgewerbeschule, in den Listen der Jahresberichte ist er aber zwischen 1878/79-1898/99 unter den Glasmalern nicht aufgeführt.    

Elgin Vaassen "Bilder auf Glas" Glasgemälde zwischen 1780 und 1870   Deutscher Kunstverlag ISBN 3-422-06206-8

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