Der Fürst Bischof Dr. Martin Herkules Rettinger traf er als abgesandter des Erzbischofs von Salzburg in Trient zum Konzil ein und vertrat die Gewährung der Kommunion unter beiden Gestalten für Deutschland und verließ den Konzil am 1562 VIII 26. Die Reformation als Herausforderung für die Kirche Wir sind auf unserem Weg durch die Geschichte der Kirche bei der Reformation angelangt. Unter all den Zerreißproben, die die Christenheit bislang bestehen musste, ist sie wohl diejenige, die unsere Gegenwart mit am meisten geprägt hat - ganz besonders in Mitteleuropa. Der konfessionelle Graben, der als Folge dieser Reformation gerade Deutschland über Jahrhunderte hinweg in Lager gespalten hat, hat auch heute noch tiefe Wunden hinterlassen. Aber eines hat die Reformation auch bewirkt. Sie ist letztlich der Grund dafür, dass die Reform, die man durch das ganze Mittelalter hindurch für die katholische Kirche ja immer wieder und von allen Seiten her gefordert hatte, endlich zu greifen begann. Der Druck, den nun plötzlich diese von der römischen Großkirche immer mehr unabhängigen christlichen Gemeinschaften und Kirchen gleichsam von außen auf die katholische Kirche ausübten, war letztlich das Movens für eine ungeheure Veränderung des alten Apparates der Kirche. Natürlich hatte es auch schon zuvor immer wieder Ansätze von Reformen der Kirche gegeben. Wir haben in den hinter uns liegenden Wegstrecken unseres Spazierganges durch die Kirchengeschichte ja mehrfach solch ein Aufleuchten von Reformbemühungen entdecken können. Nicht zuletzt die großen Konzilien des Mittelalters sind hier zu nennen. Die umfassende Reform der Kirche an Haupt und Gliedern blieb im letzten aber immer auf der Strecke. Dazu brauchte es möglicherweise erst der Herausforderung durch die Reformation. Von diesem Zeitpunkt an lässt sich, mit einigen Abstrichen, Kirchengeschichte dann sogar als Reformgeschichte betreiben. Wir werden sehen, dass die Jahrhunderte nach der Reformation im Grunde fast durchgängig auf der einen Seite durch reformierenden Neubeginn, genauso wie auf der anderen Seite durch jegliche Reform und Neuerung bekämpfende Bewahrung geprägt sind. Reform und Reformverweigerung, Öffnen und Übersetzen für die jeweilige Zeit und Bewahren der Tradition bis hin zu beinahe schon verblendetem Traditionalismus - diese Pole prägen die nun mit der Reformation einsetzende Neuzeit der Kirchengeschichte. Geschichte des Konzils von Trient Als diese Versammlung am 13. Dezember 1545 eröffnet wurde, konnte man seine spätere Bedeutung nur schwerlich erahnen. Lediglich 31 stimmberechtigte Konzilsväter waren in Trient zusammengekommen. Immer wieder hatten die Päpste in den davorliegenden Jahrzehnten dem Ansinnen, ein Konzil einzuberufen, gewehrt und dies - vielleicht etwas verkürzend, aber doch ganz treffend gesagt - einzig und allein aus dem Grund, weil sie fürchteten, ein Konzil könnte ihre eigenen Machtansprüche schmälern. Damit verstrichen wertvolle Jahre. Die Chance, die Geschehnisse um die Reformation letztlich doch noch in eine durchgreifende Reform der Kirche einmünden zu lassen und dadurch eine tiefgreifende Spaltung zu verhindern, wurde dadurch endgültig vertan. Die 1. Tagungsperiode (1545-1548) Trient als Konzilsort Diese zögerliche Haltung des Papstes drückt sich letztlich auch in der Wahl des Konzilsortes aus. Ursprünglich hatte man aus Anlass der Geschehnisse einen Konzilsort vor Ort, in Deutschland also, angestrebt, um sich dort mit den Protestanten einigen zu können. Trient war ein Kompromiss. Es lag einerseits südlich der Alpen, lag aber gerade auch noch innerhalb der Grenzen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation - es war also gleichsam der südlichste Zipfel des Reiches. Unter dem Druck dieser Ereignisse wurde das Konzil von Trient am 14. September 1549 von Papst Paul III. erst einmal suspendiert. Die 2. Tagungsperiode (1551-1552) Erst zwei Jahre später eröffnete Julius III. das Tridentinum neu. Und was man schon beinahe nicht mehr zu hoffen gewagt hatte: jetzt kamen auch die Protestanten. Aber die einheitliche Basis zu gegenseitigen Verhandlungen, von der der Papst noch ausging, war schon lange nicht mehr vorhanden. Die 3. Tagungsperiode (1562-1563) Nun dauerte es sogar ganze zehn Jahre, bis man wieder zusammentrat. Im Jahre 1562 begann die dritte und eigentlich entscheidende Tagungsperiode des Konzils von Trient. Es ist schade und völlig unangemessen, dass das Konzil von Trient heute - vor allem im Blick auf die Reformen des II. Vatikanischen Konzils - immer wieder im Zusammenhang mit modernen traditionalistischen Strömungen genannt wird. Das Tridentinum und die tridentinische Messe werden hier vor allem als Gegensatz zum Vatikanum und der erneuerten Liturgie betrachtet. Damit erhält das Trienter Konzil einen Beigeschmack, den es absolut nicht verdient hat. Mit Hubert Jedin können wir das Konzil von Trient vielmehr als "die Antwort des kirchlichen Lehramtes auf die protestantische Reformation" bezeichnen. Aber auch in diesem Zusammenhang ist Trient nicht einfach eine kontroverstheologische Erwiderung auf die Positionen der Reformatoren. Es stellt vielmehr eine lehramtlich klare Abgrenzung der katholischen Glaubenslehre dar, eine innerkirchliche Besinnung, eine echte Reform. Quelle: Dr. Jörg Sieger, Peter-und-Paul-Str. 49, 76646 Bruchsal, Konzil : http://www.netzwelt.de/lexikon/%C3%96kumenische_Konzile.html Konzil von Trient: http://www.netzwelt.de/lexikon/Konzil_von_Trient.html | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||