Rutingen / Rötingen ( RÖTTINGEN) Erste urkundliche Nennungen Das Rittergeschlecht von Rötingen Auf dem adeligen Rittersitz Burg Brattenstein, der schon oft die Phantasie der Geschichtsforscher beflügelte, saß sicherlich als Erster der uns bekannten Edelherren schon 1045 ein Ebo, reich an Gütern zu sein. Das Rittergeschlecht derer von Rötingen verfügten über Güter in Röttingen, Rietenau, Bauergüter, Wälder, Bieberehren, Oberndorf und Degelbronn, etc. mit Sitz auf Burg Brattenstein. ( Verwandt mit Reginboto, Sigebodo, Richolff und Stephan von Mörlheim ) hatte gemäß der Sage und den Recherchen 6 Söhne: Ritter Diemar de Rutingen ( von Rötingen ) Später Mönch von Hirsau Der Welfen - Ritter Diemarus als verdienter Kriegshauptmann unter den Ersten in Ostfranken in großem Ansehen stand und der bewaffneten Dienstmannschaft des salischen Königs angehörte. Die Übergabe des Herzogtums Bayern an Herzog Welf I. unter dem Salischen Kaiser Heinrich IV. (1056-1106) läutet das »welfische Jahrhundert« ein, das bis zum Jahre 1180 andauerte. Im folgenden Jahrhundert konnten die Welfen die Herrschaft in Bayern in ungeahnter Weise ausbauen und verteidigen. Das Rittergeschlecht de Rutingen ( derer von Rötingen / Röttingen ) verfügten über Güter in Rutingen ( Rötingen / Röttingen ), Rietenau, , Bieberehren, Oberndorf, Kälbershausen (Mosbach), Laudenbach, Strüth, Stupferich, Malsga (Malsch) Frubrechtshusen, Obrigheim, Katzenbach und Degelbronn sowie div. Bauerngüter, Wälder, etc. mit Sitz auf Burg Brattenstein. Weitere urkundlich bekannte Familienangehörige zwischen Anno 1100 bis 1200 1080 Diemar von Trivels, Sohn des Erchenbert von Rötingen erhebliche Schenkungen dem Kloster Hirsau einbrauchte, mit welchem das Kloster Reichenbach erbaut wurde. Diemarus de Triuels ( Rötinger), der um 1080 eine besonders reiche Schenkung an Hirsau machte, die Abt Wilhelm als Gründungsgut an Kloster Reichenbach weitergab, weswegen sie auch im dortigen Schenkungsbuch erscheint, mit der Angabe Diemarus quidam, capitaneus de Driuels, veniens Hirsaugiam ad conversionem. [259 Cod. Hirs., 27a–b; Reichenbacher Schenkungsbuch … (Vgl. Fußnote 89898990) P20, 123, St19 Das Kloster Reichenbach Wenn von Reichenbach die Rede ist, so denkt man unwillkürlich nicht an das Dorf Reichenbach am Regen, sondern an das Kloster über dem Flusse. Das Kloster ist eine Gründung des Markgrafen Diepold III. von Cham-Vohburg aus dem Jahre 1118, der durch Kauf und Schenkungen wie bekannt, einen mächtigen Besitz erreichte. Diemar von Trifels (Rötinger) In der Glehuntare etablierte sich spätestens in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts eine Adelsfamilie, die sich nach ihrer Burg in oder bei Hildrizhausen benannte. Die Lage der 1165 zerstörten Burg konnte noch nicht ermittelt werden. Comes Heinrich von Hildrizhausen wird im Schenkungsbuch von Kloster Reichenbach faßbar anläßlich der großen Schenkung des Diemar von Trifels (Rötinger) an Hirsau. Der Schenkungsvorgang fällt in das Ende der 80-er Jahre des 11. Jahrhunderts und wird von den führenden schwäbischen Parteigängern des Papsttums bezeugt: Abt Wilhelm von Hirsau (+ 1091), der Hirsauer Vogt Graf Adalbert II. von Calw (+ 1099), Herzog Berthold II. von Zähringen (+ 1111), Graf Liutold von Achalm (+ 1098) und sein Bruder Graf Cuno von Wülfingen (+ 1092), Graf Friedrich I. von Zollern, Graf Hugo II. von Tübingen und sein Bruder Heinrich, dann Graf Heinrich von Hildrizhausen und sein Bruder Hugo von Kräheneck, Konrad von Württemberg und andere namentlich genannte Adlige. Über Heinrich von Hildrizhausen liegen nur bruchstückhafte Nachrichten vor. Er war mit Beatrix (gestorben 1104), einer der fünf Erbtöchter Herzog Ottos III. von Schwaben (gestorben 1057), des letzten Grafen von Schweinfurt, verheiratet und soll seinen Schwerpunkt an den Main verlegt und als Markgraf der Nordmark agiert haben. Als Kinder sind bezeugt: Ein Konrad (als adolescens 1104 kurz vor der Mutter ums Leben gekommen), Otto der Blinde (um 1100 Mönch in Hirsau), Eberhard (von 1097 bis zu seinem Tod 1112 Bischof von Eichstätt und 1104 Erbe von Schweinfurt), und Beatrix. Beatrix aber wurde die Frau Graf Gottfrieds (I.) von Cappenberg (gestorben 1106) und gebar ihm die späteren Gründer des Prämonstratenserstifts, die Grafen Gottfried (II.) und Otto. oo Beatrix von Schweinfurt, Tochter des Markgrafen Otto Ritter Erchenbert von Röttingen im Jahr 1083 Die erste urkundliche Erwähnung Hüffenhardts datiert aus einer Schenkung von Gütern, die Ritter Erchenbert von Röttingen im Jahr 1083 dem Kloster Hirsau vermacht hat. Um das Jahr 1150, so lässt sich einer Eintragung im Schenkungsbuch des Klosters Reichenbach im Schwarzwald entnehmen, geht der Ort (Hufelinhart) in den Besitz der Reichenbacher Mönche über. Die Ortschaft, die zu dieser Zeit der Lehnsherrschaft des Bistums Worms untersteht, entstand vermutlich im 10. Jahrhundert. In einer Urkunde aus dem Jahr 1094 ist als Zeuge genannt der Pilgrim de Rotingen ( Mon. boic. IV ) Die Röttinger Burg Brattenstein, Sitz des Rittergeschlechtes Erchenbertus und Sohn Diermar von Röttingen (Rötingen) - eine ehemalige Ritterburg - wurde 1230 erstmals erwähnt. Sie gehörte bis 1345 den Herren von Hohenlohe, danach zum Hochstift Würzburg. Die ältesten Gebäude der Burg Brattenstein stammen aus dem 12. und 13. Jahrhundert und waren in seiner sehr wechselvollen Geschichte Sitz der Burgherren und verschiedener Adelsfamilien. Die Burg lag ursprünglich außerhalb der Ringmauer und war Teil der Stadtbefestigung. Seit dem 16. Jahrhundert diente die Burg einem fürstbischöflichen Amtmann als Wohnung Erste urkundliche Nennungen Eine Urkunde vom 18. Januar 1103, nach der Ritter Diemar von Röttingen dem Kloster Hirsau all seinen Besitz - darunter eben auch XX hubas et multum de silva (20 Bauerngüter und viel Wald) in Rietenowa vermachte und in dasselbe eintrat. Diemar von Röttingen hatte seinen Besitz in Rietenau wahrscheinlich zuvor als Lehen der Grafen von Calw verliehen bekommen, die auch die weltliche Herrschaft über das Kloster Hirsau ausübten. Erst mit ihrem Aussterben im Jahr 1131 gelangte das Kloster Hirsau und damit auch Rietenau in den Besitz der Grafen von Löwenstein. Die erste urkundliche Erwähnung stammt vom 18.Januar 1103, Ritter Diermar von Rötingen in der es Hinweise darauf gibt, dass Mitglieder des salischen Kaiserhauses Besitztümer in -> Röttingen haben. Röttingen hat zu dieser Zeit bereits eine Kirche und ist Wohnsitz eines Rittergeschlechts von Röttingen. Am 18. Januar 1103 übergab weiterhin Ritter Diemarus von Rotingen - von der weltlichen und geistlichen Obrigkeit beeinflusst oder die göttliche Weisung zum Seelenheil klug beachtend - seinen überreichen Besitz an Huben und Gütern teils auch an das Kloster Hirsau, das damals einen sehr großen Einfluss auf das geistige Leben des Reiches ausübte. In der Chronik heißt es: Am 18. Januar 1103 übergab der Ritter "Diemar von Rotingen" alles was ihm gehörte und was er von seinen Eltern geerbt hatte - zum Heil seiner Seele - dem Kloster Hirsau in Schwaben und beschloss, als Mönch in das Kloster einzutreten. In seinem Besitz befanden sich auch Güter zu Bieberehren und Rietenau. Auch betrieb das Kloster Hirsau eine bis dahin unbekannte Agitation für die cluniazensische Klosterform. Sein Erblehen, das er von seinen Eltern aus dem ehemaligen Königs-Kronbesitz übereignet bekam, und nun dem heiligen Bischof Aurelius und zum Nutzen der im Kloster dienenden Brüder von Ritter Diemarus übergeben wurde, bestand ausschließlich aus den Zins- und Gülteinnahmen von Bauernhuben und Gütern. Diemar & Erckenbrechte de Rötinger und Hirsau und die nach Hildegard von Bingen In Hirsau gab es auch eine Anniversarstiftung von Diemarus de Merleheim (Rötinger), [253 Müller, Traditiones Hirsaugienses, S. 44: anderthalb Mark aus Derdingen.] wohl dem obengenannten Sohn des Erkenbert. Die Namenskonstellation gibt es doppelt, nämlich mit einem gleichnamigen Mönch von Hirsau, vorher miles quidam de Rutingen, dessen Vater Erckinbertus de Rutingen 15 Huben in Kälbertshausen (Ks. Mosbach) schenkte, die der Hirsauer Tochtergründung Schönrain überlassen wurden. [254 Cod. Hirs., 32a–35a.] Der Eintrag geht über zu seinem Sohn Diemar, der Mönch in Hirsau wird und alle seine Habe dem Kloster überträgt. In der danach festgehaltenen Schenkungsurkunde von 1103 Januar 16 heißt es, dass er, cum inter capitaneos [255 Capitaneus nennen die Hirsauer, bzw. Reichenbacher nur diesen Diemar de Rötingen und seinen gleichnamigen Onkel! Das seltene Wort begegnet uns auch in der Vita S. Hildegardis I, 3, 21: Sie spricht vom Mainzer Domkapitel (oder einer Art Priorenkolleg?) als den capitaneis ecclesie.] principes provincie, que dicitur Osterfrancka, genere et possessione preditus non parve estimationis haberetur, auf den Ruf Gottes sich und seine Habe dem Kloster übertrug. Die lag hauptsächlich in Röttingen an der Tauber, ubi ipsius mansio precipue erat. (In diesem „wo er hauptsächlich wohnte“ wird sehr deutlich, wie die alten Zunamen vergeben wurden.) Diemar besaß in Rutingen zwar die salica terra und 7 Huben mit einem Weinberg. Ihre Erträgnisse übertrugen an Hirsau filii Rauenoldi aus drei Huben und zwei Mühlen, Megingos aus zwei Huben und drei in Strüth (Ks. Aub), Engelwart aus drei und großem Besitz in Laudenbach. Von weiteren Indizien seien erwähnt die Spitzenzeugen (nach Grafen) Ebo et filius eius Goswinus de Mergentheim, Gerunc de Rutingen et duo filii fratris sui Rihmunt et Adelbert, Embrich et frater eius de Rathersheim sowie ein Tausch über Kauf/Verkauf mit einer Schenkung der Geba, die ein Viertel von Rutingen besitzt. Diese schenkte um 1110 [256 Cod. Hirs., 28a–b.] als conversa et comitissa de Osterfrancken neben viel Geld und Geldeswert acht von ihr gekaufte Huben in Westheim [257 Man könnte dortige Mitschenker und -besitzer mit ihr in Verbindung bringen…], acht in Strüth (s. o.), die früher domnus Diemarus besaß, in Stupferich sechs von Reginboto comite de Malsga (Malsch) gekaufte, 12 eigene. Die Rechtsübergabe geschah durch die Brüder Luf und Gosmar in Gartach, den Besitz in Frubrechtshusen sollte das Kloster ihrem Bruder Goswin [258 Es könnte sich um den Goswin von Mergentheim handeln, der mit seinem Vater 1103 für Diemar von Rötingen Zeuge stand, und selber vier Huben in Ostheim schenkte. Der Vorbesitzer in Strüth scheint identisch mit dem Diemarus de Triuels ( Rötinger), der um 1080 eine besonders reiche Schenkung an Hirsau machte, die Abt Wilhelm als Gründungsgut an Kloster Reichenbach weitergab, weswegen sie auch im dortigen Schenkungsbuch erscheint, mit der Angabe Diemarus quidam, capitaneus de Driuels, veniens Hirsaugiam ad conversionem. [259 Cod. Hirs., 27a–b; Reichenbacher Schenkungsbuch … (Vgl. Fußnote 89898990) P20, 123, St19. Ist Diemar auch nach Reichenbach mitgegangen?] Im nächsten Eintrag erscheint Erchenbertus de Rotingen, zweifellos der Vater des Hirsauer Mönchs Diemar und ein Bruder Diemars von Trifels, im drittnächsten ein C?ono de Tahenstein, der wie Diemar in Obrigheim und Katzenbach schenkte. Aus dem Reichenbacher Schenkungsbuch [260 Reichenbacher Schenkungsbuch …P 123] geht hervor: Diemars von Trifels , Sohn des Erchenbertus de Rotingen, Nepos war der Dominus Meginlach von Obrigheim, sein Schwestermann der Straßburger Hochstiftsvogt H(einrich). [261Hans Werle. Der Trifels als Dynastenburg, in: MittHistVPfalz 51 (1953), S. 111ff.] Aus diesen und weiteren Angaben könnte man schon eine hübsche Stammtafel eines Geschlechts der Diemar und Erkenbrechte de Rötingen zusammenstellen. Sein Vater von 1109 war aber mit den Diemar & Erkenbrechten schon des neuen Namensguts halber nicht agnatisch verwandt, denn sein und Conrads Vater hatte offensichtlich eingeheiratet, eine Tochter oder Nichte oder Schwester Diemars von Trifels, die ihm reichen Besitz in der Vorderpfalz zubrachte. Für seine Herkunft gibt es aber nicht nur die selten zu eindeutigen Ergebnissen führende Namensvererbung. Die Geschichte der Wertheimer Grafen Öffentliche Inszenierung Herrschaftlicher Funktionär Ritter Diemar von Rotingen übergibt in Riedenheim an der Stätte des Gerichts seine Güter an das Kloster Hirsau" Ritter Röttinger... Stelle lag der Fronhof des Edlen Dietmar von Röttingen. ... und die Fähre über den Main Bis um das Jahr 1000 n. Chr. befand sich Heilbronn wesentlich unter dem Einfluss des jeweiligen Herrschers. Doch dann begann die Auflösung des Königsgutes, wobei der Bischof von Würzburg, die Grafen von Calw und später die Herren von Dürn zunehmende Bedeutung erlangten. Ochsenfurt wird schon in einer Handschrift aus dem neunten Jahrhundert, im Zusammenhang mit einer Kirchenweihe, in "Martyrologium Bedae" erwähnt, mit "Ohsnofurt", in einer Lebensbeschreibung des hl. Bonifatius, die im Kloster Fulda um 1063/66 überarbeitet wurde, "Ohsnofurt" genannt. Beide Notizen reichen bis in eine Zeit zurück, in der Handel mit Rindern in einer Gegend noch nicht stattgefunden hat, zumal der Main, der in dieser frühen Zeit wesentlich breiter und wahrscheinlich auch viel tiefer war, damals die Durchquerung einer Rinderherde nicht zu ließ. Ritters Diemar von Rotingen (Röttingen) Die Herren von Hohenlohe unter Kaiser Friedrich II. (1212-1250) waren dann nach dem Bischof von Würzburg die reichsten Grundherren Ostfrankens. 1345 überträgt der Fürstabt Heinrich von Fulda seine Rechte über das Dorf "Retersheim" an der Tuber dem edlen Graf von Hohenlohe zu Weikersheim. Über mehrere Jahrhunderte nimmt das Haus Hohenlohe eine bedeutsame Stellung in der Geschichte des Ortes ein. 1398 gingen die Dorfherrenrechte infolge Verpfändung vom Haus Hohenlohe an das Edelgeschlecht der Weinsberg, von diesen durch Heirat an die Herren von Königstein und 1521 durch Kauf an das Hochstift Würzburg über. Neben dem Haus Hohenlohe besaßen auch das Prämonstrantenser zu Schäftersheim und das Kloster Frauental Grundherrenrechte über viele Behausungen und Feldgüter in Tauberrettersheim und zwar schon um 13. Jahrhundert an. Mit der Plünderung und Zerstörung dieser Klöster im Bauernkrieg 1525 durch den "Tauberhaufen" übernahm wieder Hohenlohe die Obrigkeitsrechte, die es in den Wirren der Reformation wieder verlor. So kamen die Pfarrei, die Kirchen von Schäftersheim und Neubronn und die Herren von Berlichingen in des Besitz des Ortes, bis dann ab 1585 auf Geheiß Fürstbischofs Julius Echter Tauberrettersheim Probstlehen des Neumünsterstiftes zu Würzburg wurde. Jetzt kamen bessere Zeiten für die hiesigen Bauern: denn besonders in den Zeiten des Julius Echter scheint das Sprichwort in Erfüllung gegangen zu sein: "Unter dem Krummstab ist gut leben". Aus dieser Zeit stammt auch der Zehntamtshof (jetzt Judenhof) mit den noch heute erhaltenen zwei großen Zehntkellern. Über die Tauber führt die alte von Balthasar Neumann erbaute Steinbrücke. Urkundlich wird Tauberrettersheim das erste mal 1103 genannt. Nach dem Bauerkrieg und Verwüstungen, sowie Aufhebung des Klosters, wurden die HOHENLOHER wieder Lehnsherren. Wie weit die Tauberrettersheimer sich am Bauerkrieg beteiligten, ist unbekannt, doch waren unter den Rädelsführern die in AUB hingerichtet wurden 2 Tauberrettersheimer dabei. Der Weinbau wurde stark ausgedehnt. Aus dieser Zeit stammen auch 2 große Zehntkeller, die heute noch erhalten sind. Leider kam gleich darauf der 30jährige Krieg der großes Unheil über das Dorf brachte. Zweimal wütete die Pest. Im Schwedenkrieg wurde fast das ganze Dorf niedergebrannt, samt Kirche, Schule und Pfarrhaus. Der Gottesdienst wurde im Freien vom Pfarrer aus Röttingen abgehalten.1663 wurde eine neue Kirche gebaut. Diese wurde bald wieder zu klein. 1753 wurde eine neue größere Kirche erbaut, deren Turm heute noch steht. Die heutige Kirche wurde in den Jahren 1863-69 erbaut. Im Revolutionsjahr 1848 bekamen die Bürger größere Freiheiten. Doch waren dir Besitzverhältnisse durch die fränkische Erbteilung sehr klein geworden. Die Weinberge ließen im Ertrag nach, besonders als die Peronospora stark auftrat, wurden viele Weinberge gerodet. Viele Einwohner wanderten nach Amerika aus und brachten es dort zu Besitz und Ansehen. 1870/71 mussten 2 Tauberrettersheimer ihr junges Leben in Frankreich lassen. Auch die beiden Weltkriege forderten ihre Opfer. Ein Aushängeschild ist der Weinbau seit 1275. In einer Urkunde von 1610 ist bereits von 56 Winzerfamilien die Rede, und um 1800 ernteten diese Trauben von über 100 Ha Reben. Dieses Datum markiert auch den Höhepunkt des Weinbaus im Ort. Tauberrettersheim ist ein Dorf mit 900jähriger Geschichte, eingebettet in die einzigartige Landschaft des Taubertals. Das Ortsbild wird geprägt durch die noch einzige erhaltene Steinbrücke von Balthasar Neumann, dem Baumeister der Würzburger Residenz. Sie führt Sie direkt in unser reizvolles Dorf. Neubronn einst Brunnen und bald auch Nuwenbrunnen genannt, würdigt vom 20. bis 22. Juni mit einem großen Dorfjubiläum seine erste Nennung vor 900 Jahren. Am 18. Januar 1103 übergab Ritter Diemarus von Rotingen - von der weltlichen und geistlichen Obrigkeit beeinflusst oder die göttliche Weisung zum Seelenheil klug beachtend - seinen überreichen Besitz an Huben und Gütern allesamt an das Kloster Hirsau, das damals einen sehr großen Einfluss auf das geistige Leben des Reiches ausübte. Sein Erblehen, das er von seinen Eltern aus dem ehemaligen Königs-Kronbesitz übereignet bekam, und nun dem heiligen Bischof Aurelius und zum Nutzen der im Kloster dienenden Brüder übergeben wurde, bestand ausschließlich aus den Zins- und Gülteinnahmen von Bauernhuben und Gütern. Ritter Diemarus von Rotingen war ein Ministeriale und verfügte nicht über die Grundherrschaft Röttingen, zu der Neubronn mit seinen Weilern Oberndorf und Degelbronn (abgegangen) von Anbeginn gehörte. Grundherrschaft Röttingen Ritter Conrad von Rosenberg erwirbt Neubronn und Oberndorf: Aus den Händen des Konrad von Weinsberg wurden dann 1430 mit Burg und Stadt Weikersheim und anderen Dorfschaften auch Neubronn und Oberndorf an den Ritter Conrad von Rosenberg auf Bartenstein versetzt. Die Grafen von Hatzfeld Die Röttinger Tradition gleicht den Erzählungen über das Iphöfer Blutwunder. Unter Berufung auf Laurentius Beyerlinck in Theatro vitae humanae 3 S. 430 berichtete darüber auch Ignatius Gropp, Collectio 1 S. 9. Sucht man nach historischen Fakten und Motiven für die Entstehung der Erzählungen um das Iphöfer Blutwunder, so bleiben die Hinweise auf die Ausschreitungen gegen die Juden, wird doch in den meisten Darstellungen von der Zerstörung des Judenhauses und der Bestrafung der Schuldigen berichtet. Der oben beschriebene Bericht Rudolfs von Schlettstadt stellt eine eindeutige Verbindung zum „Rintfleisch“-Pogrom[1][30] von 1298 her. Als in Röttingen angeblich der von Juden zerstochene Leib des Herrn zu bluten begann[2][31], zog eine Gruppe von „Judenschlägern“ unter der Anführung des „nobilis Rintfleusch“, wohl eines verarmten Röttinger Ritters[3][32], quer durch Franken und fand auch unter den Juden Iphofens ihre Opfer. Rintfleisch verkündete, er habe vom Himmel eine persönliche Botschaft erhalten und sei zum Vernichter aller Juden ernannt worden. Am 20. April 1298 begannen die Ausschreitungen in Röttingen, griffen am 23. Juni nach Neustadt an der Aisch und Windsheim über, erreichten am folgenden Tag Iphofen, am 29. Juni Ochsenfurt, am nächsten Tag Mergentheim und Kitzingen[4][33]. Im Verlauf dieser Ausschreitungen wurden am 24. Juni 1298 in Iphofen 25 Juden ermordet, darunter der alte Mordechai ben Ascher, vielleicht Michelmann zusammen mit seinen drei Töchtern und seinem Enkel[5][34]. Kräfte, die Juden in diesen Auseinandersetzungen hätten schützen können, waren vielfach in den gleichzeitigen Auseinandersetzungen zwischen dem abgewählten König Adolf von Nassau und Albrecht I. von Habsburg gebunden, was die Ausbreitung der Rintfleisch-Verfolgung begünstigte. Wie lassen sich die historischen Fakten des Pogroms von 1298 mit den Mirakelgeschichten in Verbindung bringen? Wenn Zink das angebliche Iphöfer Blutwunder in das Jahr 1297 datierte[6][35], konnte er darin ein Motiv für die Ausschreitungen des folgenden Jahres sehen. Auch Wolfgang Brückner setzt die Entstehung der Mirakelgeschichte ins Jahr 1297 und zählt somit Iphofen zu den „Stätten solcher Legenden-Verortungen von Strafmirakeln zur Pogromauslösung“[7][36]. Harald Schwillus dagegen setzt für die Mirakelgeschichte ein späteres Entstehungsdatum an und gelangt so zu einer sinnvolleren Deutung der Zusammenhänge: „Nachdem es im Zuge des Rintfleischpogroms auch in Iphofen zur Ermordung der dort lebenden Juden gekommen war, entstand nach vielfach auch andernorts belegbarem Muster eine Legende von einer angeblichen Hostienschändung durch Juden“[8][37]. Die Opfer der Verfolgung wurden so nachträglich zu Tätern gemacht, um den Pogrom im Nachhinein zu rechtfertigen. Auf der Burg Brattenstein zu Rötingen nach einer Sage, lebte Ritter Erchenbertus von Rötingen mit seiner hartherzigen Frau, deren sehnlichster Wunsch es war, männliche Nachkommen zu haben. Bevor ein Jahr verging, erfüllte sich die Prophezeihung der Zigeunerin und die Burgherrin gebar sieben Knäblein. Wenn sie unterwegs gefragt würde, was sie im Korb trüge, so solle sie antworten: junge Hunde! Auf dem Weg hinunter zur Tauber begegnete der alten Frau der Burgherr, und er fragte sie: Was trägt du in dem Korbe? Als nach einigen Jahren auf der Burg ein Fest gefeiert wurde, ließ er auch seine anderen sechs Söhne auf die Burg kommen und führte sie vor seine Frau. Mit scheinbarer Fassung jedoch innerlich voller Furcht gab sie zur Antwort: Ihr gebühret, dass man sie in ein Faß stecke, dass inwändig mit spitzen Nägeln gespickt ist. Darin soll sie den Berg hinuntergerollt werden. Diese sechs Ritter - Söhne des Geschechtes der Röttinger verließen später die Burg Brattenstein um an anderen Orten ansässig zu werden. Woher das Hundheimer Tor zu Röttingen seinen Namen bekommen hat In Röttingen stand vorzeiten ein altes Schloß, das jetzige Rentamtsgebäude. In die Gartenmauer dieses Gebäudes sind zwei Steine eingemauert; auf dem einen ist ein kleiner, vorwärts gebeugter Hund ausgehauen, unter diesem auf dem anderen Stein eine halbe weibliche Figur mit der Grafenkrone auf dem Haupt und die Hände über den Kopf zusammenschlagend; nebenan steht unleserlich »Anno Dm. 1300«. Dieser Fluch ging nur zu bald in Erfüllung. Bevor ein Jahr verflossen war, kam die Gräfin mit sieben Knäblein nieder. Darüber erschrak sie höchlich und ließ sogleich eine alte Frau zu sich rufen, die sollte sechs von den Knaben in der Tauber ersäufen. Wenn sie aber unterwegs gefragt würde, was sie im Korb trüge, sollte sie nur sagen, sie trüge junge Hunde ins Wasser. Als nun sein einziges, zurückbehaltenes Söhnlein groß geworden war und das heilige Abendmahl empfangen sollte, wünschte der Graf, daß alle Knaben seines Alters dieselbe Feier mitbegehen sollten, und so kamen denn auch jene sechs Knaben in die Burg, und noch dazu alle sechs so gekleidet wie der Sohn des Grafen. Auch waren viele Bekannte und Freunde zum Fest geladen. Im Rentamtsgebäude (ehemals Schloß) zu Röttingen sitzt hinter einem Steinwappen ein Bienenstock. Von diesem geht die Sage, er befinde sich schon seit der Zeit des Schwedenkrieges dort, und er heißt danach allgemein der »Schwedenbien«. Wenn er im Frühling einen jungen Schwarm treibt, so ist es ein sicheres Zeichen, daß im selben Jahr der Wein gedeiht. Im Frühjahr 1852 hat er, nachdem er längere Jahre ausgesetzt hat, auch wieder geschwärmt. Die verwunschene Jungfrau auf Schloß Schönstein bei RöttingenEtwa ein halbes Stündlein von Röttingen an der Tauber gegen Stalldorf zu, liegt ein Waldgebiet, das den Namen Schönstein führt. Dieser Wald bildete vor Zeiten die Grenzmarkung eines Dorfes, das einstmals hier stand; noch heutzutage findet man im Gestrüpp Spuren vom Mauerwerk, deutlich sind die Gewölbe eines Schlosses zu erkennen. Wie das Dorf zugrunde ging und weshalb die Gemeinde sich auflöste, ist unbekannt. Ein großer Teil der Bewohner ist nach Röttingen gezogen. Vom Schloß Schönstein weiß die Sage allerlei zu berichten. Heute sagenumwoben, gab es bis etwa in die Mitte des 14. Jahrhunderts eine Wasserburg in Röttingen, von der heute nur noch ein kleiner Erdhügel und Fundamentreste am Tauberufer Zeugnis ablegen. Etwa ein halbes Stündlein von Röttingen an der Tauber gegen Stalldorf zu liegt ein Waldbezirk ausgebreitet, der den Namen Schönstheim oder auch Schönstein führt. Dieser Wald bildete vorzeiten die Markung eines hier gestandenen Dorfes, und noch heutzutage findet man im Gestrüpp Spuren von Mauerwerk, namentlich von Gewölben eines ehemaligen Schlosses. Wie das Dorf zugrunde gegangen ist und die Gemeinde sich aufgelöst hat, ist nicht ermittelt. Ein großer Teil der Bewohner ist nach Röttingen gezogen, wo bis auf diesen Tag die Gemeinde Schönstein in den Gemeindebüchern als eigene Gemeinde aufgeführt wird, wie denn auch die Besitzer besagten Waldbezirkes als Glieder dieser Gemeinde besonders berechtigt sind. Von jenem Schloß Schönstein nun geht die folgende Sage im Munde des Volkes. Es sind wohl über vierhundert Jahre, da war einmal ein schöner, junger Schäfer, der weidete oft seine Herde in der Nähe des schon damals verfallenen Schlosses. Eines Abends hörte er einen traurigen Gesang wie von einer zarten Frauenstimme aus dem Inneren der Burg erschallen; aber vergebens spähte er nach allen Seiten hin, die Sängerin dieser schönen Lieder zu entdecken. Dies wiederholte sich mehrere Abende nacheinander, bis einmal der Hirt aus seinem Versteck das holde Fräulein, von dem der Gesang herkam, auf dem Gemäuer des Schlosses wandeln sah. Anstatt aber beherzt daraufloszugehen, ergriff der gute Schäfer, von heimlicher Furcht überfallen, die Flucht, eilte geradewegs nach Hause und verkündete dem Pfarrer seines Ortes, was er soeben gehört und gesehen habe. Dieser sprach ihm indessen Mut zu und gab ihm den Rat, sollte er noch einmal die Erscheinung sehen, sogleich daraufloszugehen und sie im Namen Gottes anzurufen, was ihr Begehr sei und wie ihr zu helfen wäre. Das Fräulein antwortete, es sei hierher verbannt und müsse einen großen Schatz so lange hüten, bis ein unschuldiger Jüngling käme und es erlöste. Zu diesem Werk habe es ihn auserkoren, nur solle er den Mut nicht verlieren und sich gefaßt machen, einen harten Kampf zu bestehen. Am Walpurgistag solle er wiederkommen, jedoch seine Herde daheim lassen; dann solle er, ohne umzusehen, keck nach der Burg eilen, sich durch keine Trugbilder und Erscheinungen abschrecken lassen und vom Hals des Fräuleins einen Schlüssel nehmen, wodurch es erlöst und für ihn der Schatz gehoben werde. Der Jüngling versprach diesen Worten genaue Folge zu leisten. Darauf verschwand das Fräulein, der gute Schäfer aber machte sich nachdenklich auf den Rückweg und erzählte abermals seinem Pfarrherrn, was vorgegangen war. Dieser ermunterte ihn aufs neue, Mut zu fassen, da er ein gutes Werk vollbringen und noch dazu für sich und seine armen Eltern einen reichlichen Lohn davontragen werde. Aber welch ein Anblick! Um ihren Hals waren zwei greuliche Schlangen gewunden, die sich zischend hin und her bewegten und den goldenen Schlüssel in ihren Ringen festhielten. Aus diesem Knäuel giftigen Gewürms sollte der Jüngling den Schlüssel nehmen; dazu gehörte wohl mehr als menschliche Herzhaftigkeit. Schon war er willens, wieder umzukehren, als ihn ein Blick auf die arme, still duldende Jungfrau noch einmal mit frischem Mut entzündete! Erstmals namentlich erwähnt wird Rietenau im so genannten Codex Hirsaugiensis aus dem frühen 16. Jahrhundert, in dem u. a. auch ein Verzeichnis der Schenkungen und Erwerbungen des Klosters Hirsau enthalten ist, das bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht. Für Rietenau entscheidend ist dabei eine Urkunde vom 18. Januar 1103, nach der Ritter Diemar von Röttingen dem Kloster Hirsau all seinen Besitz - darunter eben auch XX hubas et multum de silva (20 Bauerngüter und viel Wald) in Rietenowa vermachte und in dasselbe eintrat. Diemar von Röttingen (bei Mergentheim) hatte seinen Besitz in Rietenau wahrscheinlich zuvor als Lehen der Grafen von Calw verliehen bekommen, die auch die weltliche Herrschaft über das Kloster Hirsau ausübten. Erst mit ihrem Aussterben im Jahr 1131 gelangte das Kloster Hirsau und damit auch Rietenau in den Besitz der Grafen von Löwenstein. Spuren der hirsauischen Zeit finden sich noch in der Rietenauer St. Ulrich-Kirche, die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch Mönche aus Hirsau erbaut worden sein dürfte. Vom ursprünglichen Gotteshaus ist heute jedoch nur noch der Turmchor erhalten, das restliche Gebäude erfuhr in den nachfolgenden Jahrhunderten mehrere grundlegende Veränderungen. Das vormals so bedeutende Kloster Hirsau geriet in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts in größte wirtschaftliche Schwierigkeiten. Um für seine Schulden aufkommen zu können, musste sich das Kloster von einem Teil seiner Besitztümer trennen. Zu den Notverkäufen gehörte auch Rietnowe, das am 6. Oktober 1262 mitsamt allem Zubehör und dem Patronatrecht der Kirche an das erst kurz zuvor gegründete Dominikanerinnenkloster Steinheim an der Murr veräußert wurde. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||