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von Sonja Neubauer

Laut Rötinger....................t


Erhard Schön

Das Geburtsjahr von Erhard Schön ist unbekannt. Es wird angenommen, dass er ca. 1491 in Nürnberg geboren wurde, wo er auch 1542 starb

Laut Saurs allgemeinem Künstlerlexikon ist das Datum des Todes recht genau zu bestimmen: entweder der 13. oder der 14. Dezember .Seine früheste Arbeit, die bekannt ist, war um 1514 entstanden. Durch stilistische Ähnlichkeiten wird vermutet, dass Schön ein Schüler von Hans Springinklee war, der seinerseits Schüler Abrecht Dürers (1471-1528) gewesen ist. Hans Springinklees Lebensdaten (1490/95 - um 1522 o. 1540 o. 1544) stimmen wahrscheinlich ungefähr mit Schöns überein, sind aber noch ungewisser als die Schöns Bekannt ist, dass sie mehrfach Arbeiten gemeinsam ausführten, so z.B. zwischen 1516 und 1518, als sie neue Holzschnitte für die Bibeln des Kobergschen Verlags erstellten.

Der Stil Schöns und mit ihm auch dessen Ähnlichkeit zu Springinklee veränderte sich im Laufe der Zeit: einmal deutlich um 1521 mit den kirchlichen Entwicklungen (und die damit veränderte Natur und Themen der Aufträge) und ein weiteres Mal 1522. Laut Röttinger ist der Grund für die zweite Änderung des Stils der Tod Springinklees gewesen, mit dem Schön seinen Meister verlor.  Da das Todesjahr von Springinklee laut Saurs allgemeinem Künstlerlexikon auf möglicherweise 1522 oder aber, genauso ungewiss, 1540 oder 1548 geschätzt wird, ist diese Aussage wohl nicht fundiert.

Laut Röttinger brauchte Schön bis 1529, um einen neuen, eigenen Stil zu entwickeln, der bis dahin schwankend war. Zeitweise sind bei Schön Parallelen zu dem Künstler Hans Leonard Schäufelein (1480-1540) zu beobachten, und Hans Sebald Beham (1500-1550) prägt den Künstler nach seiner Distanzierung zu Springinklee am deutlichsten. Schön hatte bereits 1529 alle stilistischen Besonderheiten Behams übernommen, neue nahm sein Stil nun nicht mehr an. Diese Prägung des Stils von Schön war anscheinend tief genug, um ihm den Beinamen "Pseudo-Beham" zu geben.  Im Zuge der vermehrten Produktion von Flugschriften Ende der zwanziger, Anfang der dreißiger Jahre des 16. Jahrhunderts, begann Schön vermehrt Illustrationen, insbesondere zu Texten von Hans Sachs, aber auch anderer Nürnberger Dichter zu fertigen.

Laut Röttinger war die aufsteigende Entwicklung des illustrierten Spruchgedichts, welches sich bei den Künstlern in den dreißiger Jahren enormer Beliebtheit erfreute, von Schön getragen - er stellt sogar Vermutungen an, dass sein Tod möglicherweise eine Ursache des raschen Absinken dieser Mediengattung gewesen sei.
Das vierte Jahrzehnt des 16. Jh. war die größte Schaffenszeit Schöns, in der sich ihm einige Künstler anschlossen, so Hans Brosamer (ca.1495-ca.1554) und Niklas Stoer (ca.1520-1562/1563).

Röttinger sieht im Holzschnitt "Klagred der armen verfolgten Götzen" Anlehnungen Schöns an den Stil Niklas Störs, der eigentlich Schöns Schüler war. Das mag verwundern, weil die Entstehung des Holzschnitts um 1530 angesetzt wird, wo der Stil Schöns laut Röttinger schon gefestigt war. Solche Ähnlichkeiten sind nach Röttinger allerdings auf einzelne Stücke beschränkt gewesen.
Diese Ungereimtheit sollte darauf aufmerksam machen, dass die Werke, die Schön zugeschrieben werden, kritisch zu betrachten sind. Da Schön selbst als Pseudo-Beham bezeichnet wird und wohl einen Schüler hatte, der Pseudo-Schön genannt wird, verwischen die Grenzen zwischen den Künstlern und eine eindeutige Zuordnung wird somit sehr schwierig.

Literaturhinweise

(1)Geisberg, Max: The German single-leaf woodcut 1500 - 1550, Rev. and ed. by Walter L. Strauss, New York 1974, S. XII.(2)Saur allgemeines Künstlerlexikon - die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, Bd. 9, München, 2000, S. 49.(3)Röttinger, Heinrich: Erhard Schoen und Niklas Stoer, der Pseudo-Schoen - zwei Untersuchungen zur Geschichte der alten Nürnberger Holzschnittes, in: Studien zur deutschen Kunstgeschichte, Heft 229, Strassburg 1925, S.1.(4)Vgl: Röttinger (wie Anm. 3) S.1/2; Saur allgemeines Künstlerlexikon (wie Anm. 2), S. 393 und Brinkmöller-Gandlau, Harriet: Springinklee, Hans in: Biographisches-Bibliographisches Kirchenlexikon, Verlag Traugot Bautz, http://www.bautz.de/bbkl/s/springinklee_h.shtml, letzte Bearbeitung 2001. (5)http://www.bautz.de/bbkl/s/springinklee_h.shtml.(6)Röttinger (wie Anm. 3) S.4.(7)Saur allgemeines Künstlerlexikon (wie Anm. 2), S. 393.(8)Röttinger (wie Anm. 3), S.4/5.(9)Röttinger (wie Anm. 3) S.6/7 und 10.(10)Röttinger (wie Anm. 3) S. 18.(11)Röttinger (wie Anm. 3), S 19.(12)Röttinger (wie Anm. 3) S.6/7.


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