Dr. Sebastian Röttinger Roettinger, Sebastian Calvin, Johannes, Schweizer Reformator französischer Abstammung und Begründer des Calvinismus Herdesianus, Christoph, deutscher Jurist und evangelischer Theologe Joachim, Graf von Ortenburg und Herr zu Mattighofen und Neudeck Lasso, Orlando di, Komponist der Hochrenaissance Melanchthon, Philipp, deutscher Reformator der so genannten Wittenberger Reformation Rudolf II., Kaiser des Heiligen Römischen Reichs, König von Böhmen und Ungarn Lutz, Wilhelm Friedrich, deutscher evangelischer Theologe und früher Kritiker der Hexenverfolgung * Oktober 1537 in Nördlingen Schwiegervater Christoph Hardesheimer 1523-1585 Herdesianus, Christoph geb. 1523 in Halberstadt, gest. 23.12.1585 in Nürnberg, Jurist, theol.Schriftsteller. Christopf Hardeshemer entstammte aus einer adeligen Familie und soll schon als Jugendlicher ein Kanonikat in seiner Heimatstadt erhalten, aber wieder aufgegeben haben. Ab 1540 studierte er in Wittenberg Theologie und Jura, reiste in adeligen Diensten nach Italien, Frankreich und in die Niederlande. 1565 ließ er sich als Rechtskonsulent in Nürnberg nieder. In seinen letzten 15 Lebensjahren veröffentlichte er, auch unter mehreren Pseudonymen, zahlreiche theologische Schriften, darunter eine Geschichte der Augsburger Konfession, mit philippistischer Tendenz. Aus dieser zweiten Ehe mit Maria Hardesheim stammen eine Tochter und vier Söhne. Nördlingen Sebastian Röttinger studierte 5 Jahre in Wittenberg und wurde unter Philipp Melanchthon Magister Wappen des Dr. Sebastian Röttinger, wohl durch die Ehe mit der adeligen Hardesheimer in ein Zweifamilienwappen gebessert. Als Praeceptor von Graf Anton von Ortenberg, reiste er als solcher durch Italien und Frankreich. In Bourges in Frankreich erwarb er den Dr. Jur. utr. wurde Dr. Jur. Sebastian Röttinger der Jurist als Ratsadvokat und Konsulent in der Reichstadt Nördlingen angestellt und erwarb sich dort einen ausgezeichneten Ruf, so daß er z.B. auch Ratskonsulent der schwäbischen und fränkischen Ritterschaft wurde sowie auch als Jurist von anderen Fürsten wie z.B. dem Erzherzog Maximilian von Österreich zu Rate gezogen wurde Original existenter Brief von Dr. Sebastian Röttinger, mit dessen Unterschrift und Ringsiegel an Freiherrn Georg Wilhelm von Leonrod vom 26. April 1588 ( Die Familie der Freiherren von Leonrod, deren bekanntester Vertreter 1944 als Mitglied der Hitler - Attentäter um Graf von Stauffenberg hingerichtet wurde, waren einst ein mächtiges fränkisches Rittergeschlecht im Grenzgebiet des heutigen Baden-Württemberg und Bayern, die in viele bedeutende europäische Adelsdynastien (Hohenzollern) einheirateten und direkte Vorfahren der belgischen Könige sind. Außer ihrer Stammburg in Leonrod bei Dietenhofen (Lkr. Ansbach), besaßen sie Schlösser und Güter in Gunzenhausen / Cronheim , Dennenlohe (Unterschwaningen) , Münsterhofen und Trugenhofen, das im 16. Jahrhundert gemeinsam mit dem damals neuerbauten Ballmertshofen Hauptsitz des Geschlechts wurde.) In einer Streitsache der Herren von Leonrod schickt der Advokat Röttinger in seiner Eigenschaft als Consulent der Fränkischen und Schwäbischen Reichsritterschaft ein Konzept an Georg Wilhelm von Leonrod, das dessen Vater Röttinger auf der Durchreise zu diesem Zweck überlassen hatte. Original Röttinger-Siegel auf Basis des alten ungeteilten Rettinger / Röttinger Familienwappens Nobilitierung des Sebastian Röttinger, das anläßlich der Verleihung der Pfalzgrafenwürde zum Comes Palatinus ( Pfalzgraf ) durch Kaiser Rudolf II. 1591 an Sebastian Röttinger, Doctor beider Rechte, Consulent der Reichstadt Nördlingen sowie der Fränkischen und Schwäbischen Reichsritterschaft gegeben worden ist. ( Siehe Kopien des Originales aus dem Wiener Staatsarchiv ) Wenn der juristische Rat von Dr. Sebastian Röttinger in weitem Umkreis gesucht und geschätzt war, so glaubte der Nördlinger Ratskonsulent auf der Gundlage von Bibel und Recht, wie seine Zeitgenossen, doch an Zauberei und Hexerei und gab zusammen mit seinem Kollegen, dem Nördlinger Ratsadvokaten Dr. Wolfgang Graf († 27.Sept. 1608 in Nördlingen) Gutachten ab. Dr. Sebastian Röttinger stiftete mit 3000 Gulden ein Studienstipendium für Nördlinger Bürgersöhne. Verstarb Dr. Sebastian Röttinger im Alter von 65 Jahren. Stadt Nördlingen: Ein sehr schönes Epitaph ist auch das des Jörg Müller, sowie die Erinnerungstafel der Familie Frickhinger aus dem Jahre 1690. Im Stadtmuseum Nördlingen zu sehen sind auch noch 4 kleinere Bilder vom sog. „Kleinen Altar“ der St. Georgskirche. Diese Bilder, 1568 ent-standen, stammen von Jesse Herlin und seinem Gehilfen Valentin Salomon. Duplikate übersendet vom Wiener Staatsarchiv Kopien des Originales aus dem Wiener Staatsarchiv Nobilitierung des Sebastian Röttinger, das anläßlich der Verleihung der Pfalzgrafenwürde zum Comes Palatinus ( Pfalzgraf ) durch Kaiser Rudolf II. 1591 an Sebastian Röttinger, Doctor beider Rechte, Consulent der Reichstadt Nördlingen sowie der Fränkischen und Schwäbischen Reichsritterschaft gegeben worden ist. Stadtarchiv Nördlingen: Bestand Urkunden, Bestallungsbriefe, Ratsprotokolle, Steuerbücher, Stadtcammerechenbücher, Hexenprozessakten, Leichenprdeikten.- Epitapf in der St. Georgs-Kirche in Nördlingen. – Beyschlag. Daniel Eberhard/Müller. Johannes; Beiträge zur Nördlinger Geschlechtshistorie, Bd 1, Nördlingen 1801, S.140 – 159 – 162 – Wulz, Gustav: Nördlingen, Portait einer Stadt, Oettingen 1965, S. 252 – Wulz, Gustav: Nördlingen A-Z, in: Der Daniel, Jg.3, 1967, Heft 5, S. 13-14: Jg. 5;1969 Heft 3,S21-22 sowie den Familien-zeitschriften Bruno Röttinger. Die Betroffenen und Angehörigen aus den Prozessfluten sehen naturgemäß die Geschehnisse oftmals aus anderer Perspektive wie z.B.: Dr. Sebastian Röttinger, einem weit über Nördlingen hinaus bekannten Ratsadvokaten, hatte einen zweiten Jurist hinzugezogen . Die Doktoren Graf und Röttinger folgten dabei eifrig ihrem Pflichtgefühl, ohne den geringsten Gedanken daran zu verschwenden, aus welchen Motiven die Beklagte diese Frauen bezichtigt haben könnte. Das Schicksal nahm für alle seinen Lauf und im Sommer 1590 erreichte es auch eine der angesehensten Frauen von Nördlingen: Rebekka Lemp (M 7). Dem Bild des gestrengen Herrn Ratsadvokaten Dr. Röttinger wird das der betenden Rebekka Lemp gegenübergestellt. Ergänzende Literaturen und Quellen:Wolfgang Behringer: Hexenverfolgung in Bayern. Volksmagie, Glaubenseifer und Staatsräson in der Frühen Neuzeit, München 3 1997. Sonja Kinzler: Hexenprozesse in Nördlingen w: www.hexenforschung.historicum.net/ Sonja Kinzler: Zwischen Fortschrittsglaube und Fatalismus. Die Rezeption der Nördlinger Hexenverfolgung in Forschung, Dichtung und Geschichtskultur im 19. und 20. Jahrhundert, Nördlingen, 2003/2004. Eva Maria und Wilhelm Lienert: Die geschändete Ehre der Rebekka L. oder: Ein ganz normaler Hexenprozeß ..., w: Praxis Geschichte 4 (1990), 32-37. Vorschlag: Querverweis auf Praxis Geschichte im sfn: Die_geschaendete_ehre.pdf Gloria Rüdel-Eschbaumer: Der Hexenprozeß Maria Holl. Mit Originalprotokollen aus dem Stadtarchiv Nördlingen von Jahre 1593/94, Nördlingen 1998. Dietmar-H. Voges: Nördlinger Hexenprozesse. Gesichtspunkte ihrer historischen Bewertung, w: Ders.: Nördlingen seit der Reformation. Aus dem Leben einer Stadt, München 1998, 46-88. Johann Friedrich Weng: Die Hexen-Prozesse der ehemaligen Reichsstadt Nördlingen in den Jahren 1590-1594. Aus den Kriminal-Akten des Nördlinger Archives gezogen, in: Das Ries, wie es war und wie es ist. Eine historisch-statistische Zeitschrift 6 (ca. 1838), 5-60 und 7 (ca. 1838), 3-28. Gustav Wulz: Der Prozeß der Hexe Rebekka Lemp, in: Rieser Heimatbote 131 und 132 (1937); Die schöne Magelone und Nördlingen, w: Rieser Heimatbote 117 (1936); Nördlinger Hexenprozesse, in: 20. und 21. Jahrbuch des Rieser Heimatverein (1937), 42-72 und (1938/39), 95-120; Die Nördlinger Hexen und ihre Richter. Eine familiengeschichtliche Studie, w: Rieser Heimatbote 142, 144, 145 und 147 (1939); Nördlinger Hexenprozesse vor 1589, w: Rieser Heimatbote 140 (1938). Porträt des Ratsadvokaten Dr. Sebastian Röttinger.
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