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Bayern-Wappen

König Ludwig II

Hier sehen Sie die Ablichtung eines in meinem Besitz befindlichen Lehenbrief des König Ludwig vom 03.Juni 1851.


König Ludwig II.

* 25. 08. 1845 im Schloß Nymphenburg
† 13. 06. 1886 im Starnberger See

Grabstätte: St. Michaelskirche in München Mitten aus den Universitätsstudien herausgerissen wurde Ludwig II. mit 18 Jahren König von Bayern. Energisch begann er seine Regierung, wechselte mehrere Minister aus und traf nach gründlichem Aktenstudium selbständig seine Entscheidungen. Nur widerstrebend willigte er 1866 in die Mobilmachung bayerischer Truppen an der Seite Österreichs gegen Preußen ein, da er ein Hinausdrängen Österreichs aus dem Deutschen Bund vermeiden wollte. Dem König und seiner Generalität war schon vor Beginn des Krieges die Aussichtslosigkeit des Feldzuges bewußt. Nach dem verlorenen Krieg mußte Bayern eine Allianz mit Preußen eingehen und ihm im Kriegsfall seine Truppen unterstellen. Dieser Vertrag kam 1870 zum Tragen, als der Norddeutsche Bund Krieg gegen Frankreich führte. Im Bewußtsein der Tatsache, daß die anschließende Entwicklung eines Deutschen Reichs unter Führung Preußens nicht aufzuhalten war, formulierte Ludwig II. - in Abwandlung eines von Bismarck gelieferten Entwurfs - den berühmten "Kaiserbrief", der in Versailles zur Proklamation Wilhelms I. von Preußen zum Deutschen Kaiser führte. Durch diesen Schritt bewies Ludwig II. die Vorrangstellung seines Königtums unter den übrigen deutschen Fürsten und erreichte außerdem eine Reihe von Sonderrechten für sein Land (sogenannte "Reservatrechte").

Die innere Politik Bayerns war in diesen Jahren vom Kulturkampf geprägt. Trotz einer tief empfundenen Religiosität versuchte Ludwig II., dem Einfluß der kirchlich-patriotischen Partei durch Berufung liberaler Minister entgegenzusteuern. Wissenschaft und Industrie entwickelten sich im geeinten Deutschland nach Wegfall der Zollschranken, Ausbau des Verkehrsnetzes und Vereinheitlichung von Maßen und Währung rasant.

Der zum Schwärmertum und zur Exzentrik neigende König zog sich mehr und mehr von der Öffentlichkeit und der direkten Beteiligung an den Regierungsgeschäften zurück. Schließlich verhandelte er mit seinen Ministern nur noch über einen Kabinettssekretär. Statt dessen gab er sich seinen romantischen Neigungen hin, vor allem seiner Liebe zur Musik Richard Wagners, und der Verwirklichung seiner Architekturträume, die für ihn auch Sinnbild einer besonderen Auffassung des Königtums waren. Als die Vermögensverhältnisse des Monarchen zusammenzubrechen drohten und dieses eine Staatskrise heraufbeschwor, wurde der einzig mögliche Weg zu seiner Absetzung beschritten: er wurde für geisteskrank erklärt und in Schloß Berg interniert. Unter noch nicht endgültig geklärten Umständen wählte er dort vermutlich den Freitod.

König Ludwig I.

* 25. 08. 1786 in Straßburg
† 29. 02. 1868 in Nizza

Grabstätte: Basilika St. Bonifaz in München Bereits als Kronprinz versuchte Ludwig, Einfluß auf die Politik Bayerns zu nehmen. Auf sein Betreiben entließ sein Vater z.B. seinen engsten Berater, Graf Montgelas. Das Umschwenken aus dem französischen in das österreichisch-preußisch-rußische Lager gegen Napoleon unterstütze er lebhaft. Max I. überließ ihm im wesentlichen die Bautätigkeit, eine Leidenschaft, die Ludwig als König mit besonderem Eifer fortsetzte. So entstanden zahlreiche repräsentative Staatsbauten, vom Königsbau der Residenz angefangen über die Ludwigstraße und den Königsplatz bis hin zur Ruhmeshalle und Walhalla. Diese Bauwerke, die er durch drastische Sparsamkeit in den Staatsausgaben oder auch aus der eigenen Tasche finanzierte, sollten historisch belehrend wirken und zur Festigung des bayerischen Nationalgefühls beitragen. In zahlreichen Museumsbauten, z.B. der Glyptothek und der Antikensammlung bzw. den Pinakotheken, machte er die Kunstschätze der Wittelsbacher der Öffentlichkeit zugänglich, um auch auf diese Weise zur allgemeinen Bildung beizutragen. Alle wichtigen kulturellen Einrichtungen Bayerns sollten in seiner Haupt- und Residenzstadt zusammengeführt werden und in gegenseitige Beziehung zueinander treten. Sein ehrgeiziges Ziel war es, München zu einer Stadt zu machen, die man in Deutschland gesehen haben mußte. In seine Regierungszeit fiel auch der Bau der ersten Eisenbahn Deutschlands von Nürnberg nach Fürth; außerdem griff er das Projekt wieder auf, Donau und Main durch einen Kanal zu verbinden.

Einige zu weit gehende Reformen Montgelas, die im Volk kein Verständnis gefunden hatten, nahm er zurück. Von seiner zunächst liberalen und fortschrittlichen Politik ließ er besonders unter dem Eindruck der Pariser Februarrevolution 1830 immer mehr ab. Dagegen wuchs der Einfluß der katholischen Kirche zusehends; Ludwig selbst gründete einige Klöster wieder, die im Zuge der Säkularisation 1803 aufgehoben worden waren.

Hoch intelligent, begeisterungsfähig bis schwärmerisch, impulsiv, aber auch starr und beharrlich: mit diesen Charaktereigenschaften könnten man den König umschreiben. Seine romantische Natur konnte er auf zahlreichen Reisen nach Italien und Griechenland ausleben, die er in Begleitung von Künstlern unternahm. Von dort brachte er wertvolle Antiken nach Hause.

Bei aller Eigenständigkeit Bayerns trat Ludwig I. auch für ein engeres Zusammenwachsen Deutschlands - vor allem im wirtschaftlichen Bereich - ein. Für ihn kam allerdings nur die Form eines freiwilligen Bundes der deutschen Fürsten in Frage. Den für damalige Verhältnisse revolutionären Forderungen nach Pressefreiheit, Ministerverantwortlichkeit, Einführung von Schwurgerichten und allgemeinem Wahlrecht etc., die im sogenannten "Vor-März" erhoben wurde, verschloß er sich weitgehend. Vielmehr versuchte er im Rahmen der konstitutionellen Monarchie die Stellung des Königs zu stärken, doch hatte schon 1846 die Affäre um seine zur Gräfin von Landsfeld erhobenen Maitresse Lola Montez gezeigt, daß er seinen Willen nicht mehr uneingeschränkt durchsetzen konnte. Im Zuge der Revolution im März 1848 mußte er schließlich Zugeständnisse im Sinne einer Liberalisierung und Demokratisierung machen, doch trat er daraufhin zurück und überließ es seinem Sohn, Bayern in eine neue Zeit zu führen. Nach seiner Abdankung hielt er sich häufig außerhalb Münchens auf. Er erlebte noch den Tod seines Sohnes Max II., die Vertreibung seines Zweitgeborenen, König Otto, vom griechischen Thron und den Regierungsantritt des nach ihm benannten Enkels, Ludwig II. Während eines Kuraufenthalts in Nizza starb dieser energische und selbstbewußte Monarch im Alter von 82 Jahren.


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